Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)
gestaltet, mächtig und wesentlich. Ihr Leib ruhte auf einer doppelt gebogenen, schlanken Säule, die in einem diskusförmigen Fuß endete. Möglich, dass unterhalb der Scheibe Rollen oder Ketten verborgen lagen; möglich auch, dass die Maschine schwebte. Vom Oberkörper gingen vier metallische, dabei biegsame Tentakel aus. Die oberen zwei liefen in Öffnungen aus, in denen ein schwaches, grünliches Licht glomm.
Die unteren hatten Enden, die den Schlitzen an Staubsaugerschläuchen ähnelten.
Ellert bemerkte, dass die Wände dieses anderen Tunnels wie glasiert wirkten.
Die Maschinen wichen lautlos einige Handbreit zur Seite und gaben den Weg frei für den Mann, der hinter ihnen wartete.
Perry Rhodan ging zwischen ihnen hindurch.
Ellert war zugleich einige Schritte nach vorn getreten. Ohne zu zögern, hatten die anderen ihm den Vortritt gelassen.
Rhodan betrachtete Ellert aufmerksam und mit unverhüllter Neugier und zog fragend die Brauen hoch.
»My name is Ernst Ellert«, sagte Ellert.
»Guten Tag«, erwiderte Rhodan, der den Akzent erkannt hatte, auf Deutsch. Er lächelte. Seine Neugier vertiefte sich sichtbar.
»Ich habe leider wenig Zeit«, sagte Ellert und lächelte flüchtig zurück. »So hat es jedenfalls den Anschein.«
»Aber der Anschein trügt?«, riet Rhodan.
Ellert nickte. »Er trügt. Ich bitte Sie: Lassen Sie mich nicht zurück. Nehmen Sie das« – er klopfte sich gegen die Brust – »in Ihre Obhut.« Er versuchte noch einmal zu lächeln, aber sein Gesicht war vor Anspannung erstarrt. »Bis auf Weiteres.«
»Wovor haben Sie Angst?«, fragte Rhodan.
Plötzlich barsten die Wände weit hinter Ellert und den anderen Tunnelbauern. Chinesische Soldaten stürzten in den Tunnel, schrien Kommandos auf Chinesisch und Englisch. Sie rannten, die Waffen im Anschlag, an der Bohrmaschine vorbei und drängten Oksana, Liam, Renette und die anderen zur Seite, die noch zwischen ihnen und Ellert, Rhodan und seinen Robotern standen.
Die Positronik, die mit den Robotern in Verbindung stand, reagierte und schloss die Strukturlücke im Schutzschirm. Ellert stand exakt dort, wo die Energie zusammenströmte. Er sah, wie es Licht wurde um ihn.
Dass sein Leib auf die Seite des Tunnels geschleudert wurde, auf der Rhodan stand, erlebte er bereits nicht mehr.
He drückte die Hand gegen den winzigen Lautsprecher in seinem Ohr. »Ja«, sagte er. »Ich habe Rhodan gesehen.« Er hörte Bai Jun zu. »Alles, wie Sie vermutet haben.« Er lauschte wieder. »Nein«, sagte er. »Wir sind um einige Augenblicke zu spät gekommen. Es tut mir leid.«
Er lauschte. »Ja«, sagte er. »Einen Toten vermutlich. Aber den haben nicht wir zu verantworten. Rhodan hat ihn mit seinem Energieschirm getötet. Bitte? Nein. Das können wir nicht. Die Leiche befindet sich jenseits, auf Rhodans Seite. Ich komme jetzt zurück.«
Die Maschinen hatten den Körper des Mannes in Rhodans unterirdisches Quartier gebracht. Der Mann schien äußerlich unverletzt. Aber Rhodan konnte keinen Puls spüren und keinen Atem.
»Lebt er?«, fragte er einen der Roboter.
»Ich weiß es nicht«, sagte der Roboter. »Sein Zustand entzieht sich jedem meiner Begriffe von Leben oder Tod.«
ENDE
Im Sommer 2036 steht die Menschheit vor einem vernichtenden Atomkrieg. Der einzige Mann, der den Frieden bringen könnte, sitzt in der Wüste Gobi fest. Es ist Perry Rhodan, ein amerikanischer Astronaut, der auf dem Mond die menschenähnlichen Arkoniden getroffen hat. Mit ihrer Technik will er die Menschheit zu den Sternen führen.
Trotz seiner verzweifelten Lage und trotz der Belagerung durch die chinesische Armee gibt Perry Rhodan nicht auf. Er braucht zwar die Hilfe der Arkoniden, doch er verlässt sich gleichzeitig auf seine eigenen Fähigkeiten. Aus einer inneren Eingebung heraus startet er ein mysteriöses Projekt: Er beauftragt arkonidische Roboter mit dem Bau eines Tunnels.
Gleichzeitig erreicht eine Gruppe von Menschen die Wüste Gobi, die Perry Rhodan helfen wollen. Darunter ist Ernst Ellert aus München, der in seinen Visionen in die Zukunft sehen kann. Zwischen ihm und Perry Rhodan kommt es zu einer bedeutungsvollen Begegnung.
Nicht nur in der Gobi, sondern auf der ganzen Welt wächst die Unterstützung für Perry Rhodan und seinen Traum von der Zukunft zwischen den Sternen. Mehr darüber verrät der nächste Roman von PERRY RHODAN NEO, der von Michael Marcus Thurner verfasst wurde. Der Roman kommt am 25. November 2011 unter folgendem Titel
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