Prinzessin Kate
arbeitete im Verteidigungsministerium und wurde dem Fliegerkorps der Armee zugewiesen. Für den Prinzen war dies die Erfüllung eines Kindheitstraums, obwohl er keine Einsätze fliegen durfte.
Als die Spekulationen über ihre Zukunft immer mehr zunahmen und das Land in eine Rezession geriet, trafen William und Kate die bewusste Entscheidung, sich in Zurückhaltung zu üben. In den folgenden Monaten wurden sie nur bei Wohltätigkeitsveranstaltungen gesehen – und selbst dort getrennt –, was wieder zu Gerüchten über eine erneute Trennung führte. Tatsächlich war die Beziehung so stark wie eh und je, doch das Paar mied das Rampenlicht und ging zu Dinnerpartys und Hauspartys statt in Clubs.
Zu einem von Kates seltenen öffentlichen Auftritten in jenem Herbst gehörte der zur Unterstützung einer geplanten chirurgischen Abteilung am Kinderkrankenhaus in Oxford. Die Abteilung wurde im Gedenken an den Bruder einer ihrer Freunde, nämlich Sam Waley-Cohen, einem Amateurjockey, der beim Grand-National-Rennen dabei war, Tom’s Ward genannt. Tom Waley-Cohen, der im selben Alter war wie Prinz Harry und mit den Prinzen die Vorschule Wetherby besuchte, starb 2004 im Alter von 20 Jahren an den Folgen eines Ewing-Sarkoms, einer seltenen Form von Knochenkrebs. Er hatte mit Kate das Marlborough College besucht, wo jeder ihn kannte, weil sein linkes Bein unterhalb des Knies amputiert worden war. »Thomas war ein sehr bemerkenswerte Junge, und er war immer fröhlich«, sagt seine Mutter Felicity, die Tochter des Vicomte Bearstead, eines Mitglieds der Bankendynastie Hill Samuel. »Jeder kannte ihn am Marlborough, weil er nur ein Bein hatte und weil er unglaublich frech war. Er ließ sich eindeutig nicht unterkriegen.«
Kate gehörte zu den drei Organisatoren der Day-Glo Midnight Roller Disco, einem Event, mit dem Geld für Tom’s Ward am neuen Kinderkrankenhaus in Oxford wie auch für die Wohltätigkeitsorganisation Place2Be, eine Beratungsstelle für Schulkinder in Not, gesammelt werden sollte. Gemeinsam mit den beiden anderen Organisatoren Sam Waley-Cohen und Holly Branson besuchte sie am 17. September die Roller-Disco in den Renaissanceräumen in Vauxhall.
William hatte keine Zeit mitzugehen, und Kate erschien mit ihrer Schwester Pippa. Sie trug gelbe Hotpants, ein grünes, paillettenbesetztes Top und rosafarbene Stulpen und wurde auf dem Rücken liegend, die Beine in die Luft gestreckt, fotografiert, eine Pose, die einer zukünftigen Königin für unwürdig erachtet wurde. Doch die Publicity machte die Wohltätigkeitsorganisation bekannt, die Kate seit Langem diskret unterstützte. Nach dem Event sagte Sam: »Wir wollten etwas Frisches, Neues machen, etwas, das Spaß machen und lustig sein sollte. Das Ganze sollte die leichtere Seite des Lebens widerspiegeln, eine Leichtigkeit, die auch Thomas verkörperte. Es war fantastisch, wie Kate ihre Kontakte genutzt hat, um Leute mit an Bord zu nehmen. Sie hat viele Leute dazu bewegt, sich zu engagieren. Ihre Beteiligung hat die Sache auf jeden Fall bekannter gemacht.«
Um nicht von seiner Freundin ausgestochen zu werden, machte Prinz William mit seinem Bruder Harry bei einer Wohltätigkeits-Motorradrallye mit, um Geld für Sentebale zu sammeln, die Organisation, die Harry ins Leben rief, um benachteiligten Kindern in Lesotho zu helfen. Die beiden Brüder brachen am 18. Oktober zu einer achttägigen Fahrt durch die südamerikanische Wildnis auf und durchquerten 1600 Kilometer unwirtlichen Terrains. Die beiden passionierten Motorradfahrer hatten sich, so die Annahme, von Ewan McGregor und Charley Boorman inspirieren lassen, die für die Fernsehserie Long Way Down von John O’Groats nach Kapstadt fuhren. Trotz der Tatsache, dass die Teilnahme der Prinzen an der Rallye zum Erfolg dieser Spendenaktion beitrug, wurden Fragen hinsichtlich ihrer Sicherheit aufgeworfen. Außerdem wurden diese Kosten vom britischen Steuerzahler mitgetragen, was Zweifel am Altruismus der Brüder nährte. William, der in Motorradkluft und schweren Stiefeln auf seiner Honda saß, sagte: »Harry und ich hatten letzten November die Idee, an dieser Rallye teilzunehmen, weil sie eine Mischung aus Abenteuer und Wohltätigkeit darstellt. Das Geld, das hierbei gesammelt wird, geht an Nelson Mandelas Children’s Fund, Unicef und Sentebale – drei hervorragende Wohltätigkeitsorganisationen.«
Nach ihren erfolgreichen Wohltätigkeitsprojekten beschloss Kate, auf eigenen Beinen zu stehen, und kündigte bei Jigsaw.
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