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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Zhana?«
    Nach wie vor standen nur Begriffe im Raum und niemand wusste, was das verdammte Ara-Toxin tatsächlich war, das angeblich viele Welten der Milchstraße verseuchte. Ganz zu schweigen davon, wer diesen Stoff verbreitet hatte. Vor allem: warum? Ging es nur darum, die wichtigsten raumfahrenden Völker auszuschalten?
    Rhodan glaubte nicht, dass das Schicksal eine derart banale Antwort bereithielt.
    Währenddessen ging das Leben jedoch weiter, als hätte es eine Welt namens Remion und ihre Bewohner nie gegeben. Ein Staubkorn weniger in der endlosen Wüste von Raum und Zeit - ein Staubkorn, dessen Fehlen nur in allernächster Nähe auffiel. Und auch nur für wenige Momente. So vergänglich war das Leben.
    Jetzt, in dieser Sekunde, starben womöglich auf den ersten dicht besiedelten Welten die einzelligen Lebewesen. Das Sterben weitete sich aus, griff schneller um sich, erfasste Mollusken, kleine Amphibien, sprang auf die Flora über und schließlich, als vorläufig letztes
    Glied der planetengebundenen Evolutionskette, auf intelligente Insekten, Echsenwesen und Säuger. Auf Menschen, Blues, Umweltan-gepasste.
    Ein Hauch von Bitterkeit hatte sich in Julian Tifflors Gesicht eingegraben, der stumme Vorwurf, dass Rhodan in den letzten Minuten sehr viel Porzellan zerschlagen hatte. Vor allem die Rüge, dass der Resident den Ara unter Druck gesetzt hatte. Ob bewusst oder nicht, Rhodan hatte versucht, Pron Dockts angeborene Schwäche auszunutzen.
    Wie verträgt sich das mit deiner Einstellung?, fragte Tifflors Blick. Weder zynisch, noch mit unverhohlener Genugtuung, sondern einfach nur interessiert.
    Seit ihrer Entführung wurden sie mit immer neuen Abgründen konfrontiert, die unter dem Deckmantel der Forschung verborgen lagen. Aber hatte das nicht jeder gewusst? Spätestens, seit die Menschheit des Planeten Erde die ersten Schritte hinaus in die Milchstraße gewagt hatte. Die Aras hatten einmal als die Janusköpfe der galaktischen Medizin gegolten. Weil sie nicht davor zurückgeschreckt hatten, friedliche Welten mit Seuchen zu überziehen und anschließend für die wohlfeile Hilfe abzukassieren.
    Ja - diese hartnäckig sich haltenden Vorurteile entbehrten keineswegs einer Grundlage.
    Nein - es war falsch, ein Volk über einen Kamm zu scheren. Es gab unter den Aras ebenso schwarze Schafe, wie es sie bei den Arkoniden, bei Akonen, Springern, Blues, Tefrodern und Terranern gab. Kein Volk war vor kriminellen Elementen sicher, selbst dann nicht, wenn es im Schlaraffenland lebte. Neid und Machtgier waren die Triebfedern solcher Entwicklungen. Sobald Aras zu den treibenden Kräften gehörten, wurde all das nur ungleich fokussierter wahrgenommen. Weil Ara-Mediziner und Wissenschaftler mit dem Leben spielten und stets von Neuem Grenzen überschritten und versetzten, die über Generationen hinweg als unantastbar gegolten hatten.
    Rhodan gab sich einen Ruck. Dass er verbissen reagierte, war ihm klar geworden. Trotzdem wollte er nicht zusehen müssen, wie nach und nach die bedeutendsten bewohnten Welten der Milchstraße einer entsetzlichen Metamorphose unterworfen wurden.
    »Du glaubst, zum Verwalter des Todes zu werden, sobald du auf Terra Evakuierungsmaßnahmen einleitest«, bemerkte Tifflor frostig. »Das ist das Letzte, was du ertragen würdest. Fragst du dich, wie lange ist es her, dass unsere Heimat durch den Schlund im Mahlstrom stürzte und entvölkert wurde? Du wirst es niemals zugeben, Perry, aber eine Erde ohne Menschen ist für dich zum Trauma geworden.«
    Vielleicht hatte Tifflor ihn durchschaut, Rhodan hätte das in dem Moment selbst nicht zu sagen vermocht. Ihm war nur erschreckend deutlich bewusst, mit welchem Chaos eine Evakuierung die Erde überziehen würde. Wie viele Menschen konnten die Entseuchung in der zur Verfügung stehenden Zeit durchlaufen? Wer wählte die Glücklichen aus, wer entschied über Leben oder Tod jedes Einzelnen? Und wo würden die Überlebenden endgültig in Sicherheit sein?
    Rhodan ignorierte Julian Tifflors Frage. Weil sie nicht relevant war.
    »Wenn du glaubst, dass deine Entscheidung die einzig richtige ist, Tiff, dann fliege mit Zhana zur Erde«, sagte er anstelle einer Antwort. »Kurzfristig rettest du vielleicht einige Milliarden Menschen. Aber du gibst damit hundert andere Welten und ihre Bewohner dem Untergang preis. Dessen musst du dir ebenfalls bewusst sein.«
    Er wandte sich an Pron Dockt: »Wie viele Quarantäneraumer stehen zur Verfügung?«
    Der Ara zögerte, dann schluckte

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