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PR2603-Die instabile Welt

PR2603-Die instabile Welt

Titel: PR2603-Die instabile Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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einem Handgriff aus der Darstellung, vergrößerte und betrachtete sie näher. Sie unterschied sich in nichts von den anderen Einheiten.
    250 Meter lang, etwa 50 Meter breit, fasste er in Gedanken zusammen, was er sah. Die Schwingen enden in einer Art nach hinten gebogener Klaue. Die Schiffshülle ist von seltsamen Symbolen übersät, die wie eine Kriegsbemalung wirken.
    »Wie nahe müssen wir dich für eine Teleportation heranbringen?«, fragte Rhodan Gucky.
    »So nahe wie möglich«, antwortete der Mausbiber unverbindlich.
    »Dann sehen wir mal, wie der Schwarm der Raubfische ohne seinen lenkenden Kopf auskommt.«
    »Woher möchtest du wissen, dass die Quolnäer Keretzen die Bösen in dieser Auseinandersetzung sind?«, gab Gucky zu bedenken. »Was, wenn sie aufgrund meines Eingreifens von den Sabyren überrannt und vernichtet werden, gegen die sie sich bloß verteidigen wollten?«
    »Ich weiß gar nichts«, gestand Rhodan. »Ich muss meinem Bauch vertrauen. Außerdem gehe ich davon aus, dass du ohnedies die Wahrheit aus dem Kopf eines der Quolnäer Keretzen herausholst.«
    »Wo er recht hat, hat er recht, der Chef«, murmelte Gucky. »Ich bin in einer Minute einsatzbereit. Muss mich bloß reisefertig machen.«
    Er teleportierte, das übliche »Plopp« erklang.
    »Du weißt, was du zu tun hast?«, wandte sich Rhodan an Mikru.
    »Verwirrung stiften, das Feuer auf uns lenken. Den Unterlicht-Beschleunigungsvorteil ausnutzen und die Gelegenheit suchen, dem Schiff des mutmaßlichen Oberbefehlshabers der Quolnäer Keretzen so nah wie möglich zu kommen.«
    »Exakt. Ich werde dich als Pilot unterstützen. Außerdem müssen wir die Leistung der gegnerischen Schutzschirme analysieren, um Gucky womöglich eine Strukturlücke zu schaffen.« Rhodan streifte über seine Nase. »Das bedeutet: höchste Konzentration und Präzision.«
    Mikru lächelte und entblößte reinweiße Zähne. »Du vergisst, wer und was ich bin«, sagte sie. »Ich bin stets mit hundert Prozent bei der Sache.«
    Ja, das war sie. Mitunter vergaß Rhodan, dass diese so authentisch wirkende Frauengestalt bloß die Gestalt gewordene Illusion eines außergewöhnlichen Raumschiffs war.
    »Da tut sich was«, meldete sich Partijan zu Wort und deutete auf die Darstellung von Kampfhandlungen, die etwas abseits des Hauptschauplatzes geführt wurden.
    »Achtzehn Einheiten der Sabyren gegen drei der Quolnäer Keretzen«, präzisierte Mikru. »Den Befehlshabern der Tulpenschiffe ist es irgendwie gelungen, einige Raumer ihrer Feinde abzusondern. Das sieht schlecht aus für die unterlegene Partei.«
    Perry Rhodan beobachtete das Geschehen mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu. Ihm waren die Hände gebunden; er konnte nicht verhindern, was in diesem Moment dort draußen passierte. Doch mit einiger Sicherheit würden in den nächsten Minuten Hunderte, womöglich Tausende Wesen sterben. Getrieben von Idealen, von Größenwahn, vom Stolz oder Wagemut ihrer Anführer – Perry Rhodan wusste es nicht, und es spielte kaum eine Rolle. Die letzte Konsequenz kriegerischen Irrsinns war der Tod. Das Ende allen Seins.
    Er ließ sich in einen formenergetischen Sessel fallen und gab sich der Rolle als Schiffspilot hin. Augenblicklich weitete sich sein Horizont, eine kaum überschaubare Datenmenge raste heran. Nur unter Mühe wühlte sich Rhodan daraus hervor, verschaffte sich einen Überblick, trennte das Wichtige von weniger Wichtigem.
    Im Eiltempo zogen Eindrücke an ihm vorbei. Funkkodes der Quolnäer Keretzen waren eben erst geknackt worden, erste Bilder zeigten deren Aussehen.
    Die Zweibeiner hatten ein dünnes Zusatzglied, das aus dem Steiß wuchs. Es konnte bei Bedarf versteift und als Körperstütze verwendet werden. Im entspannten Zustand wirkte das ... Ding wie eine ledrige Rute, die sich um die Beine ihres Besitzers schlang.
    Mit einem Teil seiner erweiterten Sinne widmete sich Rhodan dem Ende der Auseinandersetzung zwischen den beiden verfeindeten Parteien. Die Eindrücke waren so stark, so intensiv, dass er gut daran tat, sich so weit wie möglich zurückzuziehen. Er wollte das Sterben nicht miterleben.
    Das Gesicht eines Quolnäer Keretzen überlagerte die von MIKRU-JON geschaffene strategische Darstellung, die den wahrscheinlichen Ausgang des Kampfes extrapolierte. Zwischen explodierenden Schiffsteilen und Trümmern nahm Rhodan ein fleischiges, derbes Antlitz wahr, das von zwei riesenhaften Walrossstoßzähnen dominiert wurde. Sie wuchsen aus knöchernen Platten

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