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Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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verkeilten.
    Blutig roter, flackernder Feuerschein ergoss sich in den Saal. Für Sekunden schien sogar die Staubwolke aufzuflammen.
    Crest zeigte sich von all dem unberührt. Er saß auf seinem Platz, als habe er längst mit dem Leben abgeschlossen.
    Vielleicht war es so. Crest war alt und müde, die Krankheit hatte ihm womöglich mehr zugesetzt, als er sich eingestehen wollte.
    »Tatjana!«, brüllte Monterny und schleuderte ihr seine Gedanken entgegen. Unmöglich für ihn, zu erkennen, ob die Telepathin ihn überhaupt wahrnahm. Aber sie musste Crest jetzt sondieren und versuchen, tiefer in sein Bewusstsein einzudringen. Wartete der Arkonide darauf, dass ihn jemand aus seiner misslichen Lage befreite?
    Flipper harrte ebenfalls an seinem Platz aus. Er griff lediglich zum Nackenwulst seines Kampfanzugs und zog die transparente Helmfolie nach vorn.
    »Clifford!«
    Monterny hörte Deegans Aufschrei, reagierte aber nicht darauf. Manoli war kurz vor der Explosion von einem Beamten aus dem Saal geführt worden. Doch der ehemalige Bordarzt war nur zweitrangig ...
    Ein schmerzhafter Schlag in die Seite riss Monterny aus seinen Überlegungen. Deegan hatte ihm den heftigen Stoß telekinetisch verpasst.
    »Sieh dir das an!« Der Mutant deutete auf die halb eingestürzte Seitenwand.
    Clifford Monterny unterdrückte seinen aufkommenden Zorn ebenso wie eine heftige Zurechtweisung.
    Das rote Glühen lastete schwer über allem.
    Deshalb war Crest so ruhig geblieben, geradezu unmenschlich gelassen. Das Leuchten stammte von einem Energieschirm. In seiner Struktur war dieser Schirm wohl nicht anders als die Kuppel, die den Angriffen der chinesischen Armee lange Zeit getrotzt hatte.
    Der Schirm hüllte eine gewaltige Kugel ein, schmiegte sich offenbar eng an ihre Oberfläche.
    An die fünfzig Meter mochte sie durchmessen. Monterny sah sie nicht einmal in ihrer vollen Größe, trotzdem konnte er erkennen, dass sich ein dicker Wulst rings um ihren Äquator zog.
    Handelte es sich um ein Beiboot der auf dem Mond zerstörten AETRON?
    Ein Beiboot ... trotzdem war es erdrückend und mächtig. Monterny begriff erst jetzt, wie gewaltig das Mutterschiff gewesen sein musste. Wer über einen solchen Koloss verfügte, dem gehörte die Welt – wenn er nur wollte.
    Die rote Kugel hatte keine Landebeine. Sie lag auf dem gepflegten, kurz gehaltenen Rasen vor dem Gebäude. Nein, sie lag nicht – sie schwebte darüber, in einer Höhe von ungefähr zwei Metern.
    Als die Lautsprecherstimme dröhnte, wurde Monterny bewusst, dass nur wenige Minuten seit der ersten Explosion vergangen sein konnten.
    »Menschen der Erde, dieser kleinen und unbedeutenden Welt!« Die Stimme musste weithin zu verstehen sein. »Ihr seid ungebildet, überheblich und habt euch vergessen. Einer wilden Zivilisation wie euch steht es nicht zu, über einen Arkoniden zu richten. Gebt Crest frei – oder ihr werdet für eure Anmaßung teuer bezahlen.«
    Von fern hallte Explosionsdonner heran. Sirenen heulten. Monterny fragte sich, ob das Zufall war oder die Drohung bekräftigen sollte.
    Das harte Stakkato mehrerer Maschinenpistolen erklang. Dazwischen ein kurzes scharfes Fauchen, unmittelbar gefolgt von einer heftigen Detonation.
    Die Marines griffen das Raumschiff an. Der Präsident hatte den Einsatzbefehl erteilt. Ein klägliches Aufgebot angesichts dessen, was die Chinesen in die Schlacht geworfen hatten.
    Wieder feuerte ein Granatwerfer. Maschinenpistolen ratterten.
    Monterny hatte den Eindruck einer Handvoll Ameisen, die versuchten, einen Menschen von ihrem Nest fernzuhalten. Es musste ein vergeblicher Versuch bleiben. Die Arkoniden würden Washington dem Erdboden gleichmachen und ein unübersehbares Exempel statuieren.
    Stanley, du Idiot! Viel zu oft hatte er das schon gedacht. Nun war es endgültig und unwiderruflich.
    »Roster! Kümmere dich um Flipper, ich übernehme Crest! Wir müssen hier raus, bevor ...«
    Eine grelle, fast lautlose Explosion ließ Monterny verstummen. Eine Feuerwalze rollte über den Rasen, verzehrte sich aber schon nach wenigen Dutzend Metern von selbst und erreichte das aufgebrochene Gebäude nicht einmal. Das Gros der Glut tobte fauchend in die Höhe und erlosch ohne nennenswerte Rauchentwicklung.
    Da war nur noch das Bellen einer einzigen automatischen Waffe, als hätte der Schütze gar nicht begriffen, dass alles schon vorbei war. Endlich verstummten die Schüsse.
    Todesstille herrschte, lediglich durchbrochen vom lauter werdenden Knistern und Knacken

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