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Perry Rhodan Neo 008 - Die Terraner

Perry Rhodan Neo 008 - Die Terraner

Titel: Perry Rhodan Neo 008 - Die Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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zu sehen. Selbst der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten galt nicht mehr als das Aushängeschild, das er einmal gewesen war. Während die Säulenfront wie geleckt erschien, merkte man im rückwärtigen Bereich die fehlenden finanziellen Mittel. Die Hurrikan-Saison von 2028 hatte der ohnehin stagnierenden Wirtschaft des Landes einen Schlag versetzt, von dem sie sich bislang nicht erholt hatte.
    Das Ladedeck. Bröckelnder Beton, verblassende Farben, sogar die Bodenmarkierungen verwittert.
    Unvermittelt eine Absperrung. Am Vortag war sie nicht da gewesen. Ein Uniformierter winkte Iga. Er wirkte ungeduldig – sie war es mittlerweile. Vor allem die Marines bereiteten ihr Magendrücken. Die Soldaten standen scheinbar gelangweilt herum, aber die Maschinenpistolen in ihren Armbeugen redeten eine andere Sprache.
    »Warum hat Allan nichts davon gesagt?«
    Tschubai schwieg. Was hätte er schon antworten sollen? Iga biss die Zähne zusammen. Die Zeit schritt unaufhaltsam dahin. Jeden Moment musste Allans Meldung eintreffen, dass er mit Pounder Position bezogen hatte. Dann würde es nur mehr eine Viertelstunde dauern ...
    »Beide aussteigen!«
    »Aber ...« Sie resignierte, als sie die starre Miene sah, nickte Tschubai trotzdem zu. Er würde hoffentlich spüren, wann er reagieren musste.
    »Wir werden erwartet«, sagte Iga. »Catering-Service. Sind ohnehin schon spät dran. Gestern war die Kontrolle noch normal.«
    »Heute ist es eben anders.«
    »Warum das?«
    »Wir erwarten Rhodan.«
    »Den Astronauten?« Iga bebte. »Ich dachte, dieser Rhodan und seine Deserteure sind in China in Gefangenschaft gegangen.«
    »Sieht nicht danach aus.« Der Soldat grinste dreckig. »Ehrlich gesagt, die wären schön blöd, wenn sie versuchten, nach Washington zu kommen.«
    »Na also ...«
    Der Marine deutete mit dem Lauf seiner Waffe auf den Lieferwagen. Zwei andere öffneten den Laderaum und verschwanden darin.
    »Bringt mir bloß nichts durcheinander ...«, sagte Iga.
    »Anordnung von oben.«
    Höchstens zwei Minuten vergingen, dann verließen die beiden Soldaten das Fahrzeug wieder. »Negativ!«, meldeten sie. »Die Messgeräte zeigen nichts an.«
    Iga schaute ihr Gegenüber so verblüfft an, dass der Offizier lachte. »Ein Scan nach biologischen Körperfunktionen«, erklärte er. »Könnte ja sein, dass sich jemand in einer Kühltruhe versteckt hält.«
     
    Es war eng. Und dunkel. Perry Rhodan saß auf dem Boden, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, die Beine angezogen. Er bemühte sich, gleichmäßig zu atmen und alle düsteren Gedanken zu verbannen. Gerade das mit den Gedanken war nicht leicht. Nach der Rückkehr vom Mond hatte er sich als Sieger gefühlt und geglaubt, die Menschen schnell überzeugen zu können.
    »Du willst sie zu ihrem Glück zwingen«, hatte Reg ihm vorgeworfen. »Sie sind noch nicht so weit.«
    »Ein paar Unverbesserliche sind nicht so weit«, hatte er dem Freund geantwortet. »Der Rest sehnt sich nach einer besseren Zukunft.«
    »Glaube mir, Perry, das wird ein langer und schmerzhafter Prozess. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Alles Neue wird kritisch beäugt und vorverurteilt. Schau dir die Foren im Netz an.«
    »Das meinst du nicht ernst, Reg, oder?«
    Bulls Schweigen war Antwort genug gewesen. Sie hatten dieses Thema seitdem nicht wieder aufgegriffen.
    Der Lieferwagen stoppte. Ruckte wieder an. Hielt erneut. Gedämpft drangen Lautsprecherstimmen von draußen herein. Wieder ein kleiner Ruck.
    »Die letzten Tage sind angebrochen«, vernahm Rhodan eine markante Stimme. »Ich sage euch, diese Welt wird keinen Bestand mehr haben, denn die Zeit der Ernte ist gekommen. Die Frucht der Erde ist reif geworden, der Planet wird abgeerntet ...«
    Perry fühlte sich in dem Kampfanzug wie ein Footballspieler lange nach dem Match. Eingekeilt und plump. Die Kleidung, die Adams Reg und ihm in Australien besorgt hatte, hätte genügt. Aber nein, er musste ja Eindruck schinden, sobald er vor dem Hohen Gericht erschien.
    Adams hatte ihm einen Pod gegeben. Die Verbindung war angeblich abgesichert. Aus dem Ohrstöpsel hörte er plötzlich Bull reden.
    »Wir haben das Spiel verloren, Perry, leider sind wir zu verbohrt, um das einzusehen. Was haben wir denn sonst vorzuweisen?«
    »Wir haben Crest.«
    »Drummond hat ihn, Perry. Drummond. Soll ich dir seinen Namen buchstabieren?«
    »Nicht nötig.«
    »Oh, der Herr fühlt sich zu Unrecht angegriffen. Wir stehen mit leeren Händen da. Wie in diesem Märchen: Hans im Glück. Die

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