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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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aussehenden Waffe unbeirrbar auf ihren Kopf.
    … wird mich umbringen …
    „Runter!“, rief der Schütze, und Claire gehorchte instinktiv, ließ sich fallen. Ihre Knie gaben unter dem heiser hervorgestoßenen Befehl ebenso nach wie unter den kalten Fingerspitzen, die im selben Moment ihre Schultern betatschten –
    Bomm! Bomm!
    Der Mann schoss, und Claire warf den Kopf herum, sah, wie der tote Koch direkt hinter ihr nach hinten kippte, mit einem riesigen Loch in der Stirn. Blut strömte träge aus der Wunde, über die weißen Augen wälzte sich ein roter Film. Der gestürzte Leichnam zuckte einmal, zweimal – und erstarrte.
    Claire wandte sich wieder dem Mann zu, der ihr das Leben gerettet hatte. Erst jetzt registrierte sie seine Uniform.
    Ein Cop .
    Er war jung, hochgewachsen – und schaute beinahe so verängstigt drein, wie sie selbst. Auf seiner Oberlippe perlte Schweiß, seine blauen Augen waren geweitet und blickten starr. Seine Stimme jedoch, immerhin, war kräftig und fest, als er Claire die Hand reichte, um ihr aufzuhelfen.
    „Hier draußen können wir nicht bleiben. Kommen Sie, auf dem Polizeirevier sind wir um einiges sicherer.“
    Während er sprach, konnte Claire einen näher kommenden Chor keuchender Stöhnlaute von der Straße her hören, ein stetig lauter werdendes, gieriges Heulen. Sie ließ sich hochziehen, hielt die ihr hingestreckte Hand fest und schöpfte leichten Trost daraus, dass seine Finger so feucht und zittrig waren wie ihre eigenen.
    Sie rannten los, wichen Müllcontainern und Stapeln zerlegter Kartons aus, verfolgt von den widerhallenden, schaurigen Schreien der Zombies, die die dunkle Gasse fanden und ihnen nachsetzten.

FÜNF
    Leon rannte neben dem Mädchen her und versuchte angestrengt, sich den Lageplan des Stadtzentrums in Erinnerung zu rufen. Die Gasse musste auf die Ash Street hinausführen, nicht weit von der Oak Street entfernt, jener Straße also, an der das RCPD lag – aber das Revier befand sich mindestens fünfzehn Blocks weiter westlich. Wenn sie kein Transportmittel fanden, würden sie es nicht bis dorthin schaffen. Er hatte mittlerweile den letzten Clip geladen, vier Schuss waren noch übrig, und den Geräuschen nach zu schließen, die durch die Gasse hallten, befanden sich an beiden Enden Dutzende, vielleicht sogar Hunderte dieser Kreaturen.
    Als sie die Mündung der Gasse erreichten, hielt Leon die Hand hoch, verlangsamte sein Tempo zum Trab und suchte mit seinen Blicken die schwach beleuchtete Straße ab. Er konnte nicht viel erkennen, aber zwischen der Stelle, an der sie standen, und der nächsten Laterne, befanden sich rechterhand elf oder zwölf dieser Wesen, die durch die stinkende Finsternis staksten und schwankten. Links hingegen waren nur drei, nicht weit von –
    Halleluja!
    „Da!“
    Leon zeigte hinüber zu dem Streifenwagen, der auf der anderen Straßenseite parkte, und verspürte ein Aufwallen ungezügelter Hoffnung. Es waren keine Polizisten in Sicht, das wäre wohl auch zu viel verlangt gewesen, aber die Vordertüren standen offen, und die drei stöhnenden Dinger , die in der Nähe herumstreiften, würden das Fahrzeug nicht vor ihm und dem Mädchen erreichen können. Und selbst wenn sich der Wagenschlüssel nicht im Zündschloss befand, so würde es doch das Funkgerät geben, und die Windschutzscheibe war kugelsicher. Mit solchem Hilfsmittel würden sie sich aller Voraussicht nach gegen die wandelnden Leichen behaupten können, bis Hilfe eintraf.
    Außerdem ist es die einzige Chance, die wir haben. Los geht’s!
    Leon zögerte gerade lange genug, um zu sehen, wie die Frau nickte. Ihr brauner Pferdeschwanz wippte, und dann sprinteten sie gemeinsam auf den schwarzweißen Wagen zu. Unter ihren Füßen wischte das Pflaster vorbei. Leon hielt die Pistole auf die Kreaturen gerichtet, die ihnen am nächsten waren, etwa fünfzehn Schritte entfernt. Am liebsten hätte er geschossen, um sie davon abzuhalten, näher zu kommen, aber er konnte es sich nicht leisten, wertvolle Munition zu verschwenden.
    Lieber Gott, mach, dass der Schlüssel steckt …
    Sie langten gleichzeitig am Fahrzeug an und trennten sich. Die Frau rannte um den Wagen herum zur Beifahrerseite, und Leon wurde in einem Anflug neuen Entsetzens klar, dass sie vermutlich dachte, der Wagen gehöre ihm. Er wartete, bis sie die Tür zugezogen hatte, ehe er sich hinters Lenkrad klemmte.
    Seine Gebete waren erhört worden – der Zündschlüssel steckte. Leon ließ die Magnum in seinen Schoß fallen

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