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Ripley Under Water

Ripley Under Water

Titel: Ripley Under Water Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Highsmith
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Ripley, denn Murchison war von einer Weinflasche am Kopf getroffen worden – von einer Flasche Margaux, und er selber hatte zugeschlagen.
    Tja, die Seltsamen Zwei… Zack, der Fahrer schlug auf und war weg. Tom wandte sich widerwillig ab und ging mit der leeren Tasse zur Theke zurück.
    Der Mann von den beiden hatte dunkles, glattes Haar und trug eine Nickelbrille mit runden Gläsern; die Frau hatte hellbraunes Haar, ein schmales Gesicht und graue oder graubraune Augen. Es war der Mann gewesen, der Tom angestarrt und dazu vage, nichtssagend gelächelt hatte. Tom meinte, ihn schon einmal gesehen zu haben – ein Flughafen, Heathrow oder Roissy, und dieser Ich-kenne-dich-Blick: Nicht direkt feindselig, aber unangenehm.
    Und dann hatte Tom die beiden einmal gesehen, als sie langsam in ihrem Wagen mittags die Hauptstraße von Villeperce entlangrollten und er mit einer flûte aus der Bäckerei kam (es mußte wohl Madame Annettes freier Tag gewesen sein, oder sie hatte mit dem Mittagessen zu tun gehabt). Und wieder war ihm aufgefallen, daß sie ihn musterten. Villeperce war ein kleines Nest mehrere Kilometer außerhalb von Fontainebleau – was hatten die Seltsamen Zwei ausgerechnet hier verloren?
    Marie mit ihrem breiten, roten Lächeln und Georges mit seiner beginnenden Glatze standen beide hinter der Theke, als Tom ihnen Tasse und Untertasse hinüberschob. » Merci et bonne nuit, Marie – Georges!« Er lächelte.
    »Bonsoir, M’sieur Ripley!« rief Georges und winkte mit der freien Hand, während er mit der anderen Calvados einschenkte.
    »Merci, M’sieur – à bientôt!« warf Marie hinterher.
    Tom war fast an der Tür, als der Mann mit der Nickelbrille eintrat. Er war offenbar allein.
    »Mr.   Ripley?« Wieder lag ein Lächeln auf seinen blaßrosa Lippen. »Guten Abend.«
    »Bonsoir«, erwiderte Tom und ging weiter.
    »Wir, das heißt, meine Frau und ich, würden Sie gern auf einen Drink einladen.«
    »Danke, aber ich gehe gerade.«
    »Ein andermal vielleicht. Wir haben ein Haus in Ville-perce gemietet. Dort drüben.« Er wies vage in Richtung Norden, lächelte breiter und zeigte kleine, ebenmäßige Zähne. »Sieht aus, als würden wir Nachbarn.«
    Tom stand zwei Leuten im Weg, die hineinwollten, und mußte in die Bar zurückweichen.
    »Ich heiße Pritchard – David. Habe Kurse am INSEAD belegt, dem großen Managementinstitut in Fontainebleau. Sie kennen es sicher. Na jedenfalls, mein Haus hier ist weiß, zweistöckig, hat einen Garten. Und einen kleinen Teich. Deswegen haben wir uns in das Haus verliebt – die Spiegelungen an der Decke, vom Wasser.« Er lachte leise.
    »Aha.« Tom gab sich Mühe, einigermaßen freundlich zu bleiben. Er stand nun draußen vor der Tür.
    »Ich rufe Sie an. Meine Frau heißt Janice.«
    Tom nickte knapp und lächelte gezwungen. »Ja, gut, tun Sie das. Guten Abend.«
    »Gibt nicht so viele Amerikaner hier!« rief ihm David Pritchard unbeirrt nach.
    Mr.   Pritchard dürfte es schwer haben, seine Nummer herauszufinden, weil Héloïse und er darauf bestanden hatten, nicht eingetragen zu werden. Der eher bieder wirkende Mann, fast so groß wie Tom und ein bißchen schwerer, würde Ärger bringen, dachte Tom auf dem Weg nach Hause. Ein Polizist, der alte Akten ausgrub? Ein Privatdetektiv, der für – ja, wen eigentlich arbeitete? Feinde, die noch aktiv waren, fielen ihm nicht ein. »Falsch«, das war das Wort, das Tom bei David Pritchard in den Sinn kam: falsches Lächeln, falsche Bonhomie, und die Geschichte mit dem Studium am INSEAD war vielleicht auch falsch. Das INSEAD in Fontainebleau war möglicherweise nur eine Tarnung, doch eine so durchsichtige, daß er nicht ausschloß, Pritchard könne dort tatsächlich Kurse belegt haben. Vielleicht waren die beiden aber auch gar nicht Mann und Frau, sondern arbeiteten gemeinsam für die CIA . Doch weshalb sollten die USA hinter ihm her sein? Nicht wegen der Einkommenssteuer, die war in Ordnung. Murchison? Nein, der Fall war abgeschlossen. Zumindest hatte man die Ermittlungen eingestellt. Murchison und seine Leiche waren verschwunden. Dickie Greenleaf? Wohl kaum. Selbst Christopher Greenleaf, Dickies Cousin, schrieb Tom dann und wann eine freundliche Postkarte, so wie etwa letztes Jahr aus Alice Springs. Christopher war Bauingenieur geworden, hatte geheiratet und arbeitete in Rochester, New York, wenn Tom nicht irrte. Sogar mit Dickies Vater Herbert stand er sich gut; wenigstens schickten sie sich Weihnachtskarten.
    Als der große Baum

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