Rhetorik-Signale - kompakt in 11 Minuten: Erreichen Sie mehr durch simple Kleinigkeiten! (German Edition)
andere zu wirken, sollten Sie
solche Nachsätze vermeiden.
Zahlen Profis setzen Zahlen gezielt ein, um dem Publikum das Zuhören zu
erleichtern: „Ich werde Ihnen in zehn Minuten zwei Themen erklären“. Zuhörer
mögen solche Hinweise, denn es wird einfacher, jemandem zu folgen. Aber
Achtung! Wenn Sie zu viele Zahlen nennen, besteht die Gefahr, dass Sie Ihr
Gegenüber verwirren. Vermeiden Sie es z. B. ein Datum an das andere zu
reihen. Sonst wird sich niemand merken können, was wann war!
Struktur Wer seine Inhalte gut strukturiert präsentiert, wird schnell als besonders
guter Redner eingestuft. Es ist einfach, ihm zuzuhören, das Publikum muss nicht
überlegen, wie das Gehörte einzuordnen ist. Bieten Sie maximale Struktur, etwa
indem Sie zu Beginn Ihres Vortrags einen Überblick über Inhalte, Zeitrahmen,
Vorgehen, Themen, etc. geben. Auch regelmäßige Zusammenfassungen oder ein Fazit
sind Strukturelemente, die bei Zuhörern gut ankommen.
Pausen Vorbildliche Kommunikation bedeutet auch, regelmäßige Pausen anzubieten.
Sprechpausen sind sehr wichtig, denn sie ermöglichen es dem Publikum, die
gehörten Inhalte zu reflektieren. Um die aufgenommenen Informationen
zuzuordnen, sind ein paar Sekunden nötig. Ein Vortrag ermüdet auch schnell, wenn
die Pausen zu kurz oder nicht wirklich vorhanden sind, also jemand spricht,
ohne Luft zu holen.
Kurze Sätze Ein guter, prägnanter Satz umfasst nur rund zehn bis 15 Worte. Knappe Sätze
sind leicht verständlich, wirken dynamisch und klar. Vor allem dann, wenn Sie
besonders wichtige Informationen haben, sollten Sie sich kurz fassen! Die
entsprechende Regel lautet: Je bedeutender die Botschaft ist, desto weniger
Worte sollte Sie darauf verwenden!
Modulation Wer kaum moduliert, klingt monoton und langweilt damit sein Publikum. Ein
guter Redner dagegen setzt Akzente und betont Satzteile, die besonders wichtig
sind. Sprechen Sie an den betreffenden Stellen lauter oder mit tieferer Stimme.
Durch diese inhaltlich motivierte Modulation entsteht ein abwechslungsreicher
Redefluss, der nicht nur gut klingt – so geben Sie der zentralen Information
auch mehr Bedeutung.
Jammern Wer jammert, ist unattraktiv! Eine Aussage wie „Es tut mir leid, ich hatte
ursprünglich vor, das Thema auch via Beamer zu präsentieren“ arbeitet gegen
Sie. Beklagen Sie sich nicht, denn das hinterlässt beim Publikum meist einen
unangenehmen Beigeschmack.
Substantivierungen Behörden und deren Schriftverkehr sind dafür bekannt, viel mit Substantiven
zu arbeiten und so Verben zu umgehen. Wenn Verben zum Hauptwort gemacht werden,
erkennen Sie diese oft an der Endung „-ung“. So wird aus „prüfen“ die „Prüfung“
oder aus „begeistern“ die „Begeisterung“. Verben sind aber sehr lebendige
Elemente unserer Sprache. Vermeiden Sie die Behördensprache und sprechen Sie
lebendig mit Verben!
Pauschalierungen Insbesondere wenn Emotion im Spiel ist, neigen viele Menschen zu pauschalen
Aussagen wie „immer“, „nie“, „gar nicht“ oder „jedes Mal“. Solche
Extremaussagen entsprechen aber nur selten der Wahrheit und sind damit schnell
angreifbar. Eine Aussage wie „Du hast nie Zeit für mich“ mag zwar oft
zutreffen, spiegelt aber sicher nicht die ganze Realität wider. Die leicht
merkbare Regel hierfür lautet: Immer stimmt nie! Wenn Sie z. B. etwas stört,
verwenden Sie lieber die Worte „sehr oft“ oder „häufig“ bzw. „selten“. Sagen
Sie also statt „Immer redest du dazwischen, wenn ich rede“ besser „Ich ärgere
mich darüber, dass ich meine Sätze häufig nicht beenden kann, weil du mich so
oft unterbrichst.“
Highlights Beeindruckende Kommunikation bedeutet, dass Sie andere regelmäßig
überraschen. Haben Sie Spaß! Wenn Sie Freude an einer Sache haben, stecken Sie
andere damit an. Setzen Sie in Ihrem Vortrag auf kreative Highlights, wie
originelle Vergleiche, witzige Parallelen oder auch mal ein übertriebenes
Beispiel. Wenn Sie mit diesen Highlights besondere Aufmerksamkeit ernten,
sammeln Sie Pluspunkte beim Publikum. In erster Linie bleibt das in Erinnerung,
was anders war als bei den „üblichen“ Vorträgen, die jeder schon mal besucht hat
...
Lockerheit Viel zu viele Menschen haben Angst und gehen unsicher an ihre Rede heran.
Entspannen Sie sich, Ihre Zuhörer werden es Ihnen danken! Ob Gespräch, Vortrag
oder Präsentation – wer gelassen wirkt, gilt als Vorbild und hinterlässt einen
besonders professionellen Eindruck. Arbeiten Sie daran, dass
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