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PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

Titel: PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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ist gescheitert.
    Er sah zu Rhodan hinüber. Vielmehr ... er wollte zu Rhodan hinübersehen.
    Plötzlich konnte er sich nicht mehr bewegen. Alles, er wie seine Umgebung, schien eingefroren, erstarrt zu sein. In seinen Ohren klingelte der Geruch verbrannten Synthoplasts, auf seiner Zunge lag ein hohes Kreischen, die Nervenenden in seinen Fingerkuppen sahen die Vibrationen, die die JOURNEE immer stärker schwingen ließen, und seine Augen schmeckten das Feuer und die Funken, die aus mehreren Konsolen sprossen.
    Er sah zum Bordchronometer. 14:59:12 ... 14:59:11 ... 14:59:10...
    Die Zeit läuft zurück, dachte er. Und nachdem das Universum seine größte Ausdehnung erreicht hat und sich wieder zusammenzieht, wird das der natürliche Zeitablauf sein, und ich werde aus meinem Grab auferstehen und mich von Tess verabschieden, und irgendwann, nach einem Leben voller Glück, zwanzig Jahre vor meiner Geburt, werde ich sie aus den Augen verlieren und mich allein darauf vorbereiten müssen, in meinen Mutterleib zurückzukehren ...
    Dann lief die Zeit wieder vorwärts, und er bekam es wirklich mit der Angst zu tun.
    »Die letzten Reserven von Triebwerken und Energie freisetzen«, befahl Rhodan.
    Er spielt Vabanque, dachte Benjameen. Die JOURNEE wird entweder den Widerstand überwinden oder das Schiff wird zerbrechen.
    Er wollte eingreifen, als stellvertretender Missionsleiter Rhodan mit Rat und Tat zur Seite stehen, doch er wusste nicht, woher der Resident die Kraft nahm, noch Befehle zu erteilen. Er konnte nicht einmal sprechen, geschweige denn sich noch rühren.
    Er sah auf den Chronometer. 14:59:20 ... 14:59:20 ... 14:59:20...
    Jetzt spürte Benjameen es auch. Irgendwie. Er fragta »lil i wieso Zim November nicht den Verstand verlor. Der Emutlt i naut war eins mit der JOURNEE und musste das Phänomen viel eindringlicher erleben als er.
    Zeitstopp, dachte er. Die Zeit läuft zurück. Die Zeit: Auf Gegenkurs. Ich bin nur eine Schachfigur im Zeitspiel. Wii warten auf das letzte Jahr und erleben Zeit ohne Grenzen, zeitlose Zeit, und Perry ist genauso hilflos wie ich, kann da mit nicht umgehen, weiß nicht, was er tun soll...
    »Es ist exakt fünfzehn Uhr Terrania-Standard«, vernahm er Rhodans Stimme. »Wir unternehmen den entscheidenden Durchbruchversuch. Zusatztriebwerk einschalten.«
    Überrascht schaute Benjameen erneut auf den Chronometer. In der Tat, die Zeit schien ruckartig vorwärts gesprungen zu sein: 15:00:00.
    Die Zeit, dachte Ben. Sie verläuft nicht mehr gleichmäßig. Sie springt vor und zurück, bleibt einfach stehen, macht dann einen Ruck ... einen Ruck wie die JOURNEE ...
    »Auf die separaten Hochleistungs-Gravitrafspeicher zurückgreifen!«, befahl Rhodan. »Die Energie für eine Etappe zurückhalten, die restliche in die Schiffssysteme leiten!«
    Die Speicherfüllung reicht für maximal fünf Etappen bei einem Faktor von zweihundert Millionen, dachte Benjameen. Was hat Rhodan vor?
    »Verstanden«, sagten Coa Sebastian und Bruno Thomkin gleichzeitig. Ihre Stimmen hallten, als wären sie von einem doppelten Echo unterlegt.
    Benjameen spürte, wie das Triebwerk hochfuhr. Ein Zittern lief durch die JOURNEE, und die Andruckabsorber sprangen kurz ein, um die zu erwartende Beschleunigung zu kompensieren.
    Doch diese Beschleunigung blieb aus. Benjameen hatte den Eindruck, dass das Schiff förmlich um jede Lichtsekunde im Hyperraum kämpfte, durch ein Medium, das immer zäher wurde und der JOURNEE immer Widerstand entgegensetzte.
    Es gab keine wissenschaftliche Erklärung dafür. Und wenn doch, so beruhte sie auf Erkenntnissen, die sich der terranischen Physik noch entzogen.
    »Geschwindigkeit?«, fragte der Resident.
    »Konstant bei neunzig Millionen«, erwiderte Zim November. »Aber der Energieverbrauch steigt ins Unermessliche!«
    »Überlichtfaktor trotzdem auf zweihundert Millionen erhöhen! Notfalls weitere Bordsysteme abschalten.«
    »Zweihundert Millionen?«, vergewisserte sich Zim.
    »Höchstgeschwindigkeit!«, bestätigte Rhodan.
    Die Triebwerke dröhnten deutlich vernehmbar auf, als der Emotionaut die Anweisung befolgte. Ein heftiges Zittern lief durch die Zentrale; die JOURNEE schien zu bocken wie ein Wildpferd, das unbedingt einen lästigen Reiter abwerfen wollte. Benjameen musste sich an der Konsole festhalten, so stark waren die Erschütterungen.
    Der Lärm wurde ohrenbetäubend. Sämtliche Aggregate wurden bis zur obersten Belastungsgrenze hochgefahren. Sie mochten geräuschgedämpft errichtet worden

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