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PR 2621 – Der Harmoniewächter

PR 2621 – Der Harmoniewächter

Titel: PR 2621 – Der Harmoniewächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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wie ich, Alraska. Dann sollten wir uns zu Pridon und der Herzogin gesellen.«
    Sie landeten neben ihren beiden Begleitern, im Schutz eines Gebüsches. Blätter raschelten, als sie gegen die Äste stießen.
    Pridon wandte sich um; obwohl er sie nicht sehen konnte, war er selbstverständlich auf die Geräusche aufmerksam geworden.
    Zu viert standen sie auf einem Hügel, unter dem sich das Anwesen der Familie Yukk erstreckte.
    »Wir sind hier«, sagte Saedelaere. »Den Schutz des Deflektors werden wir nicht verlassen, aber wir sollten uns besprechen.«
    Dieser Bereich der Stadt war weitaus weniger dicht besiedelt als das Zentrum. Dennoch gab es Leben rundum – hier ein geparkter Gleiter, dort einige Spaziergänger.
    Eine Gruppe junger Insektoider mit auffällig blinkenden Masken spielte am ausladenden Wurzelwerk eines Baumes. Zwei Erwachsene dieses Volkes werkelten an einer sirrenden Energieleitung, die unter der Straße verlief.
    Die Herzogin schaute zum Anwesen ihrer Familie. Was wohl in ihrem Kopf vorgehen mochte?
    »Etwas stimmt nicht«, sagte Pridon. »Wir sind nicht allein. Dies ist eine Falle.«
    Saedelaere sah sich um. Es gab keine Anzeichen dafür, doch er vermutete dasselbe. »Wir sollten uns trennen.«
    »Pridon und ich gehen in eine Nebenstraße«, entschied die Herzogin. »Wir nähern uns meinem Familienanwesen von der anderen Richtung.«
    Saedelaere stimmte zu. »Blitzer und ich bleiben im Schutz der Unsichtbarkeit. Wir geben euch Deckung und Unterstützung, falls ihr aufgegriffen werdet. Allerdings halten wir Abstand.« Jeweils zu zweit machten sie sich auf den Weg.
    »Ich fühle es ebenfalls«, sagte Saedelaere auf der abgeschirmten Frequenz, die nur Blitzer empfangen konnte. »Pridon hat recht.«
    »Gefühle«, meinte der Zwergandroide. »Können wir uns wirklich darauf verlassen? Es widerspricht der Logik. Deine Emotionen werden beeinflusst von Angst und Hoffnungen, die du hegen magst. Du bist unsicher, ob ...«
    In diesem Moment raste ein Gleiter heran.
    »Wir müssen die Herzogin in Sicherheit bringen!«, rief Saedelaere. Das Firibirim fiepte aufgeregt und ringelte sich um seinen Kopf.
    »Du irrst dich bestimmt!«, antwortete Blitzer.
    Der Gleiter bog ab – weg von Rhizinza Yukk und Pridon. Er hielt genau auf den Aktivatorträger und seinen kleinen Begleiter zu.
     
    *

»Es kommt der letzte Tag, da das Fremde stirbt und die Harmonie alles in allem erfüllt.«
    (Alter Lehrsatz aus der Zeit der Gründung)
     
    11.
    Uyari Lydspor
    Harmoniewächter
     
    Ich hatte gewartet, ohne eine Spur der Flüchtlinge zu entdecken.
    Bis etwas geschah, das alles änderte.
    Wieder einmal.
    Ich roch etwas. Oder roch es eben gerade nicht. Eine Lücke, ein Loch in der allgegenwärtigen Harmonie.
    Jyrescao waren in der Nähe.
    Und um wen sollte es sich handeln, wenn nicht um die Fremden!
    Diesmal durfte mir kein Fehler unterlaufen. Auch wenn ich sie nicht mehr als Feinde ansah, musste ich mir Unterstützung verschaffen. Ich informierte Truyen Conscure, doch ich würde nicht warten, bis er eintraf.
    Stattdessen raste ich mit dem Gleiter auf die Lücke zu. Ich konnte sie deutlich spüren und exakt lokalisieren. Schließlich war ich ein Harmoniewächter, und genau darin bestand meine Aufgabe: Fremde aufzuspüren. Unharmonische zu entdecken und aus dem Verkehr zu ziehen.
    Man sah nichts, aber sie waren dort, ich war mir sicher. Zweifellos verbargen sie sich unter einem Deflektorfeld.
    Ich beglückwünschte mich zu der Entscheidung, wieder die Spezialausrüstung mitgenommen zu haben, die ich schon im paramilitärischen Ausbildungslager hatte einsetzen wollen.
    Ein Fesselfeldprojektor würde mir helfen, die beiden Fremden festzusetzen. Ich programmierte ihn, flog langsamer, genau auf die Stelle zu, in der ich die Jyrescao roch.
    Alles musste schnell gehen.
    Vielleicht wogen sie sich in Sicherheit, glaubten sich im Schutz ihrer Unsichtbarkeit geborgen.
    Ein Fehler.
    Ihr letzter.
    Ich beugte mich aus dem Gleiter, aktivierte das Fesselfeld.
    Es sirrte und knackte, Überschlagsblitze zuckten durch die Luft, und was unsichtbar war, schälte sich als Umriss aus dem Nichts. Eine vage zu erahnende humanoide Gestalt. Der größere der beiden Fremden, die ich von Bildern kannte. Nur einer von ihnen, aber immerhin.
    Ein seltsamer Tentakel beulte sich von seinem Kopf aus; wahrscheinlich das kleine wollkugelartige Wesen, das ich in den Aufnahmen ebenfalls gesehen hatte. Schon im Schiff hatte es sich ständig bei dem Gefangenen namens

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