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Risiko!

Risiko!

Titel: Risiko! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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sie gerade sprachen. Das heißt, über den ihre Partnerinnen sprachen, während sie schweigend daneben saß.
    Lauren seufzte und stützte das Kinn in die Hand. Vor nicht allzu langer Zeit war sie genauso ein neugieriges und aufgewecktes junges Mädchen gewesen wie Deanna. Heute kam sie sich wie eine entsetzliche Versagerin vor.
    Sie musste dringend etwas gegen ihre dauernde schlechte Laune tun. Sie war völlig unkonzentriert, und ihr fehlte jeglicher Schwung. Und vor allem hatte sie keine Entschuldigung dafür, weshalb sie sich so gehen ließ. Es war höchste Zeit, dass sie endlich aufhörte, sich selbst zu bemitleiden, und wieder nach vorn blickte.
    Schließlich hatte sie einen tollen Job, einen Loft, um den sie jeder Innenarchitekt beneiden würde, und die besten Freundinnen, die man sich denken konnte. Sie hatte Geld genug, um sich ganze Lastwagenladungen modischer Kleider kaufen zu können, und fuhr einen großen Wagen. Für eine sechsundzwanzigjährige Frau war das wirklich nicht schlecht. Und selbst an das Singledasein konnte man sich mit der Zeit gewöhnen. Das war schließlich kein Todesurteil.
    Genau genommen war eine Frau nur als Single richtig emanzipiert. Sie konnte tun und lassen, was sie wollte, und das würde sie von jetzt ab auch machen.
    So, nachdem das geklärt war, wandte sie sich wieder der Sitzung zu. Sydney hatte gerade etwas gesagt, doch Lauren hatte nicht zugehört. Vielleicht konnte sie aus den Reaktionen der anderen schließen, was es gewesen war. Ja, richtig, die meisten Punkte waren erledigt, und nun ging es um Poes Beförderung. Sie sollte siebte Partnerin werden, wofür Lauren ihre Zustimmung geben müsste. Aber sie war sich nicht sicher …
    In diesem Augenblick klopfte jemand energisch an die Tür und riss sie auf, ohne eine Antwort abzuwarten. Sofort verstummten alle und rissen die Augen auf. Macy legte die Hand auf den Mund und hüstelte nervös. Verwundert drehte Lauren sich zur Tür um.
    “Entschuldigt die Störung.”
    Anton Neville trat in den Raum, und Lauren machte drei Kreuze, dass sie sich gerade innerlich gestärkt hatte. Sonst hätte sie sich ihm wahrscheinlich sofort zu Füßen geworfen.
    Er sah aus wie ein Sonnengott – genau wie damals, als er ihr das erste Mal begegnet war. Er trug eine helle Leinenhose und ein tabakfarbenes Hemd. Dazu hatte er elegante italienische Lederschuhe an und einen Schlips umgebunden, der in verschiedenen Braun- und Dunkelgrüntönen gemustert war.
    Er war sehr braun, wodurch seine blonden Locken noch heller als gewöhnlich schienen. Außerdem trug er sein Haar länger, als Lauren es je gesehen hatte. Ganz gleich, wie sehr sie sich einredete, ohne ihn leben zu können, sein Anblick tat ihr unglaublich gut.
    Mit Riesenschritten kam er auf sie zu, fasste sie bei den Händen und zog sie aus ihrem Stuhl. Lauren sah ihn an, und das gefährliche Funkeln in seinen Augen raubte ihr die Kraft, sich ihm zu widersetzen.
    “Sydney?”, sagte sie und blickte zum anderen Ende des Tisches. “Würdest du mich wohl bitte für einen Moment entschuldigen?”
    “Geh schon”, antwortete Sydney und wedelte mit den Händen, als wollte sie sie aus dem Konferenzzimmer scheuchen. Sogleich ertönte ein wildes Durcheinander von Rufen. “Raus mit dir!”
    “Worauf wartest du noch?”
    “Mach schon!” und “Komm ja nicht wieder, bevor du die Sache nicht geregelt hast!” schallte es bis hinaus auf den Flur der Führungsetage.
    Lauren wusste nicht, ob sie sich freuen oder ärgern sollte, weil die anderen ein so vehementes Interesse an ihrem Liebesleben bekundeten. Doch darüber konnte sie jetzt nicht nachdenken. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, was Anton mit ihr anstellte.
    Sie ließ sich von ihm zu ihrem Büro ziehen, als hätte sie überhaupt keinen eigenen Willen mehr. Machte sie sich denn immer noch zum willenlosen Spielzeug seiner Launen? Fürchtete sie seine Ablehnung immer noch zu sehr, um etwas gegen sein Verhalten einzuwenden? Da war sie wieder, diese befremdliche Unterwürfigkeit, die einen ausgesprochen sinnlichen Beigeschmack hatte. Ein Kribbeln, das ihr eine wohlige Gänsehaut bereitete. Ihr Herz pochte wie verrückt.
    Unter zahlreichen neugierigen Blicken rannten sie beinahe zu ihrem Büro. Als Anton hinter ihr durch die Tür trat, erklang lauter Applaus vom Flur. Lauren erschauerte heftig.
    Sie lehnte sich an ihren Schreibtisch, um halbwegs die Balance zu halten. Anton kam direkt auf sie zu und stützte sich neben ihren Hüften auf die

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