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PR 2680 – Aufbruch der Unharmonischen

PR 2680 – Aufbruch der Unharmonischen

Titel: PR 2680 – Aufbruch der Unharmonischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Funkverbindung erhielt.
    Als es ihm endlich gelang, den Aktivierungsknopf zu drücken, kam es ihm vor, als habe er einen ganzen Voo dafür gebraucht, von Mitternacht bis Mitternacht.
    »Stabilisierung einleiten!«, keuchte er.
    »Ist eingeleitet«, sagte eine Automatenstimme. Sie schwankte zwischen laut und leise, ein bedenkliches Anzeichen. Ein wenig beruhigte es Draupadi, als er die Kondensstreifen des austretenden Gases sah. Die Taumelbewegung hörte auf, dieser verrückte Tanz der Planetenoberfläche um seinen Sessel. Aufrecht sitzend raste Draupadi in die Tiefe, den Blick auf den Horizont des Planeten gerichtet.
    Die Oberflächendetails wurden immer zahlreicher. Schmale Flussadern wurden zu breiten Streifen mit zahlreichen Verästelungen. Dazwischen erkannte Draupadi die Strukturen von Industrieanlagen und Städten. Fern über dem Horizont entdeckte er den schimmernden Fleck einer fliegenden Wetterstation – zu weit weg, um ihm helfen zu können.
    Merveres Draupadi verfügte nicht über einen Höhenmesser. Sein Druckanzug war nicht für Spaziergänge ausgestattet, geschweige denn der Sessel, in dem er saß. Draupadi konnte die Entfernung nur schätzen und sich auf seine Erfahrungen aus früheren Stratosphärenflügen verlassen.
    Viel war es nicht. Die sich unterschiedlich bewegenden Luftschichten wirkten wie Linsen mit unterschiedlicher Lichtbrechung. Sie verzerrten das Bild. Die Krümmung der Planetenoberfläche verschob die Konturen je nach Blickwinkel.
    Endlich gelang es Draupadi, auch die rechte Lehne zu öffnen und das System der Bremsdüsen zu aktivieren. Die im abgebrochenen Standfuß funktionierten nicht – irgendwie hatte er das erwartet. Die im Sessel waren einsatzbereit.
    Nicht zu früh aktivieren! Eher zu spät! Der Treibstoff reichte maximal fünf Dun lang. In dieser Zeitspanne war der erzeugte Schub aber durchaus in der Lage, den Sessel zum Stillstand zu bringen.
    Wie hoch darf die Geschwindigkeit des Sessels sein? Zu dicht über dem Boden war er mit Sicherheit zu schnell, um den Sessel abzufangen. Lag der errechnete Landepunkt unter der Planetenoberfläche, brauchte er sich über seine Zukunft wahrlich keine Sorgen mehr zu machen.
    Draupadi zögerte noch. In seinem Innern stritten sich Gedanken und Gefühle. Er wollte und wollte nicht, sah auch deutlich die Gefahr, dass er sich verrückt machte und den Zeitpunkt verpasste.
    »Kontrollzentrum, bitte melden!« Er zweifelte plötzlich, ob dort noch jemand lebte. »Falls ihr mich hört, ich brauche dringend Hilfe.«
    Er hielt es nicht mehr aus und aktivierte das Bremssystem.
    Einen Lidschlag später flog ihm der Sessel um die Ohren.
     
    *
     
    Der rasende Wechsel von Hell und Dunkel überanstrengte Draupadis Augen. Er schloss die Lider und hoffte, sein Gleichgewichtsorgan würde sich schnell erholen. Er täuschte sich. Die Wucht der Explosion war zu gewaltig gewesen.
    Draupadi versuchte gleichmäßig zu atmen. Es klappte. Die Luft zirkulierte im Helm und hatte eine angenehme Temperatur.
    Der Anzug ist unbeschädigt.
    Das dachte er, doch dann belehrte ihn die Kälte eines Besseren. Sie kroch in seinen rechten Fuß und das Bein hinauf. Sie tat es langsam und genüsslich. Stück für Stück glaubte er zu spüren, wie das Blut in den Adern gefror. Er zählte die Lil, die ihm bleiben würden, bis die Kälte Brust und Kopf erreichte.
    Hastig betastete er den oberen Teil des Anzugs. Die Gurte hingen noch daran, zusammengehalten von einem Stück Metall, das am Rücken scheuerte. Er versuchte die Reste des Sessels abzustreifen, aber sie hatten sich irgendwo verheddert.
    Das Karussell wurde langsamer.
    Draupadis Gleichgewichtssinn normalisierte sich. Vorsichtig öffnete er einen Spalt weit die Lider. Er sah unter sich die Oberfläche des Hauptkontinents, die sich bis zum Horizont erstreckte. Die Konturen der Wälder und des Ackerlands zeichneten sich deutlich ab. Er unterschied einzelne Bauminseln sowie unterschiedliche Baumarten und erschrak.
    Ich bin verdammt tief, aber es wird reichen.
    Die Druckanzüge enthielten einen Fallschirm für den Notfall. Draupadi musste nur zuerst dieses Gurtgewirr und das daran hängende Metallstück loswerden. So schnell es ging, öffnete er die Schlösser. Die Gurte klappten nach außen und flatterten im Wind. Irgendwie hingen sie noch immer am Anzug. Draupadi zog an ihnen, und endlich löste sich das Metall vom Rücken. Das Gewirr verschwand über ihm zwischen Wolkenbänken.
    Merveres Draupadi zog die Reißleine. Die in den

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