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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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konnte der Fantan vielleicht gar nicht wissen, dass er für Menschen tödliche Keime mit sich trug. Und wiederum andererseits war ein Weltraumreisender garantiert erfahren genug, um keine solchen Fehler zu begehen.
    Seine Gedanken drehten sich erstaunlich schnell im Kreis, er argumentierte vor sich selbst hin und her. Bis er sah, dass seine Begleiter ihre Silberscheiben ebenfalls aufhoben. Sogar Eric Manoli. Also sterben wir wenigstens alle gemeinsam, wenn es sein muss.
    Von dem Fantan kamen unverständliche Laute. Bull sah den Fremden an, während die Scheibe leicht zu vibrieren oder in einem unhörbaren Rhythmus zu schwingen begann. Das Wesen hob eine seiner Extremitäten; in der Hand glitzerte ebenfalls eine der Scheiben. Damit hielt es sie sich gegen den Zylinderleib, dicht unterhalb eines der klaffenden, dunklen Löcher.
    Die stumme Aufforderung war klar. Der Außerirdische bat darum, dass sie ebenso verfuhren.
    Bull zögerte keine Sekunde. Alles oder nichts! Er hob sich die silbrige Scheibe an die Brust und war nicht einmal überrascht, dass sie dort selbsttätig haften blieb, während sie in seinen Händen keinerlei Anzeichen gezeigt hatte, kleben zu bleiben.
    Im gleichen Moment verwandelten sich die unverständlichen Laute des Fantan in klare Worte in perfekt reinem Englisch. Ein Translator, dachte Bull. Diese Scheiben sind automatische Übersetzungsmaschinen. Dann erst wurde ihm klar, was der Außerirdische gesagt hatte, und diese erste Botschaft eines fremden Volkes mutete in höchstem Maß seltsam an: »Was wollen Sie von uns?«
    Er fragt uns, was wir von ihm wollen? Reginald Bull konnte es kaum fassen. »Genau dasselbe wollte ich auch gerade fragen!«, rief er.
    In diesem Augenblick rasten ein Dutzend und mehr tellerförmige, mehrere Meter durchmessende Objekte aus dem Spindelschiff und jagten in alle Himmelsrichtungen davon. Beiboote, die ausschwärmten, um sich im Umfeld oder sogar im ganzen Land oder der ganzen Welt zu verteilen.
    Also doch eine Invasion, dachte Bull bitter. Aber noch war das letzte Wort nicht gesprochen. Er hob seine zur Faust geballte Rechte und legte sie auf die Silberscheibe, als könnte er damit den Kontakt zu den Fremden verstärken. »Ich habe Ihnen etwas zu sagen!« Denn ein Reginald Bull ließ sich so leicht nicht unterkriegen ...

3.
    Rico:
    Was zuvor geschah
     
    Der Lebensfunke zündete nicht gleichzeitig mit der Verschmelzung von Samen- und Eizelle. Auch nicht mit dem Augenblick einer Geburt, sei es nun, weil ich aus einem Mutterleib gepresst wurde, eine Eierschale sprengte oder einen Ableger von mir warf, dessen Neuralsystem nun eigenständig arbeiten musste. Oder was dergleichen mehr an kreatürlichen Vorgängen in den Weiten des Alls existierte, wenn sich rein biologische Wesen vermehrten.
    Nein, meine Existenz begann erneut, als die Autoreparaturmechanismen ein wenig Energie in meine anorganischen Bestandteile leiteten. Dazu nutzten sie das Kunstfasergewebe des Rucksacks, in dem ich weggeworfen worden war; sie lösten es auf, wandelten es um und starteten die grundlegenden Regenerationsfunktionen. In diesem Augenblick kam der erste klare Gedanke: Rico.
    Mein Name.
    Diesem schloss sich sofort eine Frage an, nämlich die, ob ich jemand war. Ein ... Individuum. Das stand leider keineswegs fest, denn Personen bestanden für gewöhnlich aus Fleisch und Blut. Zumindest galt das für Humanoide, deren Abbild ich nachempfunden worden war. Wenn ich an mir hinabsah, gab es da allerdings nur Metall und irgendwelche Dinge, die so aussahen, als wären sie menschlich, organisch.
    Eine recht passable Kopie, das musste ich zugeben, wenn sie sich momentan auch noch in einem erbärmlichen Zustand befand. Denn mein Körper, wenn ich diesen zerschmetterten Berg aus Metall und Schrottteilen überhaupt so nennen wollte, lag in Einzelteilen irgendwo auf Wüstenboden unter Steinen.
    Ein Versteck, erklärte mir die automatische Speichereinheit, die sogar dann aktiv geblieben war, als ich ohnmächtig gewesen war. Oder desaktiviert. Es kam ganz darauf an, unter welchen Voraussetzungen man diesen Zustand interpretierte; ein feiner, aber alles andere als unwesentlicher Unterschied.
    Jedenfalls war es nicht lange her, dass jemand meine Überreste an diesem Ort deponiert hatte. Weggeworfen. Diese Menschen waren auf der Flucht gewesen. Die Autoreparaturmechanismen hatten daraufhin sämtliche verfügbaren Mittel und Energien eingesetzt, um den Vorgang des Erwachens zu beschleunigen.
    Nach dem Denken

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