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Regelschaltung Jungbrunnen

Regelschaltung Jungbrunnen

Titel: Regelschaltung Jungbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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vollendet. Er saß im alten Befehlszentrum, der sogenannten Hedschenin-Zentrale, tief unten im Riesenberg Sanequera.
    »Der KLAUSENWÄCHTER reagiert nur widerwillig«, entschuldigte er sich. »Sie sollten vorsichtshalber Ihren Kommandokodator aufklappen. Die Besatzung des Flugkörpers handelt jetzt umsichtiger. Sehen Sie selbst.«
    Die Fernbilder der marsianischen Objektortung wurden erkennbar. Sie waren farbig, gestochen scharf und plastisch, wie man es von der grandiosen Technik dieses ausgestorbenen Volkes auch erwarten konnte.
    Es handelte sich um einen mittelschweren, zwanzigfach überschallschnellen Transporter der Navy, das stand fest. Die Hoheitsabzeichen waren entfernt und statt dessen zivile Symbole angebracht worden.
    Wenn das eine GWA-Maschine war, woran ich nicht zweifelte, warf sich die Frage auf, wie beim Grenzüberflug die Zivilmarkierungen an Rumpf und Leitwerk eines Flugkörpers eingestuft worden waren, der neben seinen Transportaufgaben auch militärische Forderungen erfüllen konnte.
    Framus schien meine Überlegungen zu ahnen, oder er dachte in gleichen Bahnen.
    Schwitzend, mit angespannten Gesichtszügen, schaute er auf die Bildschirme.
    »Sie fliegen im Hasenhüpf-Verfahren. Man will also unentdeckt bleiben, wenigstens vor den südamerikanischen Radarketten im Hochgebirgssektor. Das ist eine ›BL 983 HUSTLER‹, ein ausgemustertes Modell. Es hatte nach der Auslieferung an die Navy die unangenehme Eigenschaft gezeigt, mit dem Düsenstrahl der Senkrechtstarter-Triebwerke selbst die besten Flugzeugträgerdecks zu zerstören. Das kernchemische Haupttriebwerk ist auch überholt. Es könnte also möglich sein, daß Maschinen dieses Typs an Privatleute verkauft wurden. Wer sich die teure Plutoniumfüllung sowie die ständigen Verplombungskontrollen erlauben kann, dürfte wohl in der Lage sein, eine ›BL 983‹ zu fliegen. Das wollten Sie doch wissen, nicht wahr?«
    Ich nickte sinnend. Framus hatte das Problem gelöst, immer vorausgesetzt, die Insassen des Flugkörpers waren wirklich an uns interessiert.
    Der Anflugkurs wurde vom KLAUSENWÄCHTER einwandfrei berechnet. Trotz der vielen Umwege durch langgestreckte Hochgebirgsschluchten kam die Maschine auf uns zu.
    Es dauerte nur noch Sekunden, bis sich der Großrechner mel dete. Er hielt sich an die vorgezeichnete Anredeform und erwähn te zuerst den Namen jenes atlantischen Wissenschafts-Offiziers, den ich bei meinem letzten Zeiteinsatz mit Hedschenins Hilfe dargestellt hatte.
    »KLAUSENWÄCHTER an Metranon gleich General HC-9«, dröhnte es aus der Rundrufanlage.
    Auf den Bildschirmen erschien das Symbol des Robotkommandeurs, ein tiefrot leuchtender, quallenähnlicher Bazillus im gelben Kreis.
    »Die Anweisung, den Flugkörper nur mit Defensivwaffen abzuwehren, muß von Ihnen mit Kodator-Hochrangbefehl gestützt werden. Andernfalls verbietet meine Grundprogrammierung den Einsatz ortungsgefährdeter Schutzschirme. Ein Strahlschuß ist weniger bemerkbar.«
    Das war eine klare Aussage. Der KLAUSENWÄCHTER »dachte« grundsätzlich logisch, allerdings nur in seinem Rahmen. Ethische Probleme waren ihm unbekannt; auf politische Verwicklungen unserer Jetztzeit nahm er nicht die geringste Rücksicht. Er »lebte und dachte« noch nach den Richtlinien einer Zeit, in der Raumflotten aufeinanderprallten und Sonnensysteme im atomaren Inferno vergingen. Die Insassen der näherkommenden Maschine waren ihm völlig gleichgültig. Ihm ging es nur um die Wahrung seiner Grundbefehle – und sie forderten nun einmal einen absoluten Ortungsschutz und die Absicherung der Saghonfestung, in der schließlich die Geräte zur Aktivierung der Todesschläfer-Bakterien installiert waren.
    Ich beeilte mich, das flache, etuiförmige Gerät aus der Tasche zu ziehen und den Deckel hochklappen zu lassen.
    Das Symbol des KLAUSENWÄCHTERs erschien sofort auf dem Miniaturbildschirm. Ich drückte die Hochrangtaste.
    »Metranon gleich General HC-9 an KLAUSENWÄCHTER«, sprach ich in die vollenergetische, für mich unsichtbare Tonaufnahme. »Schaltanweisung zur reinen Defensivabwehr wird durch Kodatorimpuls zum Befehl erhoben und ist von dir in die Sachlichkeits-Spontanprogrammierung zu übernehmen. Der Befehl ist zu löschen, sobald die voraussichtlich landenden Gäste wieder abgeflogen sind. Zusatzbemerkung, auszuwerten nach Logikgesetz: Die Insassen des Flugkörpers werden voraussichtlich meine Untergebenen sein. Die Landung auf der Außenplattform ist zu gestatten.«
    »… gleich HC-9:

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