Geschöpfe der Nacht
Nachts geschieht in dem kleinen Küstenort Moonlight Bay Unheimliches: eine Leiche verschwindet, eine Horde Affen terrorisiert die Einwohner, eine Frau wird grausam ermordet. Chris Snow, der wegen seiner lichtempfindlichen Haut nur nachts auf die Straße geht, will ergründen, was hinter diesen seltsamen Ereignissen steckt. Aber bald wird ihm klar, daß er selbst den Mittelpunkt des Geschehens bildet.
»Sein bestes Buch. Koontz steigert die Spannung langsam und auf meisterhafte Weise. Eine sagenhafte Geschichte.«
San Francisco Examiner
Das Buch
Wegen einer seltenen Erbkrankheit, die seine Haut in höchstem Maße lichtempfindlich macht, kann Chris Snow nur in der Nacht das Haus verlassen, um durch die Straßen des verschlafenen Küstenortes Moonlight Bay zu streifen. Die Dunkelheit war für ihn Zuflucht, Schutz und Sicherheit bis zu dem Tag, an dem sein Vater stirbt und Chris beobachtet, wie der Beerdigungsunternehmer den Körper des Toten verschwinden läßt. Chris stellt vorsichtige Nachforschungen an und wird sofort von einem großen Suchtrupp verfolgt. Nach dem grausamen Mord an einer Zeugin ist ihm klar, daß die Organisation, die hinter den Ereignissen steckt, ihn um jeden Preis zum Schweigen bringen will. Er und seine Freunde sind in höchster Gefahr. Dennoch will Chris unbedingt herausfinden, was in Moonlight Bay geschieht. Was hat den seltsamen Persönlichkeitswandel ausgelöst, der manche Bürger des Ortes so aggressiv macht? Sind die Forschungen, die seine Mutter vor ihrem Unfalltod betrieben hat, Schuld an der Krankheit, die offenbar Menschen und Tiere gleichermaßen befällt?
Chris und seinen Freunden bleibt nur eine einzige Nacht, um das Rätsel zu lösen.
»Das ist eine Fabel für die Jahrtausendwende, eine bestechend geschriebene, in höchstem Maße unterhaltsame Parabel unserer Zeit.«
THE TIMES, London
Dean Koontz wurde 1945 in Pennsylvania geboren. Heute lebt er mit seiner Frau im kalifornischen Orange County. Seine fast sechzig Romane sind internationale Bestseller.
DEAN R. KOONTZ
GESCHÖPFE DER NACHT
ROMAN
Aus dem Amerikanischen von Uwe Anton
WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel
Fear Nothing
bei Bantam Books, New York
Copyright © 1998 by Dean Koontz
Copyright © 1999 der deutschen Ausgabe by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
Satz: Leingärtner, Nabburg
Druck und Bindung: Graph. Betrieb, Pößneck
Umschlaggestaltung: Ingrid Schütz, München unter Verwendung eines Bildes von Tony Stone Images / Richard Kavlin, MUC
Printed in Germany
ISBN 3-453-15301-4
Für Robert Gottlieb,
für dessen Phantasien, Genialität, Hingabe und Freundschaft ich täglich dankbar bin
Wir haben eine Last zu tragen und einen weiten Weg zu gehn. Wir haben eine Last zu tragen, und können unser Ziel nicht sehn.
Wir haben eine Last zu tragen und finden Rast an keinem Ort. Wir sind die Last, die wir tragen von dort nach hier nach dort.
Das Buch der gezählten Leiden
EINS
Dämmerlicht
1
Auf dem Schreibtisch in meinem von Kerzenlicht erhellten Arbeitszimmer klingelte das Telefon, und ich wußte, daß eine schreckliche Veränderung bevorstand.
Ich bin kein Hellseher. Ich erblicke keine Zeichen oder böse Omen am Himmel. Meinem Auge enthüllen die Linien meiner Handfläche nichts über die Zukunft, und ich verfüge nicht über die Fähigkeit einer Zigeunerin, in nassen Teeblättern die Muster des Schicksals zu lesen.
Aber mein Vater lag schon seit Tagen im Sterben, und nachdem ich die vergangene Nacht an seinem Bett verbracht, ihm den Schweiß von der Stirn getupft und seinem gequälten Atem gelauscht hatte, wußte ich, daß er nicht mehr lange durchhalten würde. Mich schreckte der Gedanke, ihn zu verlieren und zum ersten Mal in meinem 28jährigen Leben allein zu sein.
Ich bin ein Einzelkind; meine Mutter verstarb vor zwei Jahren. Ihr Tod war für uns ein Schock gewesen, aber sie hatte wenigstens keine langwierige Krankheit ertragen müssen.
In der vergangenen Nacht war ich kurz vor Anbruch der Morgendämmerung erschöpft nach Hause zurückgekehrt, um zu schlafen. Aber ich hatte nicht viel und auch nicht gut geschlafen.
Ich beugte mich auf meinem Stuhl vor und wollte das Telefon mit der Kraft meiner Gedanken zwingen, wieder zu verstummen, aber es gehorchte nicht.
Der Hund wußte wohl auch, was das Klingeln bedeutete. Er trottete aus den Schatten in den Kerzenschein und sah mich bekümmert an.
Im Gegensatz zu vielen seiner
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