Rocked by a Billionaire – Band 2 (Deutsche Version)
überflog die Unterlagen, die wir in Frankreich und den USA ausgearbeitet hatten. Ebenso häufig kamen wir auf den asiatischen Markt zu sprechen mit dem ich mich während der letzten beiden Jahre in Paris so intensiv auseinandergesetzt hatte.
Sacha wirkte den ganzen Tag über höchst professionell, und nichts ließ vermuten, dass wir die Nacht miteinander verbracht hatten. Die dunkle Schönheit war nicht mehr anwesend. Ich fühlte mich erleichtert, und die Sonne schien noch ein wenig heller an diesem Tag, den ich für beinahe perfekt hielt. Selten in meinem Leben hatte ich mich derart selbstsicher gefühlt. Tatsächlich platzte ich vor Selbstvertrauen. Ich fühlte mich wohl gegenüber allen Anwesenden, und die Tatsache, dass ich mit demjenigen die Nacht verbracht hatte, der all das hier beherrschte, verstärkte das Gefühl der Sicherheit noch.
Dennoch: in dem Maße, wie der Tag voranschritt, mischten sich leise Zweifel in meine Gedanken, und das, was ich am Morgen noch für Professionalität gehalten hatte, machte gegen Nachmittag einen völlig anderen Eindruck. War es Gleichgültigkeit oder ignorierte er mich bewusst? Etwas in der Art war es wohl. Sacha und Richard Brown aßen nur mit Monsieur Dufresne und Arnaud zu Mittag, während wir anderen unter uns blieben. Natürlich hatte ich nicht gerade damit gerechnet, dass er für mich einen roten Teppich ausrollen würde. Außerdem wäre es mir äußerst peinlich gewesen, wenn er sich zu irgendwelchen Bemerkungen oder eindeutigen Gesten hätte hinreißen lassen - besonders nach dem, was mir Arnaud am Vortag an den Kopf geworfen hatte. Aber ein kleines Lächeln, ein Blick in meine Richtung hätte ihm doch wohl kaum zu viel Mühe gemacht, oder? Aber nein - nichts dergleichen. Als wäre ich Luft…
Schämte er sich? Ich war ja sicher so „gut“, ja, aber vor allem durfte das niemand wissen, nicht wahr?
Als ich am Abend ins Hotel zurückkam, war ich in einer gänzlich anderen Stimmung als noch am Morgen. Mein Optimismus war einem dumpfen Schmerz gewichen. Ich hatte mich wieder von Sacha Goodman einwickeln lassen, diesem Schuft, der mich hochmütig ignorierte, als ich beim Aufbruch vor ihm den Aufzug betreten hatte. Er hatte nicht einmal die Güte besessen, mich anzusehen. Wie dumm ich doch war!
Es klopfte an der Tür, die ich eben hinter mir zu gemacht hatte. Es war Arnaud, und er war noch wichtigtuerischer als vorher.
„Elisabeth! Mein Vater und ich brechen gleich nach Chicago auf. Wir kommen am Dienstag zurück. Natalia - du erinnerst dich an die hübsche Dunkle, die gestern da war - wird uns erwarten. Sie leitet dort die Filiale von Goodman & Brown. Und du verhältst dich anständig, während wir weg sind. Okay? Du hältst dich zurück, du bearbeitest die aktuellen Unterlagen, und du gehst den Leuten in der Kanzlei nicht auf die Nerven. Du kriegst deinen eigenen Schreibtisch. Ich möchte dich daran erinnern, dass du nur die Praktikantin bist. Es ist Wochenende. Du verhältst dich vorsichtig, klar?“
Er trug seine Predigt derart verächtlich und mit Süffisanz vor, dass mir sofort speiübel wurde. Ich fand nicht die Zeit, irgendetwas darauf zu erwidern, weil er bereits verschwunden war.
Was für ein Widerling, dieser Arnaud.
Das Muttersöhnchen ging mir immer mehr auf den Wecker. Na prima. So wusste ich wenigstens, dass die dunkle Schönheit niemand anderes war als die berühmte Natalia Azarov, von der die anderen heute den ganzen Tag geschwärmt hatten. Ich dumme Kuh! Ich hatte das Offensichtliche einfach nicht erkannt. Sie stand jedenfalls an der Spitze! Schön, intelligent, vielversprechend. Sehr anziehend. Ich war mir sicher, dass Arnaud bereits in den Startlöchern stand, um sich an sie heranzumachen. Obwohl dieser Arsch eine Verlobte in Paris sitzen hatte!
Ich verzog mich in mein Zimmer. Alles, was ich wollte, war eine ordentlich heiße Dusche. Ich würde mich anschließend aufs Bett werfen, ohne etwas zu essen. Ich hatte keine Lust, etwas anderes zu tun. Sicher wäre das Fernsehprogramm hinreichend schwachsinnig, um mich von meiner traurigen Lage abzulenken.
Da entdeckte ich das Kleid auf meinem Bett. Es war nicht notwendig, die Karte zu lesen. Ich wusste schon, wer dieses Stück aus purer Seide hatte hier ablegen lassen. Ich befühlte den unglaublich weichen Stoff mit den Händen. Dann hielt ich das meergrüne Kleid vor mich, um die Wirkung im Spiegel zu begutachten. Die Farbe war perfekt. Es setzte meinen hellen Teint und mein feuerrotes Haar
Weitere Kostenlose Bücher