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Pinguine lieben nur einmal

Pinguine lieben nur einmal

Titel: Pinguine lieben nur einmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyra Groh
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hören. Es lässt alles so real und weniger fern wirken. Er ist hier irgendwo ganz in der Nähe, und es gibt Leute, die mit ihm noch Kontakt haben, während ich keinen habe.
    »Warum?«, frage ich.
    Sie zuckt mit den Schultern. »Er wollte es irgendwie nicht. Er hat gedacht, ich beeinflusse dich oder dränge dich, ihn zu besuchen, obwohl er…«
    »…mich nicht sehen will.«
    » NEIN !! Nein, so ist es nicht! Okay, ich habe ihm eigentlich versprochen, nicht mit dir darüber zu sprechen, aber das Versprechen breche ich jetzt, ist mir egal. Janosch liebt dich. Natürlich will er dich sehen!«
    Ich starre sie an, und mein Herz hüpft. Herzen wollen mit Rationalität rein gar nichts zu tun haben und glauben immer alles sofort. Vor allem jene Sachen, die sie gerne hören, glauben sie auf Anhieb, ohne sie zu hinterfragen, ebenso solche, die zu hören sie sich lange gesehnt haben. Mein Herz hat Janosch liebt dich aufgesogen, als wäre es ein Strohhalm und die Worte leckere Sangria.
    »Er hat zu mir am Telefon gesagt, er findet, dass es richtig war.«
    »Ach, Janosch weiß doch gar nicht, was richtig und falsch ist. Er ist ein Kopfmensch! Der kann nicht einfach genießen, ohne sich Gedanken über alle Eventualitäten und die Zukunft zu machen. Ich schwöre dir, ich habe meinen Bruder noch nienienie so glücklich gesehen wie an den beiden Tagen, an denen ihr wegen unserer Hochzeit bei uns wart. Noch nie in fünfundzwanzig Jahren und erst recht noch nie während seiner Zeit mit Karo.«
    Ich zucke zurück. Warum spricht sie Karo an?
    Pia deutet meine Reaktion sofort. »Janosch hat mir erzählt, dass ihr euch auch wegen ihr gestritten habt. Sie ist eine Freundin von mir, aber ich weiß, dass sie eine linke Bazille sein kann, und Janosch weiß das auch. Du musst dir wegen ihr nicht die geringsten Sorgen machen. Das zwischen den beiden war all die Jahre nichts weiter als eine Zweckbeziehung. Weißt du, wie die beiden zusammengekommen sind?«
    »Ich will es gar nicht wissen.«
    »Ich sag es dir trotzdem. Sie waren furchtbar frustrierte sechzehnjährige Teenager. Sie kannten sich aus der Schule, waren befreundet und haben beide gedacht, dass sie so, wie sie sind, sowieso keiner haben will. Irgendwann haben sie beschlossen, miteinander ins Bett zu gehen. Die beiden hatten die unromantischste Beziehung, die die Welt je gesehen hat.«
    WAS ? Ich will das alles wirklich nicht wissen und trotzdem: WAAAAAS ?
    »Ist nicht dein Ernst?«, frage ich Pia.
    »Doch.«
    »Warum weißt du so was?«
    »Weil Janosch es mir erzählt.«
    »Was hat er über mich erzählt?«
    »Es sind die Sachen, die er nicht erzählt, Feli. Sein Gesichtsausdruck am Tag nach unserer Hochzeit.« Oh Gott. So wie Pia mich ansieht, weiß sie ganz genau, was in jener Nacht passiert ist. »Oder jetzt. Hey, er schleppt seit Tagen deinen Schal mit sich herum wie Linus von den Peanuts seine Schmusedecke.«
    »Tut er das wirklich?«
    » JA ! Warum glaubst du mir denn nichts von dem, was ich dir hier erzähle?«
    »Na, weil Janosch mir gesagt hat, dass er und Karo sich geküsst haben! Mit dem Wissen ist das alles etwas schwer zu glauben!«
    »Ja, aber deswegen hatte er einen Riesenstreit mit ihr! Sie hat ihn einfach überfallen und ihn total verwirrt. An Heiligabend stand sie dann auch noch bei uns vor der Tür, weil sie dachte, es gebe vielleicht noch eine Chance für sie und Janosch. Daraufhin ist er vollkommen durchgedreht!«
    »Er ist was?«
    » JA ! Er hat sie weggeschickt und gesagt, dass er nichts von ihr will, weil er nur dich will. Er hat gesagt…«
    »Ja?«
    »Ich habe ihm fest versprochen, dass ich das für mich behalte. Er würde mich umbringen«
    » WAS HAT ER GESAGT ?«
    Pia stöhnt, lächelt aber dabei, streichelt mir über den Oberarm und antwortet: »Er hat gesagt, wenn er mit dir zusammen ist, dann färbt ein Stückchen von dir auf ihn ab. Dann bekommt er ein bisschen von deiner positiven Einstellung ab.«
    Auf einmal hat das Zitieren der ersten Strophe von Bliss noch viel mehr Sinn. Es ist das Schönste, das je ein anderer über mich gesagt hat. Warum hat Janosch am Telefon behauptet, dass er die Trennung für richtig hält, wenn er in Wahrheit so empfindet?
    »Mit Simon hat er auch noch mal gesprochen. Simon ist wohl ernsthaft der Meinung, dass es gut war, euch auf so krampfhafte Art und Weise zusammenzuführen, also dich und Karo. Er meinte, es wäre richtig und sinnvoll, damit du Janosch besser kennenlernst.«
    »Aber das klingt ja, als… Denkt er etwa,

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