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Revelations

Revelations

Titel: Revelations Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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ihn zum Rauchen vor die Tür verdonnert!«
    Die Panzerbesatzung staunte nicht schlecht, dass Fletcher kurzerhand einen von den Neuankömmlingen zu ihrem Grillabend eingeladen hatte. Mit Ausnahme von Jurij und Sergej waren sie älter als Butch und gehörten zur Stammbesatzung des Militärs der McKnight Air Force Base.
    »Lass dich von denen bloß nicht einschüchtern«, sagte Sergej und reichte Butch sein Feuerzeug. »Die wollten uns am Anfang auch nichts abgeben, bis wir ihnen den Arsch gerettet haben!«
    »Pfft! Von wegen!«, erwiderte Ryan, während er die saftigen Steaks auf dem Grill drehte. »Wir hätten die Kiste auch allein aus dem verdammten Loch bekommen!«
    »Beim Fahrstil von Alexandros ist es ein Wunder, dass ihr nicht alle paar Tage irgendwo stecken bleibt!«, rief Sergej zurück, ehe er sich wieder an Butch wendete. »Und? Was machst du so bei euch?«
    »Ich mach ... äh ... bin Mechaniker«, gestikulierte Butch. »Alte Benzin- und Dieselmotoren.«
    »Das ist gut! Von deiner Sorte können wir mehr gebrauchen!«
    Sergejs russischer Akzent war bei fast jedem Wort unüberhörbar, doch seine Offenheit imponierte Butch enorm. Selbst Kontakte zwischen verbündeten Enklaven waren mitunter kühler abgelaufen.
    »Schon mal an einem Panzer geschraubt?«, fragte Fletcher und reichte Butch dabei ein Bier.
    »Sowas haben wir nie zum Laufen bekommen«, antwortete er kopfschüttelnd. »Hauptsächlich Pick-ups, Jeeps und ein paar Trucks.«
    »Ah, dann müssen wir dich morgen unbedingt mal einen Blick unter die Haube werfen lassen!«
    »Meinst du nicht, dass das etwas verfrüht ist?«, wunderte sich Alexandros.
    »Ach du und deine ewige Paranoia!«, fuhr Fletcher ihn an. »Nicht alle da draußen sind verlogene Bastarde wie diese ... - Wie war nochmal der Name?
    »Scarlet«, sagte Jurij.
    »Scarlet! Genau! Butchs Leute hatten wohl schon selbst eine anständige Zivilisation aufgebaut, bis sie von den sicariianischen Pfeifen überfallen wurden!«
    »Na dann«, sagte Alexandros und zog seinen Einwand fürs Erste zurück.
    »Wie habt ihr euch bis dahin denn geschlagen?«, fragte Ryan.
    Butch begann vom Aufstieg und Fall der Freien Enklaven zu berichten, wie General Peterson fast zwei Jahrzehnte Krieg gegen die Gangs führte und dazu   eine Allianz mit anderen Siedlungen schmiedete. Die Soldaten hörten ihm gespannt zu und verstanden allmählich, dass er hervorragend in ihre Reihen passte, sollte Zhang Yuen das Immigrationsverbot je wieder aufheben. Am Ende waren sie sich einig, dass Butch am nächsten Tag durchaus einen Blick auf den Motor des Panzers werfen durfte.
     
    ***
     
Nach Sonnenuntergang zog sich das Team in die Gästequartiere zurück, wo sie eine halbe Stunde lang debattierten, ob sie die Zimmer nach Geschlechtern aufteilen sollten oder nicht. Am Ende siegte Kim mit ihrem Plädoyer gegen ein öffentliches Techtelmechtel von Angel und Dog, dem Cole aus ganzem Herzen zustimmte.
    »Und? Was wollten die von euch wissen?«, fragte Kim in die Runde, nachdem die Bettenaufteilung geklärt war.
    »Na was wohl«, antwortete Cole. »Wann wir mit dem Angriff auf ihre Biosphäre beginnen!«
    »Kannst du es ihnen etwa verdenken? Mit den Sicarii direkt vor der Haustür?«
    »Dieser Leon ist mir den ganzen Tag nicht von der Pelle gerückt!«, grunzte Dog gereizt. »Selbst auf dem Klo musste ich ihn rausschmeißen, bevor er mich endlich in Ruhe gelassen hat!«
    »So wie du dich im Trainingsraum aufgeführt hast, sollte dich das nicht wundern«, erwiderte Caiden.
    »Bah! Nur weil der Schwächling verloren hat, muss er mir nicht gleich auf Schritt und Tritt folgen!«
    »Ich spüre nichts«, sagte Butch und tippte benommen auf seiner durchschossenen Hand herum. »Absolut nichts. Die haben tolle Medizin.«
    Für die Nacht hatte Dr. Webb seine Dosis erhöht, damit er in Ruhe durchschlafen würde. Wahrscheinlich hatte der Alkohol die Wirkung noch zusätzlich verstärkt. Angel konnte ihm ansehen, wie die Schmerzmittel ihm nicht nur die Schmerzen nahmen, sondern Butch generell etwas benebelten. Während sie ihn stumm von ihrem Bett aus betrachtete, hoffte sie, dass ihn die Medikamente auch von seinem Bruder ablenken würden.
    Sie selbst beteiligte sich nicht an der Diskussion, denn sie wusste ja inzwischen, dass Amy jedes Wort mithörte. Ihr Blick fiel auf Faith, die still und mit angezogenen Beinen an der Außenwand der Biosphäre lehnte und immer wieder auf die Uhr neben der Eingangstür blickte. Während sich die Gruppe über die

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