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PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wütend.
    »Quatsch«, brummte Stoke. »Die Maschine hätte
Alarm geschlagen, sobald sie mich die erste falsche Bewegung machen
sah, nicht wahr?«
    Der Akone kniff die Augen zusammen.
    »Das stimmt«, lenkte er ein. »Aber.«
    Stoke stand auf und brachte mit einer gleitenden Handbewegung eine
rotleuchtende Kreditmarke über zweihundert Josaph-Einheiten zum
Vorschein.
    »Obwohl ich an dem Zwischenfall völlig unschuldig bin«,
erklärte er dem begehrlich die Marke musternden Aufseher,
»möchte ich Sie für die Aufregung, die Ihnen
widerfuhr, entschädigen. Hier - bitte.«
    Der Akone schnappte die Marke und ließ sie in einer Falte
seines weitgeschnittenen Gewandes verschwinden. Stoke wandte sich
halb zur Seite und sah sich suchend um.
    »Ich frage mich nur«, murmelte er, »wer mir nun
weiterhelfen wird?«
    »Ist es möglich, daß ich zu Diensten sein kann?«
erkundigte sich der Aufseher mit unprofessioneller
Dienstbeflissenheit.
    »Aah«, meinte Stoke, »das wäre am Ende
möglich. Ich möchte ein gewisses Schiff von innen sehen -
die Olbr-Am. Ich habe hier ein Schreiben ihres Besitzers, das mich
berechtigt.«
    Er brachte die Folie erneut zum Vorschein. Als er sie dem Akonen
reichte, hielt er zwischen Daumen und Zeigefinger eine
blauschimmernde Fünfhundertmarke. Der Aufseher nahm sie mitsamt
dem Schriftstück in Empfang. Er überflog den Brief, sah zu
Stoke auf und erklärte mit zufriedenem Lächeln:
    »Ich bin sicher, daß sich da etwas machen läßt.
Bitte, treten Sie ein.«
    Stoke betrat durch die offene Schaltwand einen kleinen,
rechteckigen Raum, der mit Kontrollinstrumenten förmlich
vollgepfropft war. Auf einer winzigen, in der Mitte ausgesparten
Fläche erhob sich ein kleiner Tisch mit einem Kontursessel. Von
hier aus überwachte der Aufseher die Roboter der Dockkontrolle.
    »Die Angelegenheit ist zwar ein wenig irregulär«,
fuhr der Akone fort und bediente sich einer
    gefälligen, flüssigen Tonart, die nicht im geringsten
ahnen ließ, daß er im Begriff war, die Vorschriften
seiner Gesellschaften zu brechen, »aber man muß hin und
wieder mehr nach eigenem Ermessen als nach starren Regeln entscheiden
können, um sich wieder als ein intelligentes Wesen zu fühlen.«
    Er ließ sich auf dem Sessel nieder und entnahm einer sich
selbsttätig öffnenden Lade ein Vordruckformular, das er in
einen unter dem Tischrand angebrachten Drucker schob. Der Drucker gab
ein klickendes Geräusch von sich, und das Formular, das Stoke
nun hingehalten wurde, war ausgefüllt und besiegelt.
    Er widerstand dem Verlangen nicht, sich vor dem Aufseher und
seiner meisterhaft produzierten Entschuldigung für seine
Bestechlichkeit zu verbeugen. Dann wandte er sich um und schritt an
dem abgeschalteten Robot vorbei hinaus. Die elastische Tür
öffnete sich vor ihm und schloß sich wieder, sobald er sie
passiert hatte. Als er sich umwandte, sah er eine sechssprachige
Lumineszenzschrift:
    VORÜBERGEHEND AUSSER BETRIEB
    Er strebte auf den hafenwärts gelegenen Ausgang des
Empfangsgebäudes zu und beglückwünschte sich zu dem
Trick, einen unbestechlichen Robot durch elektronische Störung
so zu verwirren, daß ein weniger unbestechlicher Humanoide in
den Ablauf der Dinge hatte eingreifen müssen.
    Die Olbr-Am war ein typisches Springerfahrzeug, zylindrisch mit
abgerundeten Enden, und lag auf dem Bauch im Dock. Ihre Länge
betrug etwa zweihundert Meter, der Durchmesser knapp ein Sechstel
davon. Die deutlich markierte Mannschaftsschleuse befand sich in
Bugnähe. Der Dockwachrobot hatte Stokes Formular ohne Zögern
als rechtskräftig anerkannt und dem Besucher den Weg
freigegeben. Die Schleuse stand offen, wie es die Dockvorschriften
erforderten.
    Stoke rollte den kurzen Laufsteg hinauf und betrat das Innere des
Schiffes. Sofort umfing ihn der eigenartige, aus den Fragranzen
exotischer Parfüme, Schweiß und dem Geruch von Leder
gemischte Duft, der für Angehörige der Springerrasse
charakteristisch ist. Der dicht unter der Schiffshülle
verlaufende Hauptgang lag im Licht der Standbeleuchtung offen und
leer vor Stoke. Er verschwendete keine Zeit, sondern begab sich
sofort zum Kommandostand.
    Der Stand, unmittelbar im Bug des Schiffes gelegen, hatte die Form
einer Viertelkugel. Die Wand, die gleichzeitig Decke war, bestand aus
einem riesigen Fernsehschirm, der im Augenblick jedoch außer
Betrieb war. Ein Viertel der in Rückwand und Boden eingelassenen
Lumineszenzplatten war erleuchtet. Stoke hatte genug Helligkeit, um
sich

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