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Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Dinge. Nur leider ist sie falsch. Keiner unserer Strategen und Psychologen, die befragt wurden, kam zu dieser Annahme.« Nesmith wandte sich dem Richtertisch zu. »Ich beantrage, die entsprechenden Gutachten als Beweis der Anklage hinzuzufügen.«
    »Wir haben getan, was für das Wohl der Menschheit das Beste war!«, beharrte Eric Manoli. »Wir haben den einzig möglichen Weg beschritten, der eine gute Zukunft verspricht.«
    »Den einzig möglichen Weg?«, fragte der Staatsanwalt. »Das bezweifle ich. Wie soll ich die Explosion einer Atombombe in der Wüste Gobi nennen? Nach friedvollem Anklopfen sieht das jedenfalls nicht aus.«
    Wieder wandte Nesmith sich dem Vorsitzenden Richter zu. »Ich beantrage außerdem die Einvernahme eines weiteren Zeugen: Clark G. Flipper, Astronom und Nutzlastspezialist an Bord der STARDUST. Er wird bestätigen, dass die Meinung der Astronauten keineswegs so einhellig ist, wie der Zeuge Manoli dies vorgibt.«
    Ungläubige Stille herrschte einen Augenblick lang im Saal. Dann brach ein Tumult aus.
     
    »Was soll das?«, fuhr Clifford Monterny auf, als Flipper den Gerichtssaal betrat und zur Zeugenbank geführt wurde. Er schaute Tatjana an. »Clark Flipper ist tot! Was steckt dahinter? Sag schon, was denkt Nesmith?«
    Clark G. Flipper war kurz nach der Landung der STARDUST in der Gobi mit einem arkonidischen Kampfanzug vom Landeplatz geflohen. Um die Flucht Manolis und Crests zu decken. Aber auch um nach seiner im Himalaja verschollenen Liebe Beth zu suchen. Umsonst: Flippers Spur hatte sich im höchsten Gebirge der Welt verloren. Seitdem hatte man nichts mehr von ihm gehört.
    Die Telepathin blickte in den Saal hinab. Sie wirkte unkonzentriert, massierte sich mit beiden Händen die Schläfen.
    »Wenn dir Nesmith zu kompliziert ist, kümmere dich um Flipper!«, schnaubte Monterny. »Er ist der zerrissenste Typ von allen.«
    »Warum fragst du nicht Drummond?«, zischte Roster Deegan im Hintergrund. »Er will alles, aber bestimmt nicht teilen.«
    Monterny starrte den Telekineten ungläubig an. Nicht wegen der Bemerkung über den Präsidenten, der pflichtete er ohnehin bei. Sondern weil wie von Geisterhand bewegt ein Glimmstängel vor Deegan in die Höhe stieg und gleichzeitig ein Streichholz über den Parkettboden schrammte und aufflammte. Die Zigarette glitt zielstrebig zwischen Deegans Lippen, das Streichholz setzte den groben Tabak in Brand, wurde gleich darauf mit einer heftigen Schüttelbewegung ausgelöscht und verschwand unter dem nächsten Sessel.
    Der Telekinet paffte eine dicke Rauchwolke in den Raum.
    Das war der Moment, in dem Clifford Monterny wütend zupackte, seinem Mann die Zigarette aus dem Mund riss und sie in der Hand zerdrückte. Als Deegan aufspringen wollte, hielt Monterny ihn zurück. »Ganz ruhig!«, sagte er bedrohlich leise. »Du wirst uns hier oben nicht auffliegen lassen, weil du die Sprinkler auslöst. Ist das klar?«
    Deegan hob die Schultern und ließ sie langsam wieder sinken. Da hatte Monterny schon seinen Pod in der Hand und tippte die Kurzwahl ein, sinnigerweise die Null.
    »Was geschieht da eigentlich?«, platzte der Suggestor heraus, als sich Präsident Drummond meldete. »Wieso weiß ich nichts von Flipper? Wer zaubert den Kerl einfach aus dem Hut?«
    »Bis vor zehn Minuten wusste ich selbst nichts davon. Flipper hat sich gestellt und angeboten, gegen seine ehemaligen Kameraden auszusagen.«
    »Da steckt mehr dahinter.«
    »Flipper gibt Rhodan und den anderen die Schuld am Tod seiner Freundin. Sie war im Himalaja verschollen, während die Crew zum Mond flog. Wäre die STARDUST früher zurückgekehrt oder hätte Rhodan ihn nur einen Tag eher aus der Energiekuppel gehen lassen, hätte er sie retten können.«
    »Das ist Unsinn.«
    »Natürlich«, sagte Stanley Drummond ruhig. »Aber Flipper glaubt das einfach. Und uns nützt es. Was kann für das Gericht und die Masse auf der Straße schon überzeugender sein als die Aussage eines Kameraden?«
    »Das mag sein. Nur, wieso trägt er ausgerechnet einen arkonidischen Kampfanzug? Das ist mehr als ein Affront.«
    Drummond lachte leise und in einem Tonfall, der eine steile Unmutsfalte auf Monternys Stirn zauberte.
    »Flipper hat darauf bestanden«, sagte der Präsident. »Er will die anderen demütigen, und warum sollte ich ihm diesen kleinen Gefallen nicht tun? Nach seiner Aussage wird er den Anzug ablegen und uns übergeben, das heißt, den Vereinigten Staaten ...«
    »Ja, ja«, unterbrach Monterny unwillig.

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