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Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen

Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen

Titel: Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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kamen immer mehr der weißen, die ihn zerschlagen zurückließen, in einem von Schweiß nassen Bett. Ausgebrannt und beinahe verhungert, als wäre er hundert Kilometer durch die Wüste marschiert. Und wenn er sich auf die Waage stellte, fehlten ihm tatsächlich fünf bis sechs Kilogramm.
    Die Waage war überhaupt das Schlimmste, sie bewies ihm die eigentümliche Wirklichkeit seiner Träume. Er sagte: »Ich habe vor etwa drei Jahren gesehen, wie ihr Schiff auf den Mond gestürzt ist. Das heißt natürlich: wie es auf den Mond stürzen wird. Es ist unbegreiflich groß. Etwas wie ein bewohnter, stählerner Globus.«
    »Wie groß genau?«, fragte KaHe.
    »Ich weiß es nicht.«
    Walt starrte ihn an. »Hast du sie gesehen? Die Besatzung?«
    Ellert nickte.
    »Beschreib sie«, sagte Walt. Er hatte sich nach vorn gebeugt, die Ellenbogen auf die Knie gestützt, die Hände gefaltet. Konzentriert, sachlich.
    Der alte Logistiker, der in Masari Scharif nicht nur fußballgroße Spinnen mit einem Tritt in den Spinnenarsch aus dem Lager gefegt hatte, wenn sie sich auf ihre Hinterbeine aufrichteten und fauchten, sondern der sein florierendes, wenn auch nicht ganz lupenreines Import-Export-Geschäft betrieben hatte. Ellert kannte Walts Eskapaden aus dessen Erzählungen: die nächtlichen Ausflüge über die uralte sowjetische Brücke der Freundschaft nach Termiz; Walts Handel mit den Arabern, den Russen. Natürlich auch mit den Amerikanern, deren Sikorsky-Hurrikanmacher – statt unsinnige Leerflüge durchzuführen – als fliegende Wochenmärkte unterwegs waren, voller Feinkost, Getränke und technischer Wunderdinge, von denen die US-Kommandanten lieber nichts wissen wollten. Jene frustrierten Befehlshaber, deren Ahnungslosigkeit gegen eine kleine Gebühr zu haben war.
    »Beschreib sie«, echote Ellert nachdenklich. »Sie sehen aus wie wir. Wenigstens äußerlich.«
    »Haben ihre Körper unsere Proportionen?«, wollte KaHe wissen.
    Ellert nickte.
    »Also wahrscheinlich auch unsere Größe«, schloss KaHe. »Ihre Gehirne werden kaum in Schädel passen, die stecknadelkopfgroß sind. Und Riesen werden sie auch nicht sein, sonst müsste ihr Skelett anders sein, gedrungener. Zeichne sie auf, die Räume, die Krümmung der Gänge, dann könnten wir auf den Durchmesser des Schiffes schließen und ...«
    »Wie sind sie?«, unterbrach Walt. »Du hast gesagt, äußerlich wie wir. Und sonst? Innerlich?«
    Ellert dachte nach. »Sie bewegen sich, als wären sie die Könige der Welt. Jeder Welt. Unnahbar und in sich selbst gekehrt.«
    »Und was wollen sie dann ausgerechnet auf dem Mond? Ein neues Königreich gründen?«, fragte Walt.
    »Sie sind havariert«, sagte Ellert. »Irgendetwas stimmt mit ihrem Schiff nicht. Es ist abgestürzt.«
    »Was unternehmen sie, um ihr Schiff wieder flottzumachen?«, wollte KaHe wissen.
    »Sie ...« Ellert schloss die Augen und versuchte, sich Einzelheiten seines weißen Traums in Erinnerung zu rufen. Die leeren Gänge. Die verlassenen Hangars, in denen titanische Beiboote standen, desaktiviert, wie in Vergessenheit begraben. Die Fremden auf ihren Liegen, aufgesogen von den virtuellen Universen, die sie erschaffen hatten. »Sie unternehmen nichts.«
    »Nichts? Wie: nichts?«, fragte KaHe. »Sie sitzen doch nicht einfach da auf ihren technischen Thronen und warten ab?«
    »Sie spielen«, sagte Ellert.
    »Bitte?«, fragte KaHe.
    »Was spielen sie?«, fragte Walt.
    Ellert schüttelte langsam den Kopf. »Imaginäre Spiele. Eine Mischung aus militärischen Strategien, musikalischer Komposition, dem Bau fiktiver Welten.«
    KaHe lachte. »Kommt mir bekannt vor. Wahrscheinlich sind sie hier, um den Markt der Podgames aufzumischen.«
    »Das trifft es nicht ganz«, sagte Ellert. »Bei den Podgames geht es um Landschaften, Städte, um zehn, vielleicht zwanzig Level. Bei denen – um Galaxien. Imperien. Jahrzehntausendpläne.«
    KaHe grinste. »Keine wesentlichen Unterschiede, nur graduelle. Sie sind halt ein bisschen weiter als wir. Ein bisschen spätrömischer als unser Rom.«
    Walt sah ihn nachdenklich an. »Lass uns nicht übermütig werden.«
    »Doch, lass uns genau das«, sagte KaHe mit überraschender Vehemenz. »Das ist eine ungeheure Chance für uns. Für die Menschheit.«
    »Sprach der Erfinder des Pulvers und legte Feuer an die Lunte des Pulverfasses, auf dem er hockte«, spöttelte Walt.
    »Und er hatte recht damit!«, sagte KaHe. Etwas kleinlauter fügte hinzu: »Er hätte halt nur rechtzeitig aufspringen

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