Private Games - Der Countdown des Todes
Was haben Sie vor?«, fragte der Scharfschütze.
» Weiß nicht genau«, antwortete Knight. Er bückte sich und spähte unter den Kabinentüren hindurch. Alle leer.
Rasch ging er in die Herrentoilette hinüber. Auch dort bückte er sich – und fand in der hintersten Kabine die Leiche eines nackten schwarzen Mannes.
» Eine tote Wache in der Herrentoilette hier oben«, bellte Knight in sein Funkgerät, als er zur Küche eilte. » Ich glaube, Lancer hat sich die Uniform angezogen und ist jetzt oben auf dem Dach.«
Er sah zu dem Scharfschützen. » Finden Sie heraus, wie man die Türen zum Dach öffnet.«
Der Scharfschütze nickte und marschierte los. Knight ging in die Küche, zog einen Edelstahltisch unter die Klappe und schaltete sein Mikro wieder ein. » Können wir eine Kamera auf die Wachen richten, um zu sehen, ob einer von ihnen Lancer ist?«, fragte er.
Knight hörte über Funk mit, wie Jack die Frage an die Scharfschützen oben auf dem Stadion weitergab. Doch erst jetzt bemerkte er das Vorhängeschloss an der Klappe. » Ich brauche eine Kombination, Stuart«, meldete er über Funk.
Nachdem Meeks ihm die Nummer genannt hatte, drehte Knight mit zitternden Händen an den Rädchen, bis sich das Schloss öffnen ließ. Mit einem Besen schob er die Klappe nach oben und ließ seinen Blick ein letztes Mal über die Küche auf der Suche nach etwas Brauchbarem schweifen, mit dem er die Hauptleitung abdrehen könnte. Dabei erblickte er einen kleinen Flambierbrenner. Diesen schnappte er sich und warf ihn nach oben in den Schacht.
Anschließend wirbelte Knight zwei Mal seine Arme durch die Luft, um sie zu lockern, sprang nach oben und hielt sich am Rahmen der Klappe fest. Er holte tief Luft, hob die Beine und schwang sie kräftig nach hinten, sodass er sich in die Luke hinaufhieven konnte.
Im Schacht liegend zog er eine kleine Taschenlampe heraus, schaltete sie ein und schob den Flambierbrenner vor sich her, während er auf eine Kupferleitung zukrabbelte, an der sich zwei Meter entfernt der Schacht teilte. Doch schon jetzt sah er, dass ein Mobiltelefon und etwas anderes mit einem knittrigen schwarzen Isolierband an der Leitung befestigt war.
» Ich habe den Auslöser, eine kleine Magnesiumbombe, die an der Gasleitung befestigt wurde«, sagte er. » Keine Zeitschaltuhr, sondern Fernzünder. Schaltet das gesamte Gassystem ab. Lasst die olympische Flamme erlöschen. Sofort!«
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Kommt, ihr Winde, entfaltet eure Kräfte!
Blitze zucken am Himmel, Donner grollen nordwestlich von hier, Richtung Crouch End und Stroud Green, unweit von dort, wo mich meine von Drogen verwirrten Eltern zur Welt gebracht haben. Alles passt. Alles ist vom Schicksal bestimmt.
Und während sich dieser Wichser, der das Internationale Olympische Komitee leitet, darauf vorbereitet, die Flaggen abnehmen zu lassen, die Olympischen Spiele für beendet zu erklären und die olympische Flamme löschen zu lassen, nimmt mein Schicksal seinen vollen Lauf. Ich löse mich aus der Habachtstellung, blicke auf die schwarze Gewitterwand und denke voller Bewunderung, wie mein Leben in einem perfekten Kreis an den Ausgangspunkt zurückgekehrt ist.
Ich ziehe ein Mobiltelefon aus meiner Tasche, drücke eine Kurzwahltaste und höre, wie die Verbindung hergestellt wird. Nachdem ich das Telefon wieder eingesteckt habe, greife ich zu meinem Gewehr, gehe zwei Schritte vor und wirble nach rechts zum olympischen Feuer.
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Karen Pope schlenderte auf die Tribüne auf der Westseite des Olympiastadions, als IOK -Präsident Jacques Rogge auf der Bühne mit besorgter, feierlicher Miene ans Rednerpult trat. Pope hatte gerade ihren letzten Artikel auf die Webseite der Sun hochgeladen, in dem sie über die Flucht von Peter Knight und seinen Kindern, den Tod von Marta und ihren Schwestern und die weltweite Fahndung nach Mike Lancer berichtete.
Als Rogge über den zunehmenden Wind und das Donnergrollen hinweg seine Rede hielt, war Pope ganz froh, dass diese verfluchten Spiele gleich beendet sein würden. Tschüss und auf Nimmerwiedersehen! Nie wieder wollte sie über die Olympischen Spiele schreiben, auch wenn sie wusste, dass dieser Traum nicht in Erfüllung gehen würde. Sie war deprimiert und lethargisch. Litt sie unter Kampfmüdigkeit oder allgemeinem Schlafmangel? Ärgerlich war, dass Knight nicht ans Telefon ging. Ebenso wenig wie Jack Morgan und Inspector Pottersfield. Was war los, von dem sie nichts wusste?
Während Rogge auf seinen Spruch hinarbeitete, mit dem
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