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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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    Pancho schüttelte wehmütig den Kopf, als sie zum Medizinischen Zentrum ging, und dachte daran, dass das Hotel Luna in Selene praktisch bankrott war. Es genügte nicht, ein Fünf-Sterne-Hotel auf dem Mond anzubieten, wurde sie sich bewusst. Nicht mehr. Heutzutage musste man die Leute mit Spielkasinos, Prostitution und Freizeit-Drogen locken, damit sie die weite Reise auf sich nahmen und ihr Geld ausgaben. Natürlich nahm hier niemand Bargeld. Alle finanziellen Transaktionen wurden per Computer abgewickelt, sodass niemand über die Stränge schlug. Für eine Beteiligung von ein paar Prozent überwachte die Regierung von Selene den Komplex und achtete darauf, dass die Besucher auch das bekamen, wofür sie zahlten. Nicht mehr und nicht weniger. Selbst die Fundamentalisten in Selenes Population begrüßten diese Einkünfte, die die Steuern niedrig hielten – auch wenn sie sich über das Sündenbabel echauffierten.
    Als Pancho durch den Eingang des Fossel Centers ging, sah sie sofort, dass die Klientel der Einrichtung fast ausschließlich aus zwei Menschentypen bestand: ältere Bürger mit chronischen Beschwerden und wunderschöne Prostituierte – Männer wie Frauen –, die sich regelmäßig untersuchen lassen mussten. Pancho trug zwar ein maßgeschneidertes Business-Kostüm, doch beim Anblick der herausgeputzten Frauen fühlte sie sich fast schäbig.
    Sie ging zur Rezeption, die eigentlich nicht mehr war als ein paar in die Verkleidung der gewölbten Wand integrierte Flachbildschirme. Pancho suchte sich den Bildschirm mit der Kennzeichnung BESUCHER heraus und sagte langsam und deutlich ihren Namen.
    »Sie werden in Raum 21-A erwartet«, sagte eine Computer-Stimme, und auf dem Bildschirm erschien ein Grundriss, auf dem Raum 21-A rot blinkte. »Folgen Sie bitte den roten Bodenleuchten.«
    Pancho folgte den in den Boden integrierten Lampen und fand 21-A ohne Probleme. Zwei Sicherheitsleute standen im Korridor: ein Mann am einen Ende und eine Frau am anderen. Sie waren beide in schlichte Overalls gekleidet und gaben sich möglichst unauffällig.
    HSS-Informanten, vermutete Pancho.
    Als sie die Tür öffnete und den Raum betrat, sah sie zu ihrer Überraschung jedoch nicht Amanda, sondern Doug Stavenger.
    »Hallo, Pancho«, sagte er und erhob sich. »Ich möchte mich für diese Geheimniskrämerei entschuldigen.«
    Der Raum war anscheinend ein Wartebereich. Kleine, aber bequeme Polstersitze waren entlang der Wände aufgereiht. Ein Holo-Fenster zeigte einen Ausschnitt der Erde in Echtzeit. In der rückwärtigen Wand war eine zweite Tür.
    »Ich bin mit Mandy verabredet«, sagte Pancho.
    »Sie wird in ein paar Minuten hier sein.«
    Doug Stavengers Familie hatte einst die Mondbasis gegründet, den Außenposten auf dem Mond, der zur Keimzelle der Nation von Selene geworden war. Er hatte die Mondbasis im kurzen, siegreichen Krieg gegen die alten Vereinten Nationen und die Friedenstruppen geführt und schließlich die Unabhängigkeit der Mondgemeinschaft von der Erde erkämpft. Stavenger selbst hatte den Namen ›Selene‹ für die junge Mondnation gewählt.
    Obwohl er eine ganze Generation älter war als Pancho, sah Stavenger nicht älter aus als dreißig: Er war ein stattliches, kräftiges Mittelgewicht, dessen gebräunte Haut nur eine Nuance heller war als ihre.
    In seinem Körper wimmelte es von therapeutischen Nanomaschinen, die Mikroben zerstörten, Fett- und Kalkablagerungen in den Arterien beseitigten und das Gewebe regenerierten, wodurch er physikalisch jung gehalten wurde. Sie hatten ihm schon zweimal das Leben gerettet. Offiziell war Stavenger vor vielen Jahren zurückgetreten, doch jeder wusste, dass er die graue Eminenz in Selene war. Sein Einfluss erstreckte sich bis in den Asteroidengürtel und zur Station für Fusionsbrennstoff-Gewinnung im Orbit um Jupiter.
    Doch der Weg zur Erde war ihm versperrt; die weltweite Ächtung der Nanotechnik bedeutete, dass keine Nation der Erde ihn innerhalb ihrer Grenzen dulden würde.
    »Was machen Sie denn hier?«, fragte Pancho und setzte sich auf den Sitz neben Stavenger.
    Er hielt für einen Moment inne und erwiderte dann: »Das soll Amanda Ihnen sagen.«
    »Und weshalb ist sie hier?«
    Stavenger lächelte nur wie eine Sphinx.
    Bei jedem anderen wäre Pancho fuchsteufelswild geworden. Sie spürte auch, wie ihre Brauen sich zusammenzogen. »Läuft hier irgendeine Art von Spiel?«
    Stavengers Lächeln verschwand. »Ja, in der Tat.«
    Die innere Tür ging auf, und

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