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Pfefferbeißer - Harz Krimi

Pfefferbeißer - Harz Krimi

Titel: Pfefferbeißer - Harz Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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der ganz Goslar aus
dem Häuschen gebracht hatte, dachte Sina.
    »Vielleicht tröstet es Sie«, sagte sie zu Christina Fischer, bevor sie
abgeführt wurde, »wenn ich Ihnen verrate, dass Helmut Hauke, nachdem er Sie
kennengelernt hatte, alle anderen Frauenbekanntschaften fallen gelassen hat.«

DREIUNDZWANZIG
    Am Ende des Tages konnten sie ein Ergebnis vorweisen, wenn
auch die Aussagen der beiden Fischers noch mit harten Fakten unterlegt werden
mussten. Doch dazu gab es die KTU und in der
Folge bis ins kleinste Detail gehende Vernehmungen.
    »Tja, das war’s wohl für heute«, sagte Keilberth mit unüberhörbarer
Selbstzufriedenheit, »dann könnt ihr beide jetzt Schluss machen. Ich habe noch
was anderes vor.«
    Er ging ab, als hätte ihm jemand pures Adrenalin injiziert. Der Grund
war unschwer zu erraten: Er konnte die Pressekonferenz kaum erwarten, in dem
ihm die Rolle zufiel, die frohe Botschaft zu verkünden. Er und sein Team hatten
den mysteriösen Fall um den Tod des Ratsherrn Hauke gelöst. Die Kripo Goslar
stand wieder glänzend da.
    »Du gehst wahrscheinlich direkt nach Hause …«, sagte Niebuhr zu
Sina, als Keilberth mit einem hingeworfenen »Danke euch!« den Raum verlassen
hatte.
    »Ja«, antwortete sie. Sie würde wieder mit ihm ein Bier trinken,
aber nicht an diesem Abend. Sie fühlte sich niedergeschlagen.
    »Na dann …«
    »Bis morgen, Jens«, rief sie ihm hinterher, was ihm andeuten sollte,
dass die Angelegenheit mit Milda Auseklis zwischen ihnen wieder in Ordnung
kommen würde.
    Gelinde gesagt, hob es nicht gerade Sinas Laune, dass einige
davongekommen waren, die sie gerne in Schwierigkeiten gesehen hätte: diese
Sandrocks und Klawitters und wie sie alle hießen. Und im Fall von Janis
Auseklis stand in den Sternen, ob der Mord jemals vollständig aufgeklärt werden
würde, obwohl die Täter zum Greifen nahe waren. Sie seufzte. Das war einer der
Momente in ihrem Beruf, in denen sie das Gefühl hatte, trotz aller Mühen
machtlos zu sein.
    ***
    Um zwanzig nach fünf stand Sina vor ihrem Reihenhaus im
Siemensviertel. In der Luft lag immer noch sommerliche Wärme, durchzogen von
einer leichten, frischen Brise aus den Harzbergen. Beim genauen Hinsehen gefiel
ihr der Vorgarten nicht mehr. Sie wunderte sich, warum sie es überhaupt so weit
hatte kommen lassen. Das Gras musste längst gemäht werden, die Beete strotzten
vor Unkraut. Sie stöhnte, dass immer alles an ihr hängen blieb. Aber Gartenarbeit
würde ihr vielleicht den Kopf wieder frei machen. Bis sieben konnte sie sogar
noch einmal mit dem Elektromäher über die paar Quadratmeter Rasen rollen.
    Sie schloss die Haustür auf, kam aber nicht weit. Die Kette
blockierte von innen. Was sollte das?
    »Moment. Bitte warten!«, rief Chao aus der Küche. Im gleichen Augenblick
wehten ihr verführerische Düfte entgegen. Pekingente. Die gab es doch nur zu
besonderen Gelegenheiten.
    Es folgte Getrappel auf der Holztreppe, die Kette wurde zurückgeschoben,
und die Tür öffnete sich. Zwei Gesichter, das eine zur Hälfte von einem bunten
Sommerblumenstrauß, das andere von dunkelroten Rosen verdeckt, reckten sich ihr
entgegen.
    »Was ist denn hier los?«
    »Überraschung!«, sagte Torsten und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    Gelungen, dachte Sina und sah Chao fragend an.
    Er war verlegen, so wie sie. Ohne etwas zu sagen, hielt er ihr einfach
nur die halb geöffneten Rosen entgegen. Er brauchte auch nichts weiter zu
sagen. Es war alles wieder gut. Sie küssten sich.
    Und Torsten hatte seine Trübsinnigkeit überwunden, die ihn seit der
Geschichte mit Carolin fest im Griff gehabt hatte. Endlich!
    Es gab Wein zur Pekingente und als Nachtisch selbst gemachtes
Tiramisu. Chao hatte sich selbst übertroffen. Sie plapperten durcheinander, und
nach dem Essen verzog sich Torsten vieldeutig lächelnd nach oben.
    Eine gefühlte Ewigkeit hatten sie nicht mehr miteinander
geschlafen. Chao hatte ihr alles gegeben, alles, was sie brauchte, und sie hatte
versucht, es ihm so schön wie möglich zurückzugeben. Jetzt lag ihr Ohr auf
seiner Brust, wenige Zentimeter über seinem rasenden Herzen. Das war Glück – nur das war Glück!
    Allmählich wurde sein Atem flacher, seine rechte Hand strich sanft
über ihren Rücken, wuschelte in ihren Haaren.
    »Ich wollte dir noch etwas sagen«, sagte er.
    Das brauchst du nicht, dachte Sina, aber sie fragte, weil er es
offenbar erwartete.
    »Was denn?«
    »Ich bin der neue Touristenführer im Rammelsberg.«
    Sina saß

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