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Plage der Finsternis - Keohane, D: Plage der Finsternis

Titel: Plage der Finsternis - Keohane, D: Plage der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel G. Keohane
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zuvor, eine Männerstimme, nur jetzt war sie deutlich zu verstehen gewesen. Wie schon ein paar Minuten zuvor, blickte Gem erneut hinter die Couch und erwartete fast, einen von Eliots Kumpanen zu sehen, der dort mit einem selbstgefälligen Grinsen hockte.
    Niemand.
    Die Dinge fingen an, ein bisschen zu sehr an die Twilight Zone zu erinnern.
    Das Licht wurde trüber. Gem sah sich um – die Lampen waren angeschaltet und draußen schien sogar die Sonne, doch hier drinnen musste es Abend sein.
    Da war wirklich eine Stimme gewesen.
    Sie starrte Eliot an, der den Football fest an die Brust drückte, während er sich mit Carl unterhielt. Die beiden schauten immer wieder verstohlen zum Haus – sie machten den Eindruck, als gäben sie nun doch endlich auf und gingen heim, um sich den Anpfiff des Patriots -Spiels anzuschauen. Gem fragte sich neuerlich, ob ihr Bruder einige seiner Kumpels angestiftet hatte, sich hier einzuschleichen, um im Haus der neuen Nachbarn zu spuken. Wenn dem so war, dann erschreckten die Jungs sie damit ebenfalls. Schlechte Idee, Brüderchen .
    Das Problem bestand allerdings darin, dass dies überhaupt nicht Eliots Stil war. Er war viel zu langweilig, um sich so etwas auszudenken.
    Gem erhob sich von der Couch und lief zum Fenster. Sie würde ihn danach fragen, noch ehe die Watts zurück wären. Sie würde ihn auffordern, damit aufzuhören.
    »Du bist allein ...« , erklang eine Stimme hinter ihr. Gem stieß einen Schrei aus und wirbelte herum, wobei sie ihren rechten Arm ausladend schwenkte.
    Niemand war da. Schon wieder.
    »Gem, was ist passiert?« Joyce kam aus der Diele angerannt. Als sie das Wohnzimmer erreichte, hielt sie noch immer das dünne, schwarze Buch, aus dem sie gelesen hatte, in der Hand. Die Watts folgten ihr auf dem Fuß.
    Na, großartig, dachte Gem. Es ist jetzt definitiv und fraglos Zeit zu gehen. »Es war nichts«, versicherte sie und ignorierte dabei, wie zusammengeschnürt sich ihr Brustkorb anfühlte. »Es ist alles okay.«
    Bill ging an den anderen vorbei, seine vormals fröhliche Miene hatte sich verfinstert. »Hast du auch etwas gehört?«
    Das Zimmer wurde von Sekunde zu Sekunde düsterer, sodass Gem es zunehmend schwieriger fand, das Gesicht des Mannes zu fokussieren. Wurde sie gerade ohnmächtig? Sie nickte. »Ich dächte, ich hätte etwas gehört, bin mir aber nicht völlig sicher«
    Er sah aus dem Fenster. »Ist einer dieser Jungen dein Bruder?«, fragte er.
    Mrs. Watts stolperte vorwärts, als wäre sie gestoßen worden, drehte sich herum und hielt sich die Ohren zu. Sie stöhnte leise – es war eine Reaktion, die einen Gegensatz zu der von Gem bildete, aber nicht minder erschrocken klang. Sie sah ihren Mann aus starrenden Augen an und senkte die Arme. »Bill, wer ist das, der hier spricht?«
    Als sie in die angsterfüllten Gesichter blickte, konnte Gem an nichts anderes mehr denken, wie sie am schnellsten von hier fortkommen konnte. »Hören Sie, das alles fängt an, ziemlich schräg zu werden, also sollte ich vielleicht ...«
    »Außerdem wird’s hier ganz schön finster«, unterbrach Joyce sie, während sie sich im Raum umschaute.
    Mrs. Watts machte einen Schritt auf Gem zu, wobei sich ihr Gesichtsausdruck von erschrocken zu wütend verkehrte. »Wenn du glaubst, dein kleines Spielchen sei lustig, dann hast du dich geschnitten, junges Fräulein.« Die Kerze in ihrer Hand war fast vollständig heruntergebrannt, und das Wachs, das nicht verdampft war, floss auf den runden Pappsockel, unter dem sich ihre Finger befanden.
    »Ich spiele hier überhaupt nichts, gute Frau. Vielleicht sind Sie es ja, die mich erschrecken möchte. Sie wollten mich ja hier sowieso nicht haben.«
    »Vielleicht wollte ich nicht ...«
    »Sey, bitte ...«, fuhr Bill dazwischen.
    »Ach, es ist doch wahr. Dieses Mädchen hat sich bereits mehr als einmal in unser Haus geschlichen, und heute stolziert sie einfach so, ohne Einladung hier herein.«
    Gem gab sich betont lässig, als sie zurück zur Couch ging. Wenn sie jetzt den Rückzug anträte, käme es gewissermaßen einem Geständnis gleich, dass sie für die Ereignisse verantwortlich war. Sie blieb vor dem Sofa stehen – sich jetzt wieder daraufplumpsen zu lassen, würde wahrscheinlich ein wenig zu weit gehen.
    Joyces Stimme blieb ruhig, aber bestimmt. »Seyha, ich habe sie eingeladen, das wissen Sie. Es tut mir leid, wenn ich Ärger verursacht habe. Ich denke wirklich, wir sollten die Zeremonie zu Ende bringen.« Sie suchte den Raum noch einmal

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