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PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

Titel: PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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schwebte eine merkwürdig schräge, große Fläche, die von einer ebenso schief liegenden, dunkelblauen Kuppel überspannt wurde.
    »Dort ist Vae-Bazent«, ließ sich der Junker vernehmen.
    Die Wegschale steuerte geradeaus auf den Rand der Landschaft zu. Sie war riesig.
    Unter dem dünnen Nebel erkannte Routh das Kiesufer eines Sees. Die Wasserfläche schien viel größer als die Landschaft, die mit einer Ecke in den See eingetaucht war. Die Wegschale verringerte ihre Geschwindigkeit und näherte sich der eingetauchten Ecke der Landschaft. Routh schwankte zwischen Staunen und Erschrecken.
    Puc. Aktiv!
    Ich schätze die Kantenlänge der Landschaft auf ungefähr fünfundsiebzig Kilometer. Die Fläche muss grob gesehen etwa quadratisch sein. Vae-Bazent ist riesig, und ihr abgewandtes Ende, wie du gleich sehen kannst, ragt bis in die Hochatmosphäre auf. Warte, bis der Nebel sich aufgelöst hat.
    Routh starrte fasziniert auf die fliegende Landschaft. Die Wegschale hatte das Ufer des riesigen Sees erreicht und änderte ihre Richtung. Sie schwebte nach links und folgte mit mäßiger Geschwindigkeit der Uferlinie.
    Je mehr Zeit verging, je länger sich die Schale am Ufer entlangbewegte, desto deutlicher waren Vae-Bazent und ihre eigentümliche Lage zu erkennen. Das Stück Land, jene riesige Erdscholle, hing in einem Winkel von etwa fünfundzwanzig Grad schräg in der Luft und war, wie Puc erklärte, etwa 500 Meter dick. Eine Ecke war tief ins Wasser des Sees eingetaucht. Die Kuppel wölbte sich flach über der Oberfläche und erreichte, wie Puc erklärte, eine Höhe von nicht mehr als 5000 Meter.
    5625 Quadratkilometer habe ich errechnet. Die Oberfläche ist nicht größer. Es drängt sich die Vermutung auf, dass die fliegende Landschaft an dieser Stelle havariert ist.
    Pucs Finger drehten das Glas. Sein Gesicht hatte einen aufmerksamen Ausdruck angenommen.
    Routh blickte auf das Visier des Junkers, betrachtete tief erstaunt die gewaltige Schrägfläche und sagte: »Ist die Landschaft verunglückt? Ist sie abgestürzt?«
    »Keineswegs«, antwortete der Junker. Die Transportschale schob sich, von Cülibath gesteuert, an der Flanke der Landschaft entlang. Vom Ufer trennte sie eine Entfernung von rund 250 Metern. Leichte Wellen liefen über die Wasseroberfläche und schlugen ans Ufer. »Die Landschaft trinkt.«
    »Die Landschaft ... trinkt? Nimmt Wasser auf?«
    »In großer Menge«, antwortete der Junker bereitwillig. »Siehst du den Streifen am Ufer?«
    Routh beugte sich vor und sah, dass der Wasserspiegel des Sees tatsächlich gesunken war. Ein unterarmbreiter Streifen, dessen Oberfläche langsam trocknete, lief am Ufer entlang. Der Wasserbedarf der Onuudoy war augenscheinlich groß. Aus welchen Gründen diese Erdscholle sich förmlich selbst tränkte, vermochte sich Routh nicht vorzustellen.
    Puc versuchte eine Erklärung für den einzigartigen Tankvorgang: Auf der fliegenden Landschaft oder innerhalb ihres Gefüges herrscht künstliche Schwerkraft. Nach meiner Kenntnis beträgt die Gravitation 0,91 Gravo. Es besteht also ein deutliches Konzentrationsgefälle. Wahrscheinlich steuert die Landschaft einen Kurs, der nur durch Trockengebiete führt. Sie empfängt also keinen Regen. Wie eine echte planetare Wüste.
    Wieder setzte sich die Wegschale in Bewegung. Sie verließ ihren Platz am Ufer und schwebte über den niedrigen Wellen langsam zum Rand der Onuudoy hinüber, der wie eine senkrechte, schroffe Felswand aufragte, etwa 500 Meter hoch, was der Dicke der Planetenscholle entsprach. Die Schale hinterließ im Wasser keine Spuren oder Schaumwirbel. Routh wurde durch Cülibaths Bewegungen vom Anblick der Bruchkante abgelenkt.
    »Was tust du da?«
    Das Geräusch der Wellen, die ans Ufer schlugen, wurde leiser.
    Der Junker schälte einen Tornister aus der Verpackung und zog Halte- und Tragegurte aus breiten Schlitzen. Die Wegschale hielt an. Cülibath beugte sich weit über die Kante, tauchte den Tornister ins Wasser und wartete, bis sich das Gefäß gluckernd gefüllt hatte. Routh schätzte, dass es etwa zwanzig Liter Seewasser enthielt, und zwei Atemzüge später bestätigte Puc diese Menge.
    »Dein Wasservorrat – für alle Fälle und lange Tage«, gab der Junker zurück. »Du wirst ihn mit dir führen müssen. Außerdem gliedert sich der Tornister in zwei Kammern. Ich habe die innere Kammer mit klarem, trinkbarem Wasser gefüllt.«
    »Und ... die andere Kammer?«
    »Sie enthält ein zuverlässiges System, um dein

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