Pitch Black
möchte, dass du wirklich darüber nachdenkst, es ist nämlich keine Kleinigkeit.«
Er zog sie wieder auf den Stuhl zurück. »Gut.« Er sah ihr tief in die Augen.
»Ich möchte, dass du Ethans Vormund wirst…für den Fall, dass mir etwas passiert.« Nachdem sie dem Tod ins Auge gesehen hatte, war ihr bewusst geworden, wie schutzlos ihr Sohn sein würde, falls sie starb oder nicht mehr handlungsfähig war.
Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass Gabe erst mal ein bisschen auf Abstand gehen würde, aber er nahm ihre Hand und beugte sich nah zu ihr. »Darüber brauche ich nicht nachzudenken. Es würde mich glücklich machen, dauerhaft ein Teil seines Lebens zu sein. Aber…« – er drückte ihre Hände – »…ich möchte dich auch etwas fragen.«
Obwohl sie ihn genau beobachtete, hatte sie keine Ahnung, worauf er wohl hinauswollte. Sie wusste, was sie gern gehört hätte…aber ihr Verstand sagte ihr, dass es dafür zu früh war. Sie hatten gerade eine harte, aufreibende Zeit hinter sich.
In dieser Zeit war ihr aber auch vieles klarer geworden. Sie hatte ihr gezeigt, was für eine Sünde es war, kostbare Tage zu vergeuden, und wie flüchtig das Glück sein konnte.
»Wir sind keine unerfahrenen Kinder«, sagte Gabe. »Wir kennen unser Herz und unseren Verstand.« Er schwieg einen Moment, und ihr Herz fing an zu rasen. »Ich möchte, dass wir eine richtige Familie werden…du, ich und Ethan. Willst du mich heiraten?«
Seine Worte raubten ihr den Atem. Sie sah ihm in die Augen, die im Licht der Sonne so grün funkelten, und sah in ihnen ihre Zukunft. Bei dieser Aussicht machte ihr Herz einen Satz. Sie wusste bereits seit Wochen, dass sie sich ein gemeinsames Leben mit ihm aufbauen wollte.
Zu früh, rief sie sich ins Gedächtnis. Viel zu früh.
Sag nein…nicht so bald. Hör auf die Stimme der Vernunft!
Bedächtig schüttelte sie den Kopf. »Ja.«
Sein Gesicht verdüsterte sich. »Was denn nun, ja oder nein?«, fragte er.
»Wie bitte?«
»Du hast den Kopf geschüttelt, aber Ja gesagt. Welches von beiden stimmt denn nun?« Bevor sie antworten konnte, fuhr er fort. »Nein. Zu spät. Ich habe mich für die gesprochene Antwort entschieden. Ja. Die Antwort ist Ja.«
Sie beugte sich vor und küsste ihn. »Natürlich ist sie das.«
Aus dem Nähkästchen geplaudert
Liebe Leserinnen,
ich möchte Ihnen ein kleines Geheimnis verraten. Es handelt sich dabei um eine dieser verrückten Schriftstellermarotten…Sie wissen schon, man muss dafür sorgen, dass die richtige Musik spielt oder die richtige Duftkerze brennt, oder man muss sich dreimal um sich selbst drehen, bevor man sich zum Schreiben hinsetzt. Irgendetwas, ohne das man einfach keinen Satz zu Papier bringt.
Abergläubisch nennen Sie das? Vielleicht. Ein Psychospielchen? Eine Krücke? Kann sein. Ist aber auch egal. Wir Schriftsteller glauben an so etwas. Und wenn man alles mühsam dem eigenen Kopf abringen muss, bleibt einem nichts anderes übrig, als daran zu glauben.
Während der letzten zermürbenden Wochen vor einem Abgabetermin gönne ich mir einen ganz besonderen Schreib-Snack, etwas, das ich gern in großen Mengen futtere. Etwas, von dem ich mir normalerweise nie gestatten würde, es in solch abartigen Mengen zu essen. Aber nach sieben Romanen lässt sich nicht mehr leugnen, dass der Schreib-Snack ein wesentlicher Bestandteil der Entstehung des Buchs ist, ohne den sich die verschiedenen Handlungsstränge nicht zusammenführen lassen, der Bösewicht nicht seine gerechte Strafe bekommt und die Guten nicht ihr Happy End.
Und ja, wenn alles aufgeschrieben und erledigt ist, muss ich ernsthaft Diät halten und ausgiebig trainieren. Aber für Sie, liebe Leserinnen, tue ich das gern. Damit die Geschichte Sie befriedigt. Damit Sie, wenn Sie die letzte Seite gelesen haben, froh sind, das Buch aufgeschlagen zu haben.
Wie alle meine Bücher erforderte Pitch Black–Ohne Ausweg einen ganz eigenen Schreib-Snack. Dies ist mein erster romantischer Thriller, also war die Wahl von entscheidender Bedeutung. Ich weiß nicht, wie viel Packungen »Cheese Nips« ich vertilgt habe, als ich diese Geschichte über eine alleinstehende Journalistin schrieb, deren Adoptivsohn zum Hauptverdächtigen eines brutalen Verbrechens wird.
Wer hätte geahnt, dass man für romantische Thriller noch mehr Käsecracker futtern muss als für andere Bücher. In den seltenen Momenten, wo meine Vorräte zu Ende gingen, überfiel mich Panik. Glücklicherweise lebe ich nicht weit vom
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