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Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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höchstens vier Minuten blieben ihm, um zu sagen, was ihm wichtig erschien, was die Welt aber offenbar nicht hören wollte. Nicht glauben wollte, korrigierte er sich. Die meisten Menschen dachten nicht daran, sich aus ihren eingefahrenen Denkschemata zu befreien.
    Auf der Empore der Medienvertreter wandte jemand den Kopf in seine Richtung. Rhodan hatte ungewollt Blickkontakt, er sah den Mann verwirrt blinzeln, die Augen weit aufreißen und hastig an seinem breiten Metallarmband hantieren. Offenbar handelte es sich um eine Fernsteuerung, denn eine der schweren Kameras schwenkte herum.
    Lächelnd breitete Rhodan die Arme aus. »Es reicht!«, rief er, und in dem Moment ging es wie ein Ruck durch den Saal. »Dieser sogenannte Prozess ist eine Farce! Crest da Zoltral ist nicht der Mann, vor dem wir uns fürchten müssen! Crest kann die Rettung für die Menschheit bedeuten – wenn wir ihn nicht umbringen!«
    Er hatte sich zurechtgelegt, was er sagen wollte. Trotzdem redete er, wie es ihm in den Sinn kam ...
    ... und bemerkte währenddessen, dass Crest ohne Handschellen auf der Anklagebank saß, aber von mehreren Uniformierten bewacht wurde. Die Wachen achteten jedoch kaum mehr auf den Arkoniden, sondern starrten zu ihm herüber.
    »Die Anklage gegen Eric Manoli und Dr. Haggard entbehrt jeder Grundlage. Beide sind Mediziner; sie haben nur getan, was ihre Pflicht ist: Sie haben ein Leben gerettet.«
    Flipper war da. Rhodan sah ihn erst in dieser Sekunde. Sie blickten einander an, ohne zu verstehen, was sie hier zusammenführte.
    Crest? Hatte Flipper sich freiwillig ausgeliefert, um den Arkoniden zu befreien?
    »Ich fordere Sie auf, dieses Schauspiel zu beenden und Crest da Zoltral, Eric Manoli und Dr. Haggard freizulassen!«
    Zwei Schatten in der Höhe zogen Rhodans Aufmerksamkeit auf sich. Die beiden Gestalten, die sich aus einer der Logen lösten, trugen unverkennbar arkonidische Kampfanzüge. Doch wer immer sie sein mochten, in der Sekunde erschütterte grollender Explosionsdonner das Gebäude. Die Luft schien zu vibrieren, der Boden schwankte. Staub war plötzlich überall, und in einer Seitenwand klaffte ein armdicker Riss. Er weitete sich aus, spaltete das Mauerwerk wie beim Hieb mit einer gigantischen Axt.
    Eine zweite, schwächere Explosion folgte. Das neue Beben ließ Stuck von der Decke abplatzen und herabregnen. Aus der Wand brachen große Mauerbrocken heraus, sie stürzten auf leere Sitze, denn schon drängte alles dem Ausgang entgegen.
    Dröhnend brach ein langer Wandabschnitt in sich zusammen.
    Es war eine perfekte Sprengung, die jedem Zeit gelassen hatte, sich aus dem unmittelbar gefährdeten Bereich zurückzuziehen. Insgeheim beglückwünschte Rhodan den ehemaligen Homeland-Mann Mercant für seine Leute, die diese Sprengung vorbereitet hatten. Wahrscheinlich hatten sie nur Plastiksprengstoff angebracht, bei einem exponierten Gebäude wie dem Supreme Court Building grenzte das aber schon an ein Himmelfahrtskommando. Vor allem durfte es keine Toten geben, nicht einmal Verletzte. Ein präziser chirurgischer Schnitt war erforderlich gewesen, wie ihn wohl nur wenige Spezialisten beherrschten.
    Greller roter Lichtschein fiel von draußen in den Saal herein.
    Kaum mehr als eine halbe Minute war seit der ersten Explosion vergangen.
    Eine Lautsprecherstimme dröhnte.

8.
    Supreme Court,
    Washington D.C.
     
    Die Explosion erschütterte den Saal, als Clifford Monterny sich über die Brüstung schwang. Fast zum Greifen nahe vor sich sah er die Seitenwand aufbrechen. Ein Teil der Mauer verschob sich knirschend. Aufwirbelnder Staub und Gesteinssplitter wurden wie von einem gewaltigen Gebläse nach innen gedrückt und zwangen die Menschen zur Flucht. Gellende Schreie vermischten sich mit dem Krachen der berstenden Wand. Dem Ordnungsruf des Saaldieners haftete etwas Hilfloses an.
    Eine zweite Explosion ließ größere Brocken aus der Wand herausbrechen. Sie zertrümmerten eine der Sitzreihen. Bis vor wenigen Sekunden hatten dort Medienleute gesessen.
    Monterny sah, dass die Autokamera zermalmt wurde, die auf Rhodan gerichtet gewesen war.
    Rhodan? Der Astronaut stand immer noch zwischen den Emporen. Wie um alles in der Welt war der Mann unbemerkt in den Saal gelangt? Nur im Schutz seines Kampfanzugs?
    Die Wachen würden Rhodan jedenfalls nicht schnell genug erreichen. Sie steckten in der Menge fest. Monterny hatte nur einen verächtlichen Blick für die Menschen, die sich heillos zwischen den Sitzreihen und vor dem Ausgang

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