Ratgeber Aggressives Verhalten
Verhalten.
• Schulprobleme . Viele Kinder mit oppositionellem und aggressivem Verhalten haben schon im Kindergarten in manchen Bereichen auchEntwicklungsrückstände, zum Beispiel in der Sprache oder auch beim Malen. In vielen Fällen kann man dann in der Eingangsphase der Grundschule oppositionelles Trotzverhalten beobachten. Dieses Verhalten trägt dazu bei, dass der Unterricht erheblich gestört wird und die Konzentration auf Lerninhalte reduziert ist. Da störende Schüler häufig von ihren Mitschülern und manchmal auch von Lehrern abgelehnt oder kritisch bewertet werden, beginnt ein Teufelskreis von Lernund Verhaltensproblemen, der sich negativ auf die Schullaufbahn des Kindes auswirkt. Manchmal stehen aber auch Entwicklungsrückstände und Lernschwierigkeiten am Anfang der Entwicklung und die Kinder reagieren aggressiv, weil sie bestimmte Anforderungen nicht bewältigen können.
• Ablehnung durch Gleichaltrige . Aggressive Kinder und Jugendliche berichten zwar, dass sie viele Freunde haben und sozial integriert sind. Befragt man jedoch ihre Kameraden, dann wird deutlich, dass aggressive Kinder und Jugendliche von unauffälligen Kindern abgelehnt werden. Sie gelten als Störenfriede (z.B. in Spiel-oder Unterrichtssituationen). Viele dieser Kinder sind ständig bestrebt, über andere zu bestimmen, was ebenfalls bewirkt, dass sie von Gleichaltrigen abgelehnt werden.
• Selbstwertprobleme und Depressivität . Obwohl aggressive Kinder auf den ersten Blick so stark wirken, leiden doch viele von ihnen an einem mangelnden Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl und können vor allem im Jugendalter eine ausgeprägte Depressivität entwickeln. Sie verhalten sich dann häufig eher apathisch, haben keinen Spaß an vielen Dingen und sehen die Zukunft eher düster. Diese Entwicklung kann die Folge von aggressivem Verhalten und den damit verbundenen vielfältigen Misserfolgen und Zurückweisungen in der Familie, der Schule und in der Gleichaltrigengruppe sein. Das kombinierte Auftreten von Aggression und Depression kann man bei bis zu 20% aller Kinder und Jugendlichen beobachten, wobei vor allem die Schuldefizite besonders negativ die Selbstachtung beeinflussen.
• Eltern-Kind-Konflikte . Aufgrund des aggressiven Verhaltens treten Eltern-Kind-Konflikte besonders häufig auf; vielfach wird dadurch aggressives Verhalten verstärkt und langfristig verfestigt. So können Konflikte mit den Eltern dazu beitragen, dass Kinder mehr Zeit mit dissozialen Gleichaltrigen verbringen, wodurch ein neuer Teufelskreis gebahnt ist. Desweiteren können starke Eltern-Kind-Konflikte den Selbstwert der Kinder beeinträchtigen, wenn diese Konflikte von denKindern als Zurückweisung und fehlende Akzeptanz der Eltern erlebt werden. Massive Eltern-Kind-Konflikte wirken sich jedoch nur dann negativ auf die Entwicklung des Sozialverhaltens eines Kindes aus, wenn keine positiven gemeinsamen Familienaktivitäten vorliegen.
• Belastete Beziehungen zu anderen Bezugspersonen . Die eben dargestellten Aussagen zu möglichen Auswirkungen von Eltern-Kind-Konflikten besitzen auch für die übrigen Bezugspersonen Gültigkeit. Dies trifft auf den Kindergarten und die Schule in gleicher Weise zu.
5 Wie verläuft die weitere Entwicklung?
Einige aggressive Kinder zeigen häufig bereits im ersten Lebensjahr ein schwieriges Temperament; das heißt sie weisen Ein- und Durchschlafprobleme und/oder Verdauungsprobleme auf, häufig waren sie auch Schreibabies. Prinzipiell muss man anmerken, dass frühe Auffälligkeiten zu einem ungünstigen Verlauf beitragen. Allerdings kann man durch ein angemessenes Elternverhalten die Kinder gezielt fördern, sodass schon früh einer ungünstigen Entwicklung gegengesteuert werden kann. So sind die möglichen Risiken, die Schreibabies aufweisen, noch kein Hinweis, dass solche Kinder zwangsläufig, aggressive Auffälligkeiten zeigen. Klinische Kinderpsychologen und Kinderpsychiater haben in den letzten Jahren eine Vielzahl von Studien durchgeführt, mit denen man die Entwicklung aggressiver Kinder beschreiben kann. Folgende Entwicklungsschritte lassen sich unterscheiden:
• Im Kindergartenalter fallen diese Kinder durch extreme Wutanfälle auf; sie beachten vereinbarte Grenzsetzungen, Regeln und Anweisungen nicht. Die Eltern sind häufig sehr stark durch das Problemverhalten ihres Kindes belastet, was von den Eltern ein hohes Ausmaß an Geduld abverlangt. Meist treten diese Verhaltensprobleme zuerst in der Familie auf und
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