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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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nickte ihm kurz zu und ging zurück zu ihren Freundinnen.
    KaHe und Walt mussten sich unterwegs irgendwo getrennt haben. Ellert sah Walt die Anstrengung an. Die Arme zitterten ihm, als er die beiden Kanister absetzte. Die beiden Riesentropfen aus lichtblauem Polyethylen waren bis an den Rand mit Wasser gefüllt. Walt drehte am roten Hahnverschluss und schenkte drei Plastikbecher voll, die er aus seiner Westentasche zauberte.
    Sie winkten den drei Holländerinnen zu und zogen sich zurück in ihr Zelt. KaHe öffnete die Tragetasche und hielt sie erst Ellert, dann Walt vor Augen. Walt nickte anerkennend. Es waren chinesisch beschriftete Nudelpäckchen, selbsterhitzende Konservendosen – dem aufgedruckten Etikett nach Suppen –, etwas Corned Beef und ein Haufen Schokoladenriegel. Die Riegel trugen zwar chinesische Schriftzeichen, waren aber in ihrem Design – schwarze Hülle, rote Aufschrift – unverwechselbar: Mars. Ellert, Walt und KaHe griffen zu.
    KaHe riss das Papier von einem Schokoriegel und sprach mit tragender Stimme: »Der Mensch isst das Mars aller Dinge.«
    Walt stöhnte gequält auf. »An dir ist ein Dichter verloren gegangen.«
    »Das ist wahr«, gab KaHe zu. »Erfreulicherweise hab ich ihn wiedergefunden.«
    Ellert hatte die Arme im Nacken verschränkt. Die chinesische Trage war erstaunlich bequem, die chinesische Decke erstaunlich warm. Sie knisterte ganz leise, wenn er sich bewegte, wie der Rest eines Kaminfeuers. Er tippte auf eine Aluminiumfolie zwischen den seidendünnen Stoffschichten.
    KaHe und Walt piesackten einander noch eine Weile, und Ellert hörte ihnen mit halbem Ohr zu.
    Dann schlief er ein.
    Fast übergangslos fand er sich in einem weißen Traum wieder. Er stand auf der Grenze zwischen zwei endlosen Flächen Weiß. Langsam erkannte er, welcher Art diese Flächen waren. Er stand am Ufer eines Meeres. Hinter ihm erstreckte sich ein bestürzend großes, flaches Land. Er wusste nicht, um welchen Kontinent es sich handelte, wusste nur, dass das Land hinter seinem Rücken eine Wüste war. Ein erhitztes Land, die spärlichen Pflanzen dürr und verkrüppelt. Irgendwo kroch ein Skorpion; er hörte das Summen einer Fliege, dann nichts mehr.
    Schlagartig war er nass geschwitzt. Es war Mittag. Es musste 50 Grad heiß sein. Keine Wolke stand am Himmel. Kein Baum, der Schatten spenden konnte. Kein Wind ging. Hoch, unendlich hoch und dünn standen reglose Wolken am blassgrünen Himmel.
    Ellert schaute aufs Meer hinaus. Träge Wellen rollten an das Ufer, wie in Zeitlupe, Wellen aus Gelatine. Kein Brandungsgeräusch, das Ufer war lautlos. Ellert machte einen Schritt zurück. Seine Schuhe lösten sich schwer aus einer klebrigen Masse. Er bückte sich, wollte in die Schlieren fassen, schreckte zurück. Was dort unter der lodernden Sonne verrottete, war ein Schlick aus verwesender organischer Masse, letzte Hinterlassenschaften des Lebens.
    Ellert richtete sich wieder auf, schaute über das Meer, die Augen mit der Hand abgeschirmt wie ein spähender Indianer.
    Das Meer war spiegelglatt und schimmerte in einem öligen Purpur, unterschiedslos vom Ufer bis zum Horizont. Keine Schaumkronen, keine Möwe, kein Schiff.
    Dies ist die Zukunft der Erde, dachte er.
    Er wartete. Es muss doch etwas geschehen. Und es geschah etwas. Aus dem Meer löste sich eine Gasblase und platzte mit einem lauten Knall. Es stank nach Schwefel.
    Der Gestank war infernalisch.
    Ellert wandte sich ab.
    Er ging ein wenig durch den Schlick. Die schmatzenden Geräusche klangen wie Lärm in dieser Welt. Nach einiger Zeit meinte er, vor sich etwas zu sehen. Er blieb stehen und kniff die Augen zusammen. In einiger Entfernung stand am Ufer ein Tisch, an dem Menschen saßen. Ohne besondere Eile machte er sich wieder auf den Weg.
    Es waren zwei Menschen, die aßen. Ein weiß-schwarz kariertes Tuch bedeckte den Tisch und hing auf allen Seiten bis auf den Boden hinab. In den Karos lagen kleine Brocken Brot, mal mit einer Fleischpaste, mal mit Gemüse belegt. Die beiden Menschen waren hager und sehr alt; der eine war weiß wie Elfenbein, der andere schwarz. Zwei Schachfiguren, dachte Ellert. Aber die beiden kämpften nicht etwa, sondern sie fütterten einander mit dem Brot, das sie abwechselnd von der Tischdecke hoben.
    Es gab einen Zusammenhang zwischen den beiden Essern und dem toten Meer, das war Ellert klar, aber Ellert wusste nicht, auf welche Art an diesem Ort alles zusammenhing.
    Wieder platzte eine Faulblase in Ufernähe. Die Esser schienen es

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