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PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen

Titel: PR TB 107 Planet Der Gefangenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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    Auf Olymp erwartete mich ein Berg von Problemen.
    Als die FRANCIS DRAKE auf dem ausgebauten Teilstück des
Raumhafens von Trade City landete, fühlte ich mich plötzlich
niedergeschlagen und wie ausgelaugt - und das, obwohl meine Mission
ein voller Erfolg gewesen war.
    Ich merkte sogleich, daß weder der Ausbau der Neustadt, noch
die Arbeit am Raumhafen während meiner Abwesenheit Fortschritte
gemacht hatte. Alles wirkte unverändert, nirgends schien während
der zwei Monate gearbeitet worden zu sein.
    Hier sah ich eines der Probleme, die auf mich warteten.
    Zum Glück trafen sie mich nicht unvorbereitet. Lewis
Grombitt, der meine Interessen auf Olymp vertrat, hatte mich in einem
Hyperfunkspruch gewarnt. Das war auch der Grund, warum ich meine
Propagandareise unterbrach und sofort zur Hauptwelt der Freifahrer
zurückkehrte.
    Lewis Grombitt erwartete mich auf dem Raumhafen. Er war ein
Terrageborener, klein, mager und wirkte in seiner ganzen Erscheinung
durchschnittlich. Aber der Eindruck von Mittelmäßigkeit
täuschte. Grombitt war der beste Wirtschaftsexperte, den ich mir
vorstellen konnte; und als Finanzexperte wurde er höchstens von
Homer G. Adams übertroffen. In seiner Begleitung befand sich
Koloman Ryder, der Leitende Ingenieur aus Geoffrys Team, das die
Modernisierung und den Ausbau von Trade City realisieren sollte.
Ryder war ein großer, muskulöser Afroterraner, aus dessen
offenem Gesicht ständig zwei Reihen perlweißer Zähne
lachten. Jetzt war sein Mund geschlossen, ein verkniffener Zug lag in
seinem

    Gesicht.
    Roboter hielten die paar hundert Freifahrer ab, die sich
eingefunden hatten, um mich zu begrüßen. Zu anderen Zeiten
waren es Tausende gewesen. Auch daran erkannte ich, daß meine
Gegner während meiner Abwesenheit nicht müßig gewesen
waren. Grombitt und Ryder brachten mich durch die Gasse in der Menge
zu dem wartenden Schweber, der daraufhin sofort abhob und auf seinen
Antigravf eidern in Richtung Neustadt davonsegelte.
    Ich lehnte mich seufzend in den weichen luftgepolsterten Sessel
der luxuriös ausgestatteten Kabine. Bisher hatten Ryder,
Grombitt und ich noch kein einziges Wort miteinander gewechselt.
    »So, jetzt schießen Sie los, Lewis«, forderte
ich meinen Interessenvertreter auf.
    Grombitt machte mit der Rechten ein kaum merkliches Zeichen, mit
dem er mich wissen ließ, daß es in dem Schweber
Abhöranlagen gab.
    Gleichzeitig sagte er: »Es gibt zu viele Punkte, als daß
wir sie während des Fluges erörtern könnten. Warten
wir damit besser, bis wir in Ihrem Büro sind.«
    Ich nickte. Der Pilot meldete über die 'Bordsprechanlage, daß
mich Lovely Boscyk am Interkom zu sprechen wünsche. Ich bat ihn,
das Gespräch durchzustellen. Als das Gesicht des
Freifahrerkaisers auf dem Bildschirm erschien, krampfte es mir das
Herz zusammen. Seine Haut besaß eine aschgraue Farbe, aus den
Lippen schien alles Blut gewichen, die Augen lagen tief in den Höhlen
- aber wenigstens loderte in ihnen noch das Feuer eines ungebrochenen
Willens. Trotzdem, mir war, als sei Lovely während meiner
zweimonatigen Abwesenheit um Jahre gealtert.
    »Hallo, Lovely«, begrüßte ich ihn und
versuchte ein unbe

    kümmertes Lächeln. »Du machst einen frischen
Eindruck. Ich hoffe, du hast dich endlich dazu entschlossen, dein
Mauseloch zu verlassen und wieder die würzige Luft von Olymp zu
atmen.«
    Lovely Boscyk schüttelte kraftlos den Kopf. »Lassen wir
das, Roi. Wie war deine Reise? Hast du einen guten Flug gehabt? Ich
hörte, daß du zweimal mit den Springern Schwierigkeiten
hattest.«
    Ich machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nicht der Rede
wert. Ich brauchte nur jedesmal mit einigen Warnschüssen
andeuten, daß die FRANCIS DRAKE Transformkanonen besitzt, um
die Springer in die Flucht zu jagen.«
    »Hattest du mit deiner Propagandareise Erfolg?«
    Ich zögerte. »Wie man es nimmt«, sagte ich
ausweichend. »Jedenfalls konnte ich fünfhundert
Raumkapitäne für uns anheuern. Darunter die zehn Besten des
Jahrganges einunddreißig der Marsianischen Raumakademie.«
    Lovely lächelte schwach. »Nicht schlecht. Ich würde
das als Erfolg werten.« Er machte eine Pause, dann sagte er
unvermittelt: »Ich möchte, daß du zu mir kommst,
Roi. Sofort.«
    Ich warf Grombitt einen kurzen Blick zu und merkte, daß er
den Kopf schüttelte. Ich wandte mich wieder dem Bildschirm des
Interkoms zu.
    »Ist das ein Befehl, Lovely?« fragte ich.
    Um seinen Mund erschien ein bitterer Zug. »Du weißt,
daß ich dir kaum etwas

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