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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wulf Dorn
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Last aufheben. »Ich hatte Katherine zu ihrem Geburtstag einen Wochenendausflug versprochen. Wir wollten zu einem WellnessHotel fahren, von dem sie in einer Zeitschrift gelesen hatte. Also bin ich an diesem Freitag nicht zu einem Kunden gefahren, sondern zu ihr. Aber das weißt du ja schon. Wie immer habe ich den Mercedes in einem Parkhaus abgestellt, das sich in sicherer Entfernung von ihrem Haus befand. Ich weiß, London hat über acht Millionen Einwohner, und es hätte mit dem Teufel zugehen müssen, wenn jemand von unseren Bekannten oder gar du selbst den Wagen vor ihrem Haus gesehen hättet, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen. Also fuhr ich den Rest der Strecke mit einem Taxi, wie jedes Mal.«
    Er rieb sich übers Gesicht und machte dann eine hilflose Geste. »Nur war es diesmal anders. Ich musste kein Taxi rufen. Als ich aus dem Parkhaus kam, stand bereits ein Taxi auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Fast, als hätte es dort auf mich gewartet, dachte ich. Jetzt im Nachhinein weiß ich, dass es so gewesen ist. Der Taxifahrer schien eine Teepause an einem Imbissstand gemacht zu haben, und ich hielt das für einen Glücksfall. Normalerweise dauert es immer eine Weile, und ich war bereits spät dran. Wir beide hatten uns zuvor noch unterhalten, weißt du noch?«
    Wieder nickte sie nur. Dabei war unterhalten der falsche Begriff für das gewesen, was zwischen ihnen stattgefunden hatte. Stephen hatte zwar mit ihr gesprochen, aber sie war ihm ausgewichen und hatte sich mehr um die Einkaufsliste gekümmert als um das, was er ihr gesagt hatte.
    Rückblickend sah sie ein, dass sie gemerkt haben musste, dass er sie belog, und dass sie es einfach verdrängt hatte. So, wie so vieles in der vergangenen Zeit.
    »Ich dachte mir nichts weiter dabei, als ich in das Taxi stieg«, sagte er. »Selbst dann noch nicht, als der Fahrer mein Gepäck neben mich auf die Rückbank stellte, statt es in den Kofferraum zu laden.«
    »Es war der Mann mit dem Narbengesicht, nicht wahr?«
    »Ja, und ich denke, ich weiß, wo sich der wirkliche Taxifahrer befunden hat. Ich hoffe, er hat ihn am Leben gelassen.«
    Er sah kurz zu ihr auf, und sie musste schlucken, als sie die Betroffenheit in seinen Augen sah. Harvey hatte sie einmal so angesehen. Damals, als sie eine Amsel mit gebrochenem Flügel im Garten entdeckt und auf sein Drängen hin zu einem Tierarzt gebracht hatte. Danach hatte Harvey sie immer wieder gelöchert, ob der Vogel überleben werde, bis Sarah schließlich den Tierarzt angerufen und ihrem Sohn die gute Nachricht mitgeteilt hatte.
    »Wir fuhren also zu Katherine, und ich sagte zu dem Mann, er solle kurz warten, ich würde nur schnell jemanden abholen, damit er uns dann zum Bahnhof fahren kann. Dann ging ich ins Haus. Dort saß Katherine im Wohnzimmer und weinte. Sie hatte noch nicht gepackt, und ich fragte sie, was mit ihr los sei. Sie sah mich aus ihren verweinten Augen an, und ihr Blick war ein einziger Vorwurf. Du … Du bist mit mir los , sagte sie. Und dann erklärte sie mir, dass sie dieses Versteckspiel nicht länger ertragen könne. Sie verlangte, dass ich mich von dir trennen solle, andernfalls würde sie dich besuchen und es dir selbst sagen. Ich war wie vor den Kopf gestoßen und konnte mir zunächst nicht erklären, warum sie sich auf einmal so verhielt. Bis dahin war es doch immer klar zwischen uns gewesen, dass es nur eine Art Freundschaft war, und dass ich Harvey und dich niemals aufgeben würde.«
    Sarah legte verwundert den Kopf schief. »Eine Art von Freundschaft? So nennst du eine Affäre?«
    Wieder fochten seine Hände einen Zweikampf aus, ehe er sie schließlich auf seine dünnen Schenkel presste und zur Ruhe zwang.
    »Ja und nein«, sagte er. »Ich finde diesen Begriff so abgedroschen. Er hätte das, was zwischen Katherine und mir war, nicht passend beschrieben. Verstehst du, das war es, was ich vorhin meinte, als ich gesagt habe, dass ich sie nicht geliebt habe. Wir waren enge Freunde, es gab vieles, was wir gemeinsam hatten, und ja, wir hatten Sex, aber ich habe nie für sie empfunden, wie ich für dich empfunden habe, Sarah.«
    Wieder sah er zu ihr auf, suchte etwas in ihrem Blick. Vielleicht Verständnis, vielleicht auch Vergebung.
    »Das ist die Wahrheit, Sarah, ob du es mir glaubst oder nicht.«
    Sie ging nicht darauf ein. Da war viel zu viel Enttäuschung. Und Wut. Und Verwirrung.
    »Und dann?«, fragte sie. »Was war dann?«
    Er senkte den Kopf, als habe er die Suche vorübergehend

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