Psycho-Logisch Richtig verhandeln
im Privatbereich durchaus »gut« sein könne, seine Gefühle auch wirklich zu erleben, fiel ein »Druck« von ihm, der jahrelang auf seiner Seele gelastet hatte. Also hatte er seine Definition mit der Realität seines Erwachsenen-Daseins verglichen und festgestellt, daß ihm diese Definition keinerlei Vorteil erbrachte. Wohlbemerkt, er hat nur das Wörtchen »immer« durch »im Berufsleben« ersetzt, was ihm persönlich half. Sie persönlich würden vielleicht sogar die gesamte Forderung wegstreichen wollen oder sie unbedingt beibehalten wollen – hier muß jeder für sich entscheiden, was seinem ureigensten Wesen, seinen Bedürfnissen am nächsten kommt.
Mehr Freude
Sicher haben Sie einmal ein Hobby, ein brennendes Interesse gehabt. Sicher gibt es Tätigkeiten, die Ihnen einmal Freude bereitet haben (angefangen bei Wandern, Schwimmen, Musik-Hören, etc.). Und bestimmt haben Sie einen Teil dieser Tätigkeiten inzwischen weg-gefiltert, weil Sie meinen, keine Zeit mehr dafür zu haben?
Wenn dies so ist, dann überlegen Sie einmal:
1. Jeder Moment, in dem wir Freudehormone produzieren können, hilft unserer Gesundheit, unserem Wohlbefinden, und wappnet uns besser gegen Kampfhormone bei nichtigen Anlässen, als irgend etwas anderes es je könnte!
2. Wenn man »nie Zeit« hat, dann ist man oft »angespannt«, »nervös«, »gereizt« etc. Das heißt, daß man bereits allzu häufig Kampfhormone produziert. Je mehr man diese Kampfhormone durch Freudehormone verringern lernt, desto mehr Zeit spart man paradoxerweise!
Einer der größten Anti-Streß-Faktoren, die es gibt, ist die Zärtlichkeit. Leider leiden die meisten Menschen unserer Breitengrade (wenn sie nicht gerade eine neue Beziehung begonnen haben!) unter einem Defizit. Wenn Sie einmal bedenken, wieviele Programme es gegen Berührungen gibt. Wer soll z.B. eine alleinstehende Person berühren, streicheln, in den Arm nehmen dürfen? Warum meint man immer, daß Zärtlichkeiten unbedingt zu Sexual-Verhalten führen müssen, was viele Zärtlichkeiten unmöglich macht? Hier könnten wir von den »primitiven« Kulturen einiges lernen! Vielleicht ist also hier ein Ansatzpunkt für Sie? Fragen Sie sich, wenn Sie eine Familie haben:
a) Wie viele Streichel-Einheiten körperlicher Art bekommt die Frau (Mutter) pro Woche?
b) Wie viele Zärtlichkeiten werden zwischen Eltern und Kindern ausgetauscht?
c) Wie viele SE bekommt die Oma, der Opa, so eine(r) da ist?
d) Und wie viele bekommt der Hund oder die Katze, sofern es eine(n) in der Familie gibt?
Warum haben wir so viele ungeschriebene Vorschriften, die es uns verbieten, einander zu berühren? (Zu diesem Thema s. auch »Freude durch Streß« (9), insbes. Kap. 4 und 8.)
Gerade auf diesem Gebiet ist meines Erachtens das Hinterfragen unserer Normen äußerst lebenswichtig für jeden einzelnen!
Literaturverzeichnis
1. BATESON, Gregory et al.: »Toward a Theory of Schizophrenia«, in: Beh. Science, 251,1956
2. BERNE, Eric: »Transactional Analysis in Psychotherapy« (A systematic Individual and Social Psychiatry) New York, 1961
3. BERNE, Eric: »Spiele der Erwachsenen«, Reinbek b. Hamburg, 1967
4. BIRKENBIHL, Michael: »Train the Trainer«, 19. Auflage, München, 2008
5. BIRKENBIHL, Michael: »Verkaufsaktiv telefonieren«, München 1979
6. BIRKENBIHL, Michael: »Verkaufspsychologie und Verkaufstechnik anhand praktischer Beispiele«, Obertshausen, 1979
7. BIRKENBIHL, Vera F.: »Die Kunst der Gesprächsführung« (Sonderdruck: WRS-Verlag), 5. Auflage, München 1978
8. BIRKENBIHL, Vera F.: »Kommunikationstraining«, 31. Auflage, München, 2010
9. BIRKENBIHL, Vera F.: »Freude durch Streß«, 16. Auflage, München/Landsberg, 2006
10. BIRKENBIHL, Vera F.: »Motivation« Kolumne in: Chefbüro, F.B.O. Verlag, Frankfurt, seit November 1978
11. BIRKENBIHL, Vera F.: »Fragetechnik schnell trainiert«, 18. Auflage, München/ Landsberg, 2010
12. BRESCH, Carsten: »Zwischenstufe Leben: Evolution ohne Ziel«, München, 1977
13. CAMPBELL, H. J.: »Der Irrtum von der Seele«, München, 1973
13a CAPRA, F.: »Das Tao der Physik«, Bern, 1984
13b CAPRA, F.: »Wendezeit«, Bern, 1983
14. CASTANEDA, Carlos: »Eine andere Wirklichkeit«, Frankfurt/Main, 1992
15. CASTANEDA, Carlos: »Die Reise nach Ixtlan«, Frankfurt, 1992
16. CECCATTY, Max de: »Von der Zelle zum Menschen«, München, 1973
17. CERVANTES-SAAVEDRA, Miguel de: »Don Quichote«, München, 1988
18. CHAPMAN, A. H.: »Regeln gegen Mitmenschen«, Hamburg
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