PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
erst, wenn ihre Aufzeichnungen entnommen und überprüft wurden. Am nächsten Morgen fand man sie jedoch. Das war, nachdem man auf Diskrepanzen beim Einwiegen der Ladung gestoßen war. Eine der Ladetonnen war beim Verlassen des Gütergebäudes um rund einhundertsiebzig Kilogramm leichter gewesen als beim Eintritt in die Lastschleuse des Robotschiffes. Mark Hinnan entdeckte das, als er wie üblich die Aufzeichnungen seiner Positronik mit denen der Rollstraßenwaage verglich. Er war dazu nicht verpflichtet, er tat es aus eigenem Antrieb.
Neugierig geworden, las er auch die Wägungen der Leerbehälter. Eine Tonne war mit einhundertsiebzig Kilogramm zusätzlichem Gewicht aus dem Schiff gekommen, sie war jedoch leer gewesen, als sie das Lagerhaus erreichte.
Um ganz sicherzugehen, inspizierte Mark Hinnan die Tonnen, die von der Automatik während des Lade-Prozesses aussortiert worden waren. Dabei fand er den Behälter mit den Löchern in der Wand, und nun war das Bild klar.
Jemand hatte sich in der Nacht an Bord des Schiffes geschlichen. Dem Gewicht nach zu urteilen, waren es zwei Leute gewesen. Mark Hinnan hatte keine Ahnung, wie sie durch die Sicherheitssperre an den Grenzen des Landefelds gelangt waren, und er wußte auch nicht, was sie an Bord des Schiffes gewollt hatten und wie die Löcher in die Tonne gekommen waren.
Man machte ihm später den Vorwurf, daß er nicht daran gedacht hätte, die ALKO-M-XIV anzuhalten. Der Start des Schiffes war für sieben Uhr fünfzehn vorgesehen, und als Mark Hinnan sich anschickte, seine Meldung zu machen, war es schon nach sieben Uhr. Er hatte die üblichen Schwierigkeiten, seinen Bericht an den richtigen Mann zu bringen, und als er es schließlich geschafft hatte, war das Robotschiff schon gestartet. Schlimmer noch, es befand sich schon außerhalb der Reichweite der Ausflugpositronik. Der Bordrobot hatte die Steuerung übernommen, und es gab keine Möglichkeit mehr die ALKO-M-XIV zur Rückkehr zu bewegen.
In aller Eile rekonstruierten die Männer des Sicherheitsdienstes die nächtlichen Vorgänge an Bord des Schiffes. Zwei Leute waren, in einem Ladebehälter versteckt, in die ALKO-M-XIV eingedrungen. Wenn sie nicht von der Schleuse aus Ladegut über Bord geworfen hatten, dann besaß das Schiff noch seine volle Ladung, die Einwaage bewies das. Mit anderen Worten: Auch der Sicherheitsdienst konnte nicht ermitteln, was die beiden Unbekannten an Bord des Schiffes gewollt hatten.
Das Rätsel der Löcher löste sich für Isit Hurans Leute nie. Was der Plan der beiden Unbekannten gewesen war, das kam jedoch recht schnell ans Tageslicht.
Zwanzigtausend Kilometer von Plophos entfernt explodierte die ALKO-M-XIV mit einem so strahlendhellen Blitz, daß die Leuchterscheinung sogar am Morgenhimmel über New Taylor gesehen werden konnte.
Im Bergstützpunkt saß Guri Tetrona vor den Meßgeräten. Genau zum vorberechneten Zeitpunkt registrierten die Instrumente zwei dicht aufeinanderfolgende, starke Energieimpulse. Die Struktur der Energie hatte übergeordneten Charakter. Fast ohne Zeitverlust würden sich die beiden Impulse durch den Hyperraum fortpflanzen und an geeignetem Ort von geeigneten Instrumenten - die sich an Bord terranischer Kriegsschiffe befanden - aufgefangen und registriert werden.
Das war das Zeichen. Die beiden Impulse stammten aus der Explosion der Bombe, die Porro und Tureck an Bord des Springerschiffes gebracht hatten. Das Schiff war explodiert. Wahrscheinlich wußte irgendein Kreuzerkommandant des Imperiums schon in diesem Augenblick, daß die erste Phase des Unternehmens Maulwurf, wie durch verabredetes Zeichen bekanntgegeben, mit der Errichtung eines
Stützpunktes auf der Eiswelt Sicos und der Inbetriebnahme der alten Einrichtung auf Plophos erfolgreich abgeschlossen worden war.
Als Guri die Geräte abschaltete und sich umwandte, sah er hinter sich Kazmer Tureck stehen. Kazmer hatte einen dicken Verband um das rechte Bein und humpelte beim Gehen.
Auf Plophos griff Unsicherheit um sich. Die Vernichtung des Robotraumers ließ sich nicht geheimhalten. Viele Leute in New Taylor hatten den Blitz gesehen. Die Ermittlungen des Geheimdienstes liefen auf vollen Touren.
Natürlich verdächtigte man die neun Springer. Man verhörte sie, aber sie konnten nachweisen, daß sie zu der Zeit, als die ALKO-M präpariert worden war, sich weit vom Hafen entfernt aufgehalten hatten. Da der neue Leiter der Gruppe überdies glaubhaft machen konnte, er werde den von dem verstorbenen
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