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1849 - Der Unheilbringer

1849 - Der Unheilbringer

Titel: 1849 - Der Unheilbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es war mit Zähnen gefüllt, doch zwei davon stachen besonders hervor. Wie kleine Messer wiesen sie nach unten. Sie waren kräftig und leicht gebogen.
    Timmy kannte solche Zähne. Er wusste viel über diese Gestalten, glaubte er zumindest.
    Wer solche Zähne hatte, der war ein Vampir. Einer, der sich vom Blut der Menschen ernährte. Darüber hatte er viel gesehen. Es gab genügend TV-Sender, die Vampir-Serien brachten. Mal spannende, mal romantische, die vor allen Dingen von Mädchen geschaut wurden.
    Aber in keiner dieser Serien tauchte eine derartig bösartige Gestalt auf.
    Und davon hatte er geträumt. Er hatte das Gesicht gesehen. Schrecklich sah es aus. So gierig, und diese Gier spiegelte sich auch in den Augen wider.
    Wenn man von einem bösen Blick sprechen konnte, dann hatte diese Gestalt ihn präsentiert. Aber das war im Traum gewesen und nicht in der Realität. Die erlebte Timmy jetzt. Er saß in seinem Bett und schaute sich um. Es war finster in seinem Zimmer, aber nicht stockdunkel. Gewisse Umrisse malten sich schon ab. So sah er zum Beispiel das Fenster und auch den Umriss des Schranks. Daneben stand sein Schreibtisch. Es war alles normal. Es war auch alles leer.
    Aber war es wirklich leer?
    Timmy konnte daran nicht so recht glauben, obwohl er nur diese tiefen Schatten sah.
    Dann erinnerte er sich wieder an den Luftzug. Der hatte ihn erreicht, obwohl die Fenster geschlossen waren.
    Auch die Tür hatte niemand geöffnet.
    Timmy Burke fühlte sich nicht wohl. Durch seinen Kopf rasten die Gedanken. Er wusste nicht, was er noch denken sollte, aber er wusste, dass er nicht mehr allein in seinem Zimmer war.
    Da war noch jemand.
    Aber wer? Und wo hielt sich dieser unbekannte Jemand auf? Wenn er hier war, dann musste er nicht unbedingt ein Mensch sein, sondern eine andere Gestalt.
    Welche dann?
    Timmy wusste es nicht. Er merkte jetzt, dass sich sein Herzschlag beschleunigt hatte. Seine Handflächen waren feucht geworden, und auch an anderen Stellen des Körpers hatte sich Schweiß gebildet.
    Eigentlich war es verrückt, wenn er sich derartige Gedanken machte. Sie waren auch unter Umständen nur deshalb entstanden, weil Halloween vor der Tür stand, da hatten er und seine Freunde sich schon etwas ausgedacht, denn dieser Termin war für sie immer etwas Besonderes.
    Er wollte lachen.
    Das schaffte er nicht. In seiner Kehle entstand nur ein Krächzen.
    Der Junge schaute zum Fenster, das in Umrissen zu erkennen war. Für ihn war das Fenster etwas Reales, an das er sich klammern konnte. Das bedeutete keine Gefahr für ihn.
    Dachte Timmy.
    Aber es kam anders.
    Ein leiser Laut des Schreckens drang aus seinem Mund, denn etwas passierte dort, wo sich das Fenster befand. Da genau entdeckte er die Bewegung.
    Ja, sie war da.
    Er hatte sich nicht getäuscht, aber Timmy sah nicht, wer oder was sich dort bewegt hatte. Er starrte jetzt hin, sodass seine Augen ihn fast schmerzten, aber auch jetzt war es schwer, etwas zu identifizieren, weil es einfach zu dunkel war. Er legte sich wieder hin.
    Ich habe mich nicht geirrt!, dachte er. Nein, ich habe mich nicht geirrt …
    Und genau jetzt erwischte ihn auch wieder der kühle Hauch. Nun allerdings weniger stark als beim ersten Mal. Er streifte über sein Gesicht hinweg, als hätte jemand gepustet, und plötzlich war ihm diese Begegnung alles andere als unangenehm. Er fühlte sich sogar besser in seiner Lage. Dieses Streicheln sollte ihn beruhigen, das jedenfalls nahm er an.
    Timmy lag still.
    Wie viel Zeit verstrich, das wusste er nicht. Er blieb auf dem Rücken liegen und hatte das Gefühl, dass dies nicht alles gewesen war und noch etwas passieren würde.
    Er wartete.
    Sein Blick blieb weiterhin starr nach vorn gerichtet. Er sah den Fensterumriss – und er sah noch mehr, denn etwa in der Mitte davon bewegte sich etwas.
    Zuerst dachte Timmy an eine Täuschung und daran, dass ihm seine überreizten Nerven einen Streich spielten.
    Aber taten sie das wirklich?
    Nein, denn da war etwas, und es bewegte sich sogar nach vorn und damit auf ihn zu.
    Timmy hielt die Luft an. Sein ganzer Körper erstarrte. Er hatte die Augen weit aufgerissen. Jetzt ließ er beim Ausatmen die Luft aus den Nasenlöchern strömen.
    Das andere bewegte sich weiter. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es ihn erreicht hatte, und das dauerte nur wenige Sekunden, da war es an seinem Bett.
    Er sah es.
    Aber Timmy fand nicht heraus, was es genau war. Er bewegte sich nicht und hatte das Gefühl, zu Eis geworden zu sein.

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