Pinguine lieben nur einmal
immer gedacht, das wäre oberflächlich und schlecht. Aber es fühlt sich ehrlich gesagt sehr, sehr… gut an.«
»Willst du jetzt meine sexuellen Qualitäten loben, oder wie?« Ich muss kichern.
»Hey! Hallo! Ich versuche lediglich irgendetwas Romantisches zu sagen, klar? Das ist nicht unbedingt leicht, wenn du dich drüber lustig machst.« Er fuchtelt mit dem linken Arm herum. Ich fasse nach seiner Hand und falte sie in meine.
»Bist du fertig mit drüber Reden?«, frage ich.
»Vorerst.«
»Gut. Ich habe mich übrigens sehr über dein Weihnachtsgeschenk gefreut.«
»Ich mich auch über deins.«
»War ein bisschen kitschig, oder?«, frage ich verlegen.
»Ja, ein bisschen.«
»Und jetzt habe ich nicht mal ein Geburtstagsgeschenk für dich. Oh, du hast ja Geburtstag!«
»Ich weiß. Willst du mir nicht gratulieren?«
»Glückwunsch.« Ich sehe ihn einen Moment lang an, dann müssen wir beide lachen. Janosch legt einen Arm um mich und zieht mich zu sich ran. »Nicht! Du bist pitschnass!«
Er lacht nur und zieht mich fester in die Umarmung. »Wenn du nicht nass werden willst, dann such dir das nächste Mal einen Bodenturner.«
»Am besten einen, der…« Wir kabbeln uns. »Hey, ah, pass auf, gleich liege ich im Wasser!– Am besten einen Bodenturner, der nicht so uuuuralt ist wie du.«
»Ja, fünfundzwanzig. Mensch, ich hab mich noch nie so alt gefühlt.« Janosch lacht.
»Tja, du bist furchtbar alt. Als Findet Nemo im Kino lief, warst du schon volljährig!«
Er versetzt mir einen Stoß in die Seite.
»Hast du dein Handy dabei?«, fragt Janosch mit amüsiertem Unterton.
»Es ist drüben in der Jacke«, antworte ich irritiert. Eine Sekunde später strampele ich nach Luft schnappend im Schwimmbecken herum. »Du gemeiner, alter Sack!«, brülle ich Janosch lachend zu.
»Achtung!«, warnt er mich und springt dann um einiges eleganter als ich ins Wasser.
Ich schwimme auf ihn zu und klammere mich an ihm fest. »Jetzt sind meine Klamotten nass, du fieser, gemeiner, blöder, uralter…«
»Ja… was? Was bin ich?« Er legt meine Beine um seine Hüften, rudert mit dem rechten Arm und fährt mir mit dem linken über das Gesicht und die nassen Haare.
»Ein fieser, uralter, gemeiner, blöder…« Janoschs Lippen berühren meine Schläfe. »…blöder, gemeiner…«, sie berühren meine Wange, »…blöder…«, und meinen Mund. »Hör auf, mich abzulenken!«
»Würde ich nie tun«, haucht er und küsst mich.
Endlich.
Endlichendlichendlich.
»Ich muss nur rasch meine Mutter beruhigen gehen. Bestimmt steht sie vor Aufregung schon kurz vorm Herzinfarkt. Und bestimmt wird sie mich dafür töten, dass ich das Geburtstagskaffeekränzchen geschwänzt habe.«
»Sie wird dir verzeihen.«
Janosch lehnt gegen seine Wohnungstür, und ich lehne gegen ihn. Ich trage einen schwarzen Jogginganzug von ihm, den er glücklicherweise noch in seiner Schwimmtasche hatte.
»Du musst dir die Haare föhnen. Ich will nicht, dass du krank wirst«, flüstert er, während er seine Hände über meinen Rücken und seinen Mund über meinen Hals wandern lässt.
»Warum nicht? Dann könnte ich den ganzen Tag im Bett liegen.«
»Ja… und dich ausruhen. Allerdings könntest du mich anstecken, wenn ich dir zu nahe komme. Ich will dir aber nahe kommen, und ich will mich definitiv nicht ausruhen.«
Mir läuft es heiß und wohlig den Rücken herunter, wenn Janosch anzügliche Sachen sagt.
»Also, du gehst jetzt hoch«, er küsst meine Stirn, »ich bequatsche kurz meine Familie«, er küsst meine Nase, »und dann komme ich nach.«
»Willst du nicht mit deinen Verwandten zusammen Geburtstag feiern?«
Er lacht höhnisch, als hätte ich vorgeschlagen, er solle zwei Wochen lang nur noch Wackelpudding essen. »Nein. Ich will eine Entschädigung dafür, dass du kein Geburtstagsgeschenk für mich hast.«
Ich muss an meiner eigenen Wohnungstür klingeln, weil ich den Schlüssel nicht dabeihabe. Natürlich. Schließlich bin ich immer noch die Alte. Ich klingele mehrere Dutzend Mal, ehe mir Cem endlich aufmacht. Seine sonst so gekonnt frisierten Haare sind verwuschelt. Aber das ist mir egal. Ich hüpfe ihm entgegen und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.
»Haaaaaaa«, seufze ich und strahle ihn an.
»Bist du irgendwie glücklich, oder so?«
Ich nicke und renne dann an ihm vorbei ins Bad.
»Feli, warte! Nein!«
Ich reiße die Tür auf und stehe vor einem oberkörperfreien Typen, den ich nach ein paar Schreckmillisekunden als Mirko
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