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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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kamen.
    Unvermittelt griffen energetische Klammern nach der CANNAE und fixierten sie im »Kielwasser« des goldenen Schiffs namens BRILLANTENE VORSICHT. Die Distanz zu seinem Heck betrug weniger als fünfhundert Meter. Ein Schutzschirm hüllte sie ein - und hielte sie zugleich vom Schiff des Konsortiums weg.
    Goldweiße, schrundige Flächen ragten vor den Kameraaugen der CANNAE auf. Was aus der Distanz filigran, fast ätherisch gewirkt hatte, erwies sich nun kompakt und auf eine nicht erklärbare Weise strukturiert.
    Es ist stets derselbe Effekt, sagte sich Rhodan. Qualitäten, Dimensionen und Funktionalität eines Raumers lassen sich lediglich aus der Nähe erkennen. Wenn man ihm nahe kommt, die Wände hoch und höher ragen, wenn Detaillösungen im Gesamtkonzept sichtbar werden...
    »Wir werden angefunkt. Man bittet uns, noch vor dem Eintritt in den Weißraum eine Delegation an Bord der BRILLANTENEN VORSICHT zu schicken«, sagte ein tefrodischer Funker mit müder Stimme. Sein linker Arm war provisorisch geschient, in der rechten Gesichtshälfte steckten mehrere Splitter, die ein kleiner Medoroboter Stück für Stück entfernte.
    »Klopf, klopf, klopf. Wer da, im Namen Beelzebubs?«, kommentierte Chaymae Wolkenstein den Funkspruch. Die junge und - wie sie während der letzten Tage gezeigt hatte - erstaunlich schlagkräftige Myrmidonin zitierte nicht zum ersten Mal Shakespeare. Rhodan vermutete, dass er der Einzige in der Gruppe war, der ihre Zitate als solche erkannte.
    Shakespeare. England. Terra. Was für eine ferne Welt, von der Silber-dollar-Galaxis aus gesehen...
    Rhodan atmete tief durch. »Man ist neugierig auf uns. Wie treten wir auf?«
    »Dankbar, aber auch bestimmt.« Adlai Kefauver, einer der beiden Inhaber der Sternenwacht Myrmidon, trat neben ihn. Besser gesagt: Er humpelte. Sein rechtes Bein steckte in einem breiten Verband, der aus unzähligen biegsamen Ringteilen bestand, hinter denen es grell hervorleuchtete. Das typische Sirren eines Heilscans, wie er in ähnlicher Form auf Terra in exorbitant teuren Kliniken Anwendung fand, war zu vernehmen. Ober- und Unterschenkelknochen wurden vom Verband fixiert, geschient
    und mit Wärme bestrahlt.
    Durch winzige Bohrlöcher im Fleisch, die Rhodan zwischen den Lamellenringen wahrnehmen konnte, hatten Heilroboter Zugang zum verletzten Knochen. Sie diagnostizierten, säuberten wundes Gewebe und operierten. Ein kleiner Chronometer, der auf den Knieteil des Fixateurs gepfropft war, gab in tefrodischen Ziffern bekannt, dass der Eingriff während der nächsten zehn Minuten beendet und der Heilungsprozess in zwei Stunden abgeschlossen sein würde.
    »Du fühlst dich wieder fit?«, fragte der Terraner.
    »Leidlich.« Mehr hatte Adlai Kefauver zu seinem Gesundheitszustand nicht zu sagen. Sein rechtes Auge zuckte nervös und tränte, beide Hände zitterten. »Wir sollten bei der Zusammenstellung der Delegation auf alle Eventualitäten Rücksicht nehmen.«
    »Du willst mitkommen? Das halte ich für nicht besonders vernünftig...«
    »Ich, Haneul Bitna sowie Parizhoon«, unterbrach ihn der Söldner schroff. »Dazu drei weitere meiner Myrmidonen.«
    »Wir wurden zu einem Treffen mit dem Geschäftsführenden Direktor des Konvois der Erleuchteten Kauffahrer, Thry Aswe, eingeladen. Zu Verhandlungen.« Rhodan deutete auf ein Bulletin, das ihm der Funker in Ho-loform vors Gesicht projiziert hatte.
    »Eben.« Adlai Kefauver verschränkte die Arme vor der Brust. »Schon Titel und Anrede dieses feinen Herrn lassen in mir alle Alarmglocken läuten.«
    »Ich hätte dich lieber an Bord der CANNAE gesehen. Irgendjemand muss die Aufräumarbeiten leiten.«
    »Du sagst es: irgendjemand. Für so etwas gibt es Stellvertreter, Logistiker, Rechengehirne. Ich komme mit, Resident; ob es dir passt oder nicht.«
    Der Terraner zuckte mit den Achseln. »Meinetwegen. Wenn du erlaubst, erstelle ich ebenfalls eine Liste von Leuten, die ich gern bei mir haben möchte. Caadil Kulée, den Journalisten Omid Manöo, jemanden, der auf Fremdvölker-Psychologie spezialisiert ist...«
    »Tu, was du nicht lassen kannst.« Adlai wandte sich ab und humpelte davon.
    »So unfreundlich habe ich ihn noch nie erlebt«, wunderte sich Caadil. Die junge Vortex-Navigatorin trat dicht neben den Aktivatorträger. Sie wirkte erschöpft. Kein Wunder, war sie doch bei der Loslösung der Gondel aus der Umfassung der FARYDOON an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gegangen.
    »Er sieht sich als Hauptschuldiger an dem Debakel, das

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