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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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nächsten Tag Einblick in seine Gedanken gewinnen. Dann konnte Timucin ihnen nichts anhaben. Und sie konnten von seiner Erfahrung profitieren.
    »Gut, du kannst bleiben. Fürs Erste.«
    »Danke! Ihr werdet es nicht bereuen.« Timucin machte auf dem Absatz kehrt und half den Mutanten mit dem Sonnensegel. »Nein, nein!«, rief er. »So geht das nicht. Ihr müsst es besser befestigen, sonst bläst der erste Sturm es davon ...«
     
    Später, nachdem die Sonne untergegangen war, hockte John Marshall vor der Kuhle und hielt Wache. Er horchte in die Wüste, horchte auf seine Gabe, die sie hoffentlich vor unliebsamen Überraschungen schützen würde, und sah abwechselnd hinauf zu den Sternen und zu der Kuppel des Energieschirms.
    Er fragte sich, was er hier eigentlich tat. Vor wenigen Wochen noch hatte sich seine Welt um den Pain Shelter gedreht, die dreißig Kinder, für die er wie ein Vater gewesen war. Er hatte es für die reale Welt gehalten. Die einzige Welt, die zählte. Raumfahrt, Aliens, die große Politik waren für ihn Spinnereien gewesen. Ausflüchte für Menschen, die entweder nicht begriffen, um was es im Leben wirklich ging, oder nicht den Mut hatten, sich ihm zu stellen.
    Jetzt saß er hier in der Wüste, und vor ihm ragte ein Wunderwerk auf. Wunderschön und makellos, ja magisch. Im Schutz dieses Vorhangs harrte ein Mann aus, dessen Scheitern das Scheitern der gesamten Menschheit bedeuten würde.
    Und er, John Marshall, und sein kleines Häuflein waren die einzige Hoffnung für Rhodan.
    Es war absurd.
    Es fühlte sich richtig an, als hätte er endlich seinen Weg gefunden.
    Und es war erst der Anfang.
    In der Kuhle zog jemand am Reißverschluss seines Schlafsacks. Gleich darauf huschte ein Schemen heran, hüpfte auf seinen Schoß und kuschelte sich an ihn.
    Sue.
    John Marshall genoss ihre Wärme, das grenzenlose Vertrauen, das ihm das Mädchen entgegenbrachte, und versuchte sich auszumalen, welche Überraschungen das Schicksal noch für ihn bereithalten mochte.
    Es gelang ihm nicht.
     
    Wasser!
    Der Gedanke riss John Marshall aus dem Schlaf. Seine Kehle war ausgetrocknet, als hätte er seit Tagen nicht mehr getrunken.
    Er ruckte hoch. Sue hatte sich neben ihm in seinen Schlafsack eingemummelt und schnarchte leise. John griff nach der Flasche, die er am Gürtel trug. Sie war leer. Er hatte getrunken. Woher kam dann dieser Durst?
    Ein Geräusch. Stein, der auf Stein schlug. John Marshall wandte sich um, in Richtung des Geräuschs – und verstand: Der Durst, der ihn quälte, war nicht der seine.
    Eine Gestalt beugte sich über der Stelle, an der sie ihre Rucksäcke abgesetzt hatten, machte sich an ihnen zu schaffen.
    »He!«, brüllte John. »Weg da!«
    Der Dieb beachtete ihn nicht. John sprang auf, riss den Dieb zurück. Es war eine Frau.
    »Das ist unser Wasser!«, rief er.
    Die Frau schlug aus. Ihre Nägel gruben sich tief in seine Wange. Der Schmerz entflammte eine Wut in ihm, die er nicht kannte. Er packte die Frau, stieß sie weg.
    Einen Moment lang kauerte sie auf dem Boden, als wolle sie ihn anspringen wie eine Raubkatze. Dann, als die übrigen Gefährten aus ihren Schlafsäcken kletterten, rannte sie hinaus in die Wüstennacht.
    »Was ist passiert?«, fragte Anne.
    »Eine Diebin«, sagte John. Er drückte ein Taschentuch gegen die Wunde an der Wange. »Sie wollte unser Wasser. Aber jetzt ist sie weg.«
    »Nicht nur sie«, sagte Sid. »Dieser Timucin ist auch verschwunden. Und mein Rucksack.«
    »Was? Das kann nicht sein!«
    »Es ist so.«
    Von Sids Rucksack war nur ein Abdruck im Sand geblieben. Mit ihm war ein erheblicher Teil ihres Wasservorrats abhandengekommen. Der Junge hatte ein Extragewicht getragen für Sue, die zu schwach war, um mehr als das Nötigste zu schultern.
    Anne, die nichts davon hielt, mit ihren Gefühlen hinter dem Berg zu halten, fluchte laut.
    John versuchte, sie zu beruhigen. »Es ist halb so schlimm. Wir haben großzügig kalkuliert. Uns bleibt noch genug Wasser für zwei Tage. Bis dahin ...«
    Das Rattern eines Maschinengewehrs schnitt ihm das Wort ab.
    Die Mutanten warfen sich hin – ein Reflex, den sie dem Training auf Owey Island zu verdanken hatten. Die Kugeln schlugen über ihnen ein, bohrten sich in den Erdwall, der die Kuhle begrenzte.
    »Was ist los?«, keuchte Sue. »Wer schießt da?«
    Marshall horchte in sich hinein, fand die Antwort. »Menschen, die Durst haben«, sagte er. »Etwa ein Dutzend. Sie ... sie würden alles tun, um Wasser zu bekommen.«
    Sue, der

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