Rhetorik-Signale - kompakt in 11 Minuten: Erreichen Sie mehr durch simple Kleinigkeiten! (German Edition)
Deshalb hören sie sich gleich
zu Beginn sehr professionell an, sie verzichten auf überflüssige Wörter,
Fülllaute und andere Vorschübe. Beginnen Sie statt mit einem „Äh, ja, also ich möchte
Ihnen mit dieser Präsentation ...“ besser mit einem selbstbewussten „Ich möchte
Ihnen mit dieser ...“ Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, der gleich
wesentlich souveräner wirkt!
Der letzte Satz Die meisten Menschen schließen ihre Aussage oder Rede ungeplant. Oft kommen
dann Schlussfloskeln wie „Das war‘s“ oder „Soweit zu diesem Thema“ zum Einsatz.
Vorbildliche Kommunikation heißt, dass Sie Ihren letzten Satz vorbereitet haben
und auf „den Punkt sprechen“: Sie schließen z. B. mit „Vielen Dank, dass
Sie so interessiert zugehört haben!“ und senken am Ende deutlich Ihre Stimme.
Klingt gut, wirkt souverän und jeder weiß, dass Sie jetzt fertig sind.
Fülllaute Viele Redner wissen gar nicht, dass sie Fülllaute wie „Mhhhh“ oder „Ähhhh“
benutzen. Solche häufig wiederkehrenden Laute klingen unsicher und nerven auch
schnell das Publikum. Erkennen und vermeiden Sie künftig solche Elemente. Wer
ohne sie auskommt, hinterlässt einen professionellen Eindruck und wird besser
verstanden. Sprechen Sie sich einfach mal auf Ihren Anrufbeantworter und hören
Sie genau hin. Verwenden auch Sie zu viele Fülllaute? Dann trainieren Sie das
Reden ohne Fülllaute!
Füllwörter Typische Füllwörter sind „sozusagen“, „prinzipiell“, „quasi“ oder auch
„ja“. Egal, welches Füllwort ein Redner benutzt – jeder Einsatz schwächt die
Kommunikation, denn Füllwörter verwässern die Aussagen und lenken, wenn sie
sehr oft benutzt werden, auch schnell vom Inhalt ab. Lernen Sie, ohne
regelmäßige Füllwörter zu sprechen. Damit wirken Sie beinahe automatisch
kompetenter und das Zuhören macht Ihrem Publikum wesentlich mehr Spaß.
Relativierungen Das beste Beispiel für eine Relativierung ist das Wort „eigentlich“. Durch
diesen Zusatz schwächen Sie nicht nur das Gesagte. In vielen Fällen wird Ihre
Aussage dadurch sogar unbrauchbar. Wie soll denn z. B. ein Satz wie „Ich
arbeite eigentlich gern in der Firma“ verstanden werden? Arbeitet der Sprecher
nun gern in der Firma oder nicht? Machen Sie es besser. Formulieren Sie nur
dann Relativierungen, wenn Sie es wirklich wollen.
Verneinte Gegenteile Aussagen wie „Der Film war nicht schlecht.“ sind meist gut gemeint,
hinterlassen allerdings einen eher negativen Eindruck. Achten Sie beim Sprechen
darauf, dass Sie nicht „das Gegenteil verneinen“. Formulieren Sie positiv.
Besser klingt z. B.: „Der Film war ganz gut!“ Unser Gehirn registriert den
Kern einer Aussage. Bei „nicht schlecht“ ist diese Kernaussage „schlecht“. Wenn
Sie dies berücksichtigen, erscheinen Sie positiver und damit angenehmer auf andere!
Lautstärke Immer wieder beschweren sich Zuhörer (zurecht) darüber, dass der Redner zu
leise sei und sie ihn nicht verstünden. Sprechen Sie laut und deutlich. Nur
dann, wenn Ihr Publikum Sie klar und ohne große Mühe verstehen kann, erhalten
Sie Bestnoten. Zuhören muss einfach sein und das setzt die richtige Lautstärke
voraus.
Dialekt Sie können gern mit einer dialektalen Färbung sprechen. Wenn Ihr Publikum
Ihnen an der Sprache anmerkt, dass Sie aus einer bestimmten Region stammen,
schärft dies Ihr Profil und unterstützt Ihre Persönlichkeit. Erkennen wir
z. B. einen „fränkischen Einschlag“, dann können wir Sie als Person gleich
auch räumlich zuordnen. Ein starker Dialekt hingegen ist nur dann zu empfehlen,
wenn Ihr Publikum aus derselben Region stammt und Sie auch sicher versteht.
Immer dann, wenn der Dialekt die Verständlichkeit mindert, arbeitet er gegen
Sie!
Konjunktiv Der Einsatz des Konjunktivs verwässert viele Standpunkte enorm – ohne dass
der Redner dies beabsichtigt. Gebrauchen Sie daher „könnte“, „sollte“ oder
„würde“ nur dann, wenn Sie etwas klar differenzieren möchten. Tauschen Sie „Ich
würde mal vorschlagen“ gegen „Ich schlage vor“. Sofort hören Sie sich viel
entschlossener an.
Nachschübe Gerade unsichere Personen schwächen ihre Aussagen durch Nachschübe ab. Der
eine sagt „Ich spiele sehr gern Golf“, die andere dagegen: „Ich spiele sehr
gern Golf, wobei ich nicht viel Zeit dafür habe!“ Beide lieben das Golfspiel,
der Satz des zweiten Sprechers hinterlässt allerdings einen schwächeren
Eindruck. Um verbindlicher und entschlossener auf
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