Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
verschwenderisch, wenn man bedachte, dass ihnen hier langsam die Puste ausging. Der kleine Para hatte einen Blick auf das Bett geworfen und Marcos und Isene wahrgenommen. Auch wenn es nicht offiziell war, alle hier im Haushalt von Bluri dem Grausamen wussten, dass der Prinz gestern gefangen worden war. Wieso also war er hier? Eilig machte sich der Sklave also auf den Weg zu seinem Herren, natürlich nicht direkt zu ihm, das würde niemand wagen, aber er würde Prik, seinen aktuellen Leibsklaven informieren. Möge die erlöschende Sonne ihm gnädig sein, denn im allgemeinen zog der Überbringer der schlechten Nachrichten den Tod auf sich. Bluri erschien immer weich und ohne Rückgrat, aber in seinem eigenen Haushalt führte er ein Schreckensregiment. Seinem Hirn war auch der neue Teil der Seidenproduktion entsprungen. Nicht, dass hierüber laut gesprochen werden könnte, wenn einem sein Leben lieb war, aber alle wussten es. Sie brauchten die Paras als Futter für ihre Mutanten-Raupen. Genauso, wie alle wussten, dass Limbat an einer Handelsallianz interessiert war und wie wichtig diese für Valerian war. Für diesen Staatsbesuch waren alle noch verfügbaren Reserven aktiviert worden, sie gingen hier mit fliegenden Fahnen unter. Wie ein Lauffeuer hatte es sich unter der Dienerschaft verbreitet, dass die neue Königin Limbats nicht in die Fußstapfen ihrer sadistischen Mutter getreten war. Bei den Göttern, sie war anders. Ebenso ihr Mann und das Gefolge. Der kleine Diener erlaubte sich einen kurzen Ausflug ins Wunderland, in dem er sich der wohligen Vorstellung hingab, alle Paras könnten in der Sonne Limbats liegen und es sich gut gehen lassen. Alles würde er dafür geben, einmal seine Kinder aufwachsen zu sehen und das ohne Angst. Natürlich würde er arbeiten müssen, aber nicht mehr unter Todesangst. Doch das waren alles nur Träume, die niemals eintreten würden. Er wandte sich wieder seinen Aufgaben zu, der Knall würde sie möglicherweise alle zerreißen.
„ Wir müssen das Thema anschneiden, ohne dass ruchbar wird, woher wir unsere Erkenntnisse haben.“ Teti lief schon seit einer Stunde auf und ab, Kitari ließ ihn nicht aus den Augen. Auch, wenn sie die Sprache der Ma'kaa nur bruchstückhaft verstand, war ihr doch klar, dass die Lage verzweifelt war. Sie hatte auch verstanden, was mit Marcos geschehen war und wie sich alle um die Paras sorgten. Sogar Pelegrin Ato, ein Wissenschaftler, was immer das bedeuten sollte, sie war ja so dumm, dachte nach, bis sein Kopf rauchte. Bisher hatte Isene noch nichts gesagt. Oh, so wollte sie auch einmal sein, so selbstbewusst und so schön. Die Königin ruhte in sich selbst und niemand konnte abschätzen, ob sie der Unterhaltung noch folgte, oder schon in einer anderen Welt war.
„ Wo steckt Lysander mit seiner Flotte?“ Ah, sie war noch unter ihnen. Trefor setzte sich ächzend.
„ Keine Flugstunde entfernt, aber wir können keine Nachricht schicken, ohne auf uns aufmerksam zu machen. Falls wir uns überhaupt bemerkbar machen könnten, denn ich glaube, dass sie hier den Empfang und das Senden stören.“ Isenes grüne Augen funkelten und Marcos richteten sich alle Häarchen auf, die verfügbar waren. Ihr Lächeln war einfach nicht von der kuscheligen Sorte. Junge, Junge, vielleicht hatte die Zeit, die sie zwangsläufig mit ihrer Mutter verbracht hatte, doch Spuren hinterlassen.
„ Dann sehe ich keine Veranlassung, unsere Gastgeber zu schonen. Ich werde sie direkt darauf ansprechen und es geht sie einen feuchten Dreck an, woher ich die Informationen habe.“ Jupp, beschlossen und verkündet, er konnte nicht anders, er küsste sie, bis Trefor sich vernehmlich räusperte.
„ Dann werden wir also, wie geplant zu unserem, nachmittäglichen Besprechungstermin erscheinen?“
„ Nicht ganz so einfach, ich habe vorher noch etwas zu erledigen, aber ihr werdet hier bleiben, es wird nicht so hübsch werden, wenn ich mit Bluri Enofi in den Ring steige.“ Die riesigen Fragezeichen auf den Gesichtern ignorierte Isene geflissentlich. Wenn sie von den starken Frauen in ihrer Umgebung eines gelernt hatte, dann, dass es manchmal nicht darauf ankam, mit dem Schwert umgehen zu können, sondern vielmehr Geheimnisse, wie ein Skalpell führen zu können. Dank ihrer mörderischen Mutter war sie über das Triumvirat, wahrscheinlich besser informiert, als der Rest der Galaxie. Tania hatte sich schon immer gerne mit Pennern beschäftigt, die ähnlich gestört waren, wie sie. Endlich
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