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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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als wäre ihr kalt, und mir gesagt, dass ich sie in Ruhe lassen soll. Als ich das letzte Mal nach ihr sah, schlief sie tief und fest.« Er verstummte. »Gibt’s was Neues von Abby?«
    Neil schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Hey, Mann, immerhin haben Sie sehr gut im Fernsehen gewirkt. Hätte es selbst geglaubt, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es eine Falle ist. Bankes ist voll drauf reingefallen. Er hat mit mir am Telefon darüber gesprochen, war voller Schadenfreude.«
    »Ja, habe ich mitbekommen.«
    »Okay, glauben Sie, dass Beth weiß, wohin er Abby entführt hat?«
    »Das will ich gerade herausfinden.«
    Er stellte den Karton mit der beschädigten Puppe ab und öffnete die Tür zu Beths Schlafzimmer. Der Raum war dunkel, und nichts regte sich. Es war zu still. Er bekam eine Gänsehaut an den Armen.
    Neil ging zum Bett und setzte sich neben den Berg aus Decken. Beth bewegte sich nicht. Er legte seine Hand sanft an die Stelle der Überdecke, unter der er ihre Hüfte vermutete.
    Und dann wusste er Bescheid.
    Sie war verschwunden.

[home]
    50
    B eth blieb zitternd vor dem Münzfernsprecher stehen. Schnell, schnell. Sie fischte ein paar Münzen aus ihrer Geldbörse. Gott sei Dank hatte sie ihre Handtasche mit ins Schlafzimmer genommen, ihre Waffe und ihr Handy waren jedoch bei Suarez geblieben.
    Suarez war an ihr Handy gegangen, und Beth hatte sofort gewusst, dass es Bankes war. Eine Minute nach dem Anruf hatte Suarez Kontakt zu Quantico aufgenommen und berichtet, was Bankes ihm gesagt hatte: dass er Abby hatte.
    Es hatte sie jede Faser ihrer Kraft gekostet, nicht auf den Boden zu sinken und hysterisch zu schreien. Abby war Heinz hinterhergerannt, aber das andere kleine Mädchen, Samantha, war statt ihr zurückgekommen.
    Und Abby war verschwunden. Lieber Gott.
    Neil. Ihr erster Impuls war, mit ihm zu reden. Doch das ging nicht. Neil war tot. Abby war weg.
    Beth hatte sich gezwungen, weiter zuzuhören. Die Puppe sei der Schlüssel, hatte Bankes gesagt. Etwas davon, dass ihr die Puppe sagen würde, wo er Abby versteckt hielt.
    Nichts anderes war mehr von Bedeutung. Neil war tot. Und Abby war in Bankes’ Gewalt.
    Tu etwas.
    Evan.
     
    Da sie nicht genug Kleingeld für ein Ferngespräch besaß, tippte sie die Nummer ihrer Guthabenkarte ein und fragte sich währenddessen, wie lange das FBI wohl brauchen würde, bis es dahinterkam, dass die Karte benutzt wurde. Aber das war egal. Vielleicht hatten sie noch nicht herausgefunden, dass sie verschwunden war, Suarez könnte noch denken, dass sie schlief. Sie musste herausfinden, wo Abby war, und das FBI war offensichtlich nicht gewillt, ihr die Puppe zu zeigen.
    Verdammt, dabei hatte Neil es ihr versprochen.
    Neil war tot.
    Denk nicht an ihn. Wähle die Nummer.
    Waterford ging nach dem dritten Klingeln ran, und Beth hätte vor Erleichterung fast aufgeschluchzt. »Kerry, hier ist Beth Denison. Bitte, ich brauche Ihre Hilfe.«
    Stille. Sie konnte seine Verwirrung förmlich spüren.
    »Bitte, Kerry. Es geht nicht um Ihre Sammlung, nicht ums Geschäft. Bitte reden Sie mit mir.«
    Wieder Stille, Beth hatte sein skeptisches Gesicht deutlich vor Augen. Als seine Stimme durch die Leitung drang, klang er zögernd. »In den Nachrichten wird berichtet, dass niemand genau weiß, wo Sie sich gerade aufhalten, Beth.«
    O nein. Sie hatten schon herausgefunden, dass sie weggelaufen war.
Denk nach.
»Das weiß nur das FBI , sie haben mich in Schutzhaft genommen.«
    »Schutzhaft?«
    »Bitte, Kerry. Ich muss Sie etwas wegen eines Puppenpärchens fragen.« Beth kramte in ihrem Gedächtnis nach den Angaben aus dem Versicherungsgutachten. »Eine Benoit aus dem Jahr 1868 . Babypuppe und Puppenmama. Sie gehörten Stefan Larousse.«
    »Larousse?«
    »Ich habe jetzt keine Zeit, alles zu erklären, aber es ist wichtig. Ich bin kein Experte wie Sie, aber ich muss etwas herausfinden, das mit den Puppen zu tun hat. Chevy Bankes will es so.«
    Pfotengetrappel ertönte auf Kerrys Seite der Leitung, dann fingen plötzlich zwei oder drei kleine Hunde an zu kläffen.
    »Warten Sie, Beth«, sagte Kerry. »Da klopft jemand an die Tür.«
    »Warten Sie. Kerry!« Beth sah auf ihre Armbanduhr. Charleston lag in der gleichen Zeitzone. Es war zu spät für Besucher. Sie versuchte herauszufinden, was am anderen Ende der Leitung vor sich ging, doch der Straßenlärm und die Geräusche der Nacht hinderten sie daran.
    »Beth.« Kerry war zurückgekommen. Er klang nervös. »Das FBI ist hier. Zwei Agenten, die mit mir

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