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Psychosomatische Homoeopathie

Psychosomatische Homoeopathie

Titel: Psychosomatische Homoeopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Rieger
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sehr schwierigen Partnern auszuhalten, da für sie eine lange, monogame Beziehung und die Erziehungvon Kindern zu den wichtigen Lebenszielen gehört.
Ihre Liebe: Umsorgend und auf das nächste Umfeld beschränkt leben diese Menschen in der kleinen Welt, die sie sich geschaffen haben. Hier führen sie ein liebevolles, aber strenges Regiment.
Wie sie auf Verlust reagieren: Hilflos, aufgeregt, weinend, mitunter hysterisch machen diese Menschen ihrem Umfeld den Verlust erst richtig bewusst, sind dann aber auch die Ersten, die mithelfen, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen.
Ledum palustre (Sumpfporst)
    Polychrestpunkte: 1
    Vorwiegend Frauen
    Die Patientin war 68 Jahre alt, wirkte aber jünger und war ein warmherziger, mütterlicher Typus. Sie hatte mehrere Lebenspartner gehabt und dabei wie nebenbei drei Mädchen aufgezogen. Sie arbeitete viele Jahre als Hausmädchen bei wohlhabenden Bürgern, hatte dabei stets in Dienstbotenzimmern gewohnt und keine Erfahrung damit, einen eigenen Hausstand zu gründen. Außerdem hatte sie ihre Altersvorsorge sträflich vernachlässigt und musste nun, obwohl sie eigentlich schon im Rentenalter war, noch schwer arbeiten. Ihre neue Chefin war eine Immobilienmaklerin, die sie in den letzten Jahren vermehrt für die Reinigung von Gebäuden einsetzte und sie, wenn sie mit ihrer Leistung nicht zufrieden war, mit verletzenden Worten maßregelte. In dieser Situation entwickelte die Patientin jene Beschwerden, für die die Homöopathie Ledum bereithält: Schmerzen in den Füßen, die sie dazu zwangen, selbst im Winter offenes Schuhwerk zu tragen. Sie zeigte mir die geschwollenen, fleckigen Unterschenkel, die wie von Blutergüssen unterlaufen wirkten. Morgens seien sie steif und müssten erst eingelaufen werden, mit der Zeit würden sie dann aber immer mehr schmerzen und anschwellen. Nachts komme sie nicht zur Ruhe, weil die Füße keine Wärme vertragen würden, weshalb sie mehrmals nachts aufstehen müsse, um ein kaltes Fußbad zu nehmen. Das alles berichtete mir die Patientin in einem mürrischen Ton, sodass ich sie anfangs für unleidlich hielt. Ich verordnete Ledum D12, 5 Kügelchen jeden Abend.
    Nach einer Woche erhielt ich die Rückmeldung, die Arznei würde helfen. Einige Wochen später kam die Patientin in die Praxis, und ich war völlig überrascht, als sie mir Blumen und eine selbstgemachte Marmelade überreichte. Sie wirkte wie ausgewechselt, war fröhlich und zum Scherzen geneigt, hatte sich geschminkt und trug – enge, modische Schuhe! Als sie mir von ihrer Arbeitgeberin berichtete, die besonders scharfzüngig war, wurde ich an ein weiteres populäres Einsatzgebiet von Ledum erinnert. Man verschreibt es nach Insektenstichen, wenn die Einstichstelle auffallend schmerzhaft ist. Ich verabreichte Ledum C200, und offenbar gelang es der Patientin nun besser, mit den tausend Nadelstichen der Kritik, denen sie täglich ausgesetzt war, fertigzuwerden.
Über das Mittel
    Der Sumpfporst, bekannt auch als Wilder Rosmarin, wurde schon von Hahnemann geprüft, der es eine „sehr kräftige Arznei größtenteils nur für langwierige Übel“ bezeichnete. Er schätzte die in feuchten Regionen Nordeuropas beheimatete Pflanze aufgrund ihrer Fähigkeit, durch ihren stark harzigen Geruch Insekten zu vertreiben. In Schweden werden Ledumblätter mitunter dem Bier beigemischt, um seine berauschende Wirkung zu verstärken. Man versucht auf dem Lande zum Teil heute noch, damit Tiere von Parasiten zu befreien. Diese Tradition erklärt vielleicht, warum man Ledum in unseren Breiten als wichtigstes Homöopathikum gegen den Befall mit Zecken ansieht.
    Steckbrief
    Ledum palustre: Zermürbt von Sticheleien
Wodurch diese Konstitution entsteht: Ein fürsorglicher Charakter, der von der Umwelt nicht ausreichend gewürdigt wird.
Was diese Menschen antreibt: Die Sorge, dass es allen gut geht.
Stärken: Liebevoll sich kümmernd, pflichtbewusst, duldsam.
Schwächen: Empfindlich, fordernd.
Häufige körperliche Beschwerden: Rheuma, eiternde Wunden, Schmerzsyndrom. Blutunterlaufenes blaues Auge wie von einem Schlag, Nasenbluten, Krämpfe im Rücken, krampfartige Schmerzen über den Hüften, Schwere und Steifigkeit der Füße morgens.
Beschwerden verschlechtert durch: Wärme, Verletzungen, nachts.
Beschwerden verbessert durch: Kälte, Ruhe.
Achillesferse: Gelenke, Füße.
Verwandte Mittel: Arnica, Bryonia, Seeale.
    Berufliches
Wo sie beruflich hinwollen: Es sind Menschen ohne besonderen Ehrgeiz im Beruf.
Aggressivität:

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