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PR 2680 – Aufbruch der Unharmonischen

PR 2680 – Aufbruch der Unharmonischen

Titel: PR 2680 – Aufbruch der Unharmonischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Ausgeschlossen.«
    Die Harmonischen reagierten auf die Ankunft der Superintelligenz mit überschäumender Euphorie, mit Freudenorgien und bombastischen Schauspielen und Theateraufführungen. Sie gaben sich mit allen ihren Sinnen und Emotionen der Nähe TANEDRARS hin und der Wärme, die sie erfüllte und auf einer ungeheuren Woge davontrug.
    Draupadi hatte Aufzeichnungen gesehen. Er hatte sich gefragt, ob er und die anderen Jyrescao etwas verpassten. Oder ob sie froh sein sollten, von der Superintelligenz nicht auf derart drastische Weise vereinnahmt zu werden.
    Die Harmonischen ließen nicht zu, dass Jyrescao an ihrem Glück und ihrer Euphorie teilnahmen. Die Säuberungen überall in Escalian ruhten keinen einzigen Voo. Unharmonische galten als Feinde des Reiches. Die Wächter der Harmonie verfolgten sie überall.
    Nein, dachte Draupadi. Wenn wir uns über jemanden freuen sollten, dann nicht über TANEDRAR, sondern über Sholoubwa, der die Geräte für uns baut.
    Escaloor und Esca-Jyrlant. Das eine Gerät erzeugte die Illusion von Harmonie, das andere half den Harmonischen, einem Jyresca unvoreingenommen gegenüberzutreten. Beide Geräte verhinderten zuverlässig die Entdeckung jedes Aussätzigen.
    Denn das waren sie. Als solche fühlten sie sich – jetzt umso mehr, da die Harmonischen in einem globalen Rausch der Harmonie gefangen schienen. Ulugwana, der Tag der Glückseligkeit, an dem alle Harmonischen in TANEDRAR aufgingen, schien bevorzustehen. Für die Unharmonischen hielt das Schicksal angeblich nur Ranunehy parat, das Gegenteil der ewigen Freude.
    »Wir Jyrescao sind unempfänglich für die Schwingungen der Superintelligenz, für alle ihre Flüsterworte und jede Gedankengauklerei. Der Albtraum wird nicht durch TANEDRARS Gegenwart ausgelöst.«
    »Möglicherweise aber durch die euphorischen Schwingungen der Harmonischen, die durch das Escaloor verstärkt werden?«
    Merveres Draupadi ließ sich die Worte des Medomaten durch den Kopf gehen. Hatte ihr heimlicher Verbündeter Sholoubwa beim Bau der Geräte so wenig vorausschauend gearbeitet?
    »Es spielt keine Rolle«, sagte Draupadi. »TANEDRAR wird wieder aufbrechen, und der Traum wird verschwinden.«
    »Es gibt drei weitere Fälle«, sagte der Roboter. »Du solltest das wissen, bevor du die nächsten Entscheidungen triffst.«
    »Gewiss!«

3.
    Aus dem Ahnenbuch der Familie Trazyn:
    Der Weg des Hauses
     
    »Kein Mitglied des Hauses Trazyn wird einen Splitter in sich tragen!«
    Der Ausspruch des Herzogs Mauren Trazyn lastete auf dem Haus wie ein Fluch. Auf der einen Seite vertiefte er den exzentrischen Ruf des Geschlechts. Es gab manch einen Herzog, der sich im Stillen nicht mit den Zielen der Harmonie identifizierte und den Mut der Trazyn bewunderte. Auf der anderen Seite bröckelte der politische Einfluss der Familie im Reich der Harmonie.
    Das langsame Abdriften aus dem Zentrum des Einflusses zu einem Status des Außenseiters führte vermehrt auch innerhalb des Hauses zu Meinungsverschiedenheiten.
    »Wir sind im Begriff, einen Fehler zu begehen, Vater!«, sagte der junge Lord Tryhan Trazyn eines Tages, während sie zusammen über den Handelsbilanzen saßen. »Sieh her: Die Zahlen lügen nicht. Immer weniger Häuser wollen mit uns Geschäfte abschließen.«
    Mauren Trazyn prüfte den Sitz der Maske. »Wir haben immer noch genügend Handelspartner, um anständige Erträge zu erzielen. Wir wussten immer, dass die fetten Zeiten nicht ewig anhalten können.«
    »Wir hätten früher damit beginnen sollen, uns nach den Bedürfnissen der anderen Häuser zu richten«, stieß Tryhan Trazyn zornig aus. »Ich habe es immer gesagt. Weshalb haben wir unser Wissen über das Syrr nicht geteilt? Wenn andere Häuser mit Syrr aufgerüstet hätten, wäre dies auch für uns vorteilhaft gewesen. Syrr-Allianzen hätten uns alle stärker gemacht. Und wir würden nun nicht mit ansehen müssen, wie unser Einfluss langsam versickert.«
    Mauren Trazyn hatte den Ausführungen seines Sohnes schweigend gelauscht. Nun betrachtete er ihn durch die Augenöffnungen seiner Maske, während sich die emotio-sensitive Schicht langsam dunkelrot verfärbte. »Das Syrr war die Grundlage unseres Aufstiegs«, sagte er mit mühsam beherrschter Stimme. »Eine Weitergabe der Syrr-Technologie wäre ein Verrat an unseren Vorvätern gewesen. Ein Verrat an Jyresca Trazyn persönlich!«
    »Und nun wird das Syrr zum Sinnbild unseres Untergangs. Wenn wir uns weiter weigern, einen Escaran-Harmoniebewahrer zu

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