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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Ansatz hatte lösen können, war ein akonischer Rottenverband eingetroffen und hatte sich der Arche bemächtigt. Die Terraner -und die akonischen Wissenschaftler - waren von diesem Moment an unerwünscht gewesen. Man hatte sie unverletzt ziehen lassen, mehr aber auch nicht.
    Auf dem nahe gelegenen Planeten Maahkora hatten sich die PALENQUE und die LAS-TOOR wiedergetroffen, vereint in dem Trotz, das Geheimnis der Archen - das nach Fug und Recht ihres war - zu lösen.
    Und der Datenchip, den Venron seiner Schwester Denetree übergehen hatte, wies ihnen den Weg...
    »Du träumst, Denetree«, sagte Harriett. Denetree drehte den Kopf und sah, dass Harriett mit beiden Händen ihre dunkelblau-roten Haarsträhnen im Nacken zusammenschob. »Komm zu dir. Komm zu uns - du bist jetzt in einer ganz anderen Welt!«
    Der Holoschirm füllte sich mit Formeln, Zeichen, Glyphen, Zeichnungen und Schriftblöcken, die der Rechner zu übersetzen versuchte. Denetree wandte ihr Gesicht ab. Der Gedanke an Venron und die übrigen Sternensucher war übermächtig. Sie mussten mehr über die LEMCHA OVIR erfahren. Vielleicht war das Schiff in Not; Denetree erinnerte sich noch gut an die Zustände in ihrem eigenen. Der Verfall hatte bedrohliche Maße angenommen.
    Sie unterbrach sich und war Harriett dankbar für die Geduld, die sie ihr, der unwissenden Neuen inmitten einer verwirrenden Umgebung, entgegenbrachte. Ein persönlicher Kosmos verwirrender Mutmaßungen und Gefühle schränkte ihre Mitteilungsfähigkeit ein. »Ich kann dir nur einen Trost geben«, sagte Harriett nach einer Weile. »Die Zeit wird deine Wunden heilen. Du bist in einer ungewohnten Umgebung.«
    »Ich weiß, dass ich hier fremd bin. Für lange Zeit, und fremd bleiben werde.« Denetrees Finger hielten inne. Mathematische Figuren entstanden auf den Monitoren. »Alles hier ist neu und schön. Und bequem, scheinbar ohne Probleme und großzügig wie in meinen fernen Märchen. Ich brauche in der PALENQUE nicht meine Muskeln zu bemühen. Alles wird von Maschinen getan. Unsichtbare Felder tragen mich. Ihr habt keine mit Stacheln bewehrten Eiweißpflanzen, denen man seine Nahrung abringen muss. Trotzdem.«
    Während die Informationen des Datenchips, in terranische Terminologie umgewandelt, von den Syntrons ein zweites Mal geprüft und aufbereitet wurden, erfuhr Harriett Hewes, immer wieder von Tränen unterbrochen, die Geschichte Denetrees.
    Seit drei Tagen hatte er seine Bartstoppeln nicht entfernt. Er trug eine gebrauchte Prospektorenhose aus dem PA-LENQUE-Magazin mit vielen Taschen und ein einfaches Hemd. Einst hatte man ihn wegen seiner Fähigkeit, sich erfolgreich den Umständen anzupassen, als »Sofortumschalter« bezeichnet - er war Gast an Bord und glich sich, keineswegs sofort, dem allgemeinen optischen Zustand an, den er vorsichtig als charmant verwahrlost bezeichnete.
    Niemand außer ihm hörte die wohltuend mathematisch-logische Musik; herrliche Klänge aus einer Zeit, als die Welt angeblich noch überschaubar gewesen war. Concert für 4 Klaviere und Streicher, a-moll, von Johann Sebastian Bach, gespielt auf den Hardcore-Cembali mit Terkonitstahlsaiten. Perry Rhodan lag, die Kopfhörer auf den Ohren, entspannt im weichen Kontursessel seiner leidlich geräumigen Kabine und sichtete zum zweiten Mal die Daten von Denetrees Chip.
    Es war schwierig, die lückenhaften Daten zu transformieren und mehr oder weniger klare Informationen zu erhalten, selbst wenn man
    - wie er - fließend Lemurisch sprach. Überdies lenkten ihn die LAS-TOOR, deren akonische Wissenschaftler-Crew auf einen Erfolg lauerte, und die komplizierten Beziehungen der Prospektoren-Mann-schaft, die mitunter in der Kommandozentrale zu Tage traten, bisweilen von fruchtbaren Überlegungen ab. Die Besatzung, anscheinend bunt zusammengewürfelt, bestand aus einer Rotte merkwürdiger, aber hoch motivierter Individuen; insgeheim bewunderte Perry ihre professionelle Zuverlässigkeit.
    »Wenigstens haben wir den Kursvektor, das ist das Wichtigste«, murmelte Rhodan. Seine Worte gingen in den harten Klängen des Allegro unter. Zodiak Goradon jr. der Mutant und Barde mit 12 Fingern, spielte den Solopart. Der Musikchip gehörte zu Rhodans ständigem Gepäck.
    Auch bei der dritten Kontrolle wurde er nicht klüger. Inzwischen hatte er sich eine Theorie zurechtgelegt, für die einiges sprach: Es hatte den Anschein, als hätte ein Unkundiger oder ein Fremder während des Flugs der NETHACK ACHTON jene Daten eingespeichert.
    Rhodan,

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