Reiseführer Ostfriesische Inseln: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge
Wattenmeer; Ãffnungszeiten und mehr unter www.juist.de
Kutschbetriebe
Juist ist die Pferdeinsel â das Geklapper ihrer Hufe gibt den Takt auf der Insel an. Der Fuhrmannshof
Kannegieter
ist für den Gepäcktransport zuständig und bietet wie der Fuhrbetrieb Heyken eine »Verkehrsanbindung« mit Planwagen und Personenkutsche zum Flugplatz; Heykens Kaltblüter bringen auch die Kindergartenkinder per Pferdebus ins
Schwalbennest
im Loog. Das Fuhrunternehmen Munier transportiert im Auftrag des Landkreises den Inselmüll, macht aber auch Ausflugsfahrten zur Bill und hält historische Kutschen für feierliche Anlässe bereit. Die Spedition Jüchter organisiert den Hafenumschlag, bringt Baumaterialien von hier nach dort und kutschiert den Leichenwagen pietätvoll über die Insel. Auch wichtig: Die Gespanne der drei Getränkevertriebe versorgen die Gastronomie. Autos gibt es nur für die Feuerwehr, die Ãrzte und das Rote Kreuz; Post und Reederei nutzen Elektrokarren. Der Dorfpolizist nimmt im Ernstfall sein Dienstfahrrad. Einige wenige Trecker sind unter anderem für die Domänen oder den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz unterwegs. Mehr Informationen zu Ausflugsfahrten mit zwei Pferdestärken oder zum Thema Reiten im Urlaub unter www.juist.de
Musikverein Harmonia
Sein Erkennungslied: der Marsch
San Carlo
. Der
Musikverein Harmonia
ist eine Juister Institution, die mehr als 120 Jahre alt ist. Bei vielen kulturellen Veranstaltungen â wie den regelmäÃig stattfindenden Inselabenden oder beim traditionellen Maibaumaufstellen â darf das Bläserensemble nicht fehlen.
Wassersport
Windsurfkurse werden im Juli und August angeboten (Nordseehotel Freese), und auch das Kitesurfen gehört zum sportiven Angebot ( www.kitesurfisland.de )
Wattführungen
Seit mehr als 60 Jahren und bereits in dritter Generation bietet die Familie Behring Wattführungen an. Heino Behring und sein Sohn Ino können dank ihres Wattmobils sogar Gehbehinderte mitnehmen und ihnen so die Besonderheiten des Weltnaturerbes im besten Sinne des Wortes näherbringen: Mehr unter www.heino-juist.de Auch mit einem Angebot an Wattführungen vertreten: das Nationalparkhaus.
NORDERNEY
Auch wenn man so keinen Hinweis darauf erkennen kann: Auch Norderney gehört zu den Inseln, die im Jahr 1398 erstmals erwähnt wurden â in jener Urkunde, in der Häuptling Widzel tom Brok das Lehen über
Borkyn, Just, Buise, Osterende, Balteringe, Langoch, Spiekeroch ende Wangeroch
an Herzog Albrecht von Bayern übertrug, der seinerzeit auch Graf von Holland und Herr von Vriesland war. Statt
Norderney
sind dort
Buise
und
Osterende
genannt, die, das wissen die Forscher heute, einmal Inseln gewesen sind. Die Insel Buise lag westlich der heutigen Position Norderneys und wurde bei der
Zweiten Marcellusflut
1362 in zwei Teile gerissen; der dabei entstandene östliche Teil des Eilandes wurde fortan
Osterende
genannt. Während die Inseln Bant und Buise mit der Zeit im Meer versanken, wuchs
Osterende
und wurde zur
Norder neye Ooge
â was so viel bedeutet wie die
neue Norder Insel
. So wird das Eiland erstmals 1550 in einem Rechnungsbuch der Gräfin Anna von Oldenburg genannt â damals, so ist es überliefert, lebten auf dem
Norder neye Ooge
80 Einwohner in 16 Haushaltungen. Anno 1579 erwähnen die Chronisten einen
pagus cum temple
. Im Jahre 1616 bekam das Eiland den klangvollen lateinischen Namen
Norderneia
, rund 100 Jahre später war erstmals von
Norderney
die Rede. Die Männer und Frauen, die sich anfänglich auf der Insel niedergelassen hatten, lebten vornehmlich vom Fischfang, denn auf dem Sandboden ihrer neuen Heimat lieà sich kaum etwas anbauen. Wie auf allen Ostfriesischen Inseln üblich, verdingten sie sich auch mit dem Bergen von Strandgut â wüteten Stürme, so hatten sie stets den Horizont im Auge und waren im Nu am Meeressaum, wenn der Ruf »Schipp up Strand« ertönte. Und so ging manches am Strandvogt vorbei, der ab 1607 auf Norderney in Amt und Würden war und über Verteilung der Kisten und Fässer zu wachen hatte. Um das Jahr 1700 gab es 49 Häuser, und die mehr als 250 Insulaner lebten in etwa dort, wo sich heute die Stadt befindet. Als 1744 der letzte ostfriesische Fürst Carl Edzard starb, fielen Ostfriesland und somit auch Norderney und seine 500 Einwohner unter preuÃische
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