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Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum

Titel: Perry Rhodan - 2536 - Der verborgene Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Minute mindestens.«
    Die zehn Lichtwochen Distanz zu Sicatemo, die das Hantelschiff seit dem Verschwinden des Roten Zwergs innehielt, bedeuteten nichts bei Hyperphänomenen, die an jeder beliebigen Stelle ins Normaluniversum einbrechen konnten. Genauso gut konnten es fünf Lichttage sein. Allerdings stieg die Gefahr für das Schiff mit jeder Sekunde, die es länger an Ort und Stelle blieb.  
    Noch leitete der Paratronschirm die auftreffenden Energien in den Hyperraum ab. Von dort traf jedoch eine weitaus größere Strahlungsmenge auf seine Kugelschalen. Die Hyperenergien der Eruptionen lagen um Potenzen über dem, was der Schirm abzulenken vermochte. Die Abstrahlmenge nahm rasend schnell ab. Die Überlastung der Schirme wuchs umgekehrt proportional an.  
    Shaline Pextrel starrte auf die Zahlenkolonnen. Sie schüttelte den Kopf, wurde immer fassungsloser. Das hektische Gemurmel von Ponson Merez neben ihr blieb unverständlich. Fast beschwörend starrte sie den Schirm mit den Daten des Meta-Orters an.  
    »Komm schon!« Was sie brauchte, waren Messwerte, die länger als ein paar Mikrosekunden stabil blieben. Nur dann konnte sie über einen längeren Zeitraum ein paar Sekunden oder eine Minute Tendenzen ablesen und Extrapolationen vornehmen, mithilfe des Rechnerverbunds ließen sich Zyklen und Phasen hochrechnen und so Vermutungen über das Verhalten der Hyperstrahlung in jenem Bereich des SHF-Bandes anstellen, den selbst der Meta-Orter nicht mehr erkannte.  
    Die Ausschläge blieben bizarr und teilweise irregulär. Shaline versuchte dennoch die Anzeigen des Geräts zu interpretieren. Ein paar Mal war es ihr schon gelungen, unter günstigeren Voraussetzungen allerdings. Da hatte sie die Ausschläge, die Zyklen und deren Unterbrechungen Bit für Bit zerpflückt und so etwas wie ein Quäntchen Wahrheit dahinter gesucht.  
    Diesmal trieb es ihr den Schweiß auf die Stirn. Während die Positroniksysteme rechneten und sie immer wieder neue Eingaben machte, zeigte sich ein erster Hinweis auf dem Schirm, eine Art Strahlungsabdruck. Insgesamt filterte sie nicht einmal zwei Prozent dieses Abdrucks heraus. Dank der gleichmäßigen Verteilung kam sie mihilfe der Positronik zu einer relativ zuverlässigen Hochrechnung.  
    »Ob ihr es glaubt oder nicht«, sagte sie mit vibrierender Stimme. »Sicatemo verwandelt sich soeben in eine Supernova.«  
    Eigentlich konnte es nicht sein. Sicatemo war eine G4V-Sonne mit dem 0,98-Fachen der Masse Sols und dem 0,96-Fachen des Durchmessers. Ein Stern wie dieser hatte noch eine Lebensdauer von mindestens vier Milliarden Jahren vor sich.  
    Und selbst dann würde am Ende der Entwicklung keine Supernova entstehen. Stabile Hauptreihensterne befanden sich im Gleichgewicht zwischen Strahlungsdruck und Eigengravitation. Überwog der Strahlungsdruck, blähte sich der Stern auf, etwa bei der Entwicklung zum Roten Riesen. Überwog die Gravitation, brach er in sich zusammen.  
    Shaline hypnotisierte die Zeitanzeige. Die halbe Minute war vorbei. Die Belastung des Paratrons stieg auf 110, dann auf 120 Prozent. Er bekam jetzt mehr Strahlung, als er in den Hyperraum zurückwerfen konnte. Erste Systemalarme erklangen und wiesen auf die beginnende Überlastung und Überhitzung hin.  
    Noch immer zögerte Atlan, den entsprechenden Befehl zu geben. Shaline nahm es zur Kenntnis, ohne beunruhigt zu sein. NEMO bildete im Zweifelsfall immer die letzte Instanz. Der Schiffsrechner griff ein, wenn die Menschen versagten. Bis jetzt hielt er die Gefahr für kalkulierbar. Für den Ernstfall standen die Konverter bereit, um sofort ein Linearmanöver einleiten zu können.  
    Noch immer saugten alle verfügbaren Sensoren aus dem fünfdimensionalen Spektrum in sich hinein, was auf sie einprasselte. Shaline rechnete weiter, spürte längst den Luftzug in ihrem Helm nicht mehr, mit dem der SERUN ihre feuchte Stirn trocknete. Ihr kamen Zweifel an dem, was die Instrumente maßen und was sie extrapolierte.  
    Als wenn sich etwas Fremdes, Bedrohliches in ihre Gedanken geschlichen hätte und ihr Dinge vorgaukelte, die nicht existierten.  
    Reiß dich zusammen!, schärfte sie sich ein. Wieder ein Seitenblick auf die Zeitanzeige, dann auf Tristan Kasom.  
    Der ertrusische Kommandant der JULES VERNE hielt die Augen unverwandt auf den Arkoniden gerichtet, die Lippen vor Anspannung zusammengepresst. Kasoms Fingerspitzen steckten längst in der semimateriellen Oberfläche der blauen Scheibe. Draußen um das Schiff zuckten

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