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Magnolia Haven 03 - Abendrot

Magnolia Haven 03 - Abendrot

Titel: Magnolia Haven 03 - Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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    »Lieber Jake,
    es tut mir leid, dass ich es Dir auf diesem Wege sagen muss, aber ich glaube, es ist besser so. Es war eine schöne Zeit mit Dir, Du hast viel für mich getan und Dich um mich gekümmert, und ich bin Dir wirklich dankbar dafür.
    Auf eine gewisse Art habe ich Dich sehr gern, doch in den letzten Monaten habe ich gemerkt, dass meine Gefühle für Dich nicht ausreichen, um mit Dir auf Dauer in dieser Einöde zusammenzuleben. Ich fühle mich zu jung, um mich jetzt schon fest zu binden, und auch, um die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen, deswegen lasse ich Benjamin bei Dir. Ich weiß, dass Du gut für ihn sorgen wirst und es ihm bei Dir an nichts fehlen wird.
    Bitte versuche, mich zu verstehen, und sei mir nicht böse, es war nie meine Absicht, Dich zu verletzen. Ich wünsche Dir sehr, dass Du eines Tages glücklich werden wirst.
    Bitte verzeih mir, Joanna«
    Jake saß am Küchentisch und starrte auf die Zeilen, bis die Buchstaben vor seinen Augen verschwammen.
    Plötzlich sprang er auf, packte den Stuhl, auf dem er gesessen hatte, und zertrümmerte ihn auf dem Tisch. Einen zweiten warf er mit solcher Wucht in die Küchenzeile, dass das Geschirr auf der Spüle zersprang und die Scherben meterweit flogen. Er fuhr mit dem Arm über die Arbeitsplatte, fegte alles herunter, was darauf stand. Tassen, ein Kochtopf und der Toaster knallten auf den Boden, die nagelneue Kaffeemaschine folgte.
    Unablässig wütete er in der Küche herum, riss Schubladen heraus, schmiss sie in das Regal mit den Gewürzen und gegen den Kühlschrank. Wie von Sinnen zerrte er sämtliches Geschirr aus den Schränken, zertrümmerte es auf den Fliesen. Er wollte nur noch zerstören, wollte diesen tiefen, unendlichen Schmerz in seinem Inneren vernichten, der ihm fast die Luft zum Atmen nahm.
    Über all dem Krach, den er veranstaltete, ertönte auf einmal ein leises Weinen, und abrupt hielt er inne. Einen Moment blieb er still stehen, betrachtete das Chaos, das er angerichtet hatte.
    Dann setzte er sich langsam in Bewegung, Scherben knirschten unter seinen Füßen, als er ins Kinderzimmer hinüber ging. Er hob Benjamin aus seiner Wiege, nahm ihn auf den Arm und kuschelte sich mit ihm in den Schaukelstuhl, in dem Joanna immer mit ihm gesessen hatte. Zärtlich wiegte er seinen Sohn hin und her, drückte ihn fest an sich.
    »Wir sind jetzt allein«, sagte er leise, »wir haben nur noch uns.«
    Als Carol und Taylor am Nachmittag das Farmhaus betraten, hielten sie erschrocken inne. Eine Spur der Verwüstung zog sich durch die gesamte, offene Küche bis hinein ins Wohnzimmer, es sah aus, als hätte eine Granate eingeschlagen.
    »Oh mein Gott«, entfuhr es Carol verstört. »Jake?«, rief sie dann laut, »Joanna?«
    »Er ist hier«, hörte sie Taylor aus dem Kinderzimmer brummen, und rasch lief sie hinüber.
    Dort saß Jake im Schaukelstuhl, Benjamin lag auf seiner Brust, und es sah so aus, als hätten sie schon Stunden so verbracht.
    »Jake, um Himmels willen, was ist denn los?«, fragte sie erstaunt.
    Mit eckigen Bewegungen stand er auf, legte Benjamin in seine Wiege und stapfte hinaus ins Wohnzimmer, Carol und Taylor folgten ihm mit ratlosen Gesichtern.
    »Was ist passiert?«, wiederholte Carol ihre Frage.
    Einen Moment starrte Jake stirnrunzelnd auf das Chaos, als könne er sich nicht erinnern, dass er derjenige war, der es angerichtet hatte. Dann zuckte er mit den Achseln.
    »Joanna hat mich verlassen. Kurz vor unserer Hochzeit hat sie mich einfach sitzengelassen.«
    »Vor der Hochzeit?«, fragte Taylor Jake irritiert. »Wieso Hochzeit? Ich dachte, ihr seid Geschwister?«
    Carol warf Taylor einen mahnenden Blick zu, um ihm zu signalisieren, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, um solche Fragen zu stellen, doch Jake machte eine abwinkende Handbewegung.
    »Nein, das sind wir nicht. Wir … » Jake stockte und zuckte mit den Achseln. »Ach, ist auch egal.«
    »Irgendwie kapiere ich gerade nur Bahnhof«, murmelte Taylor. »Aber nun wird mir so einiges klar – Benjamin ist dein Sohn, oder?«
    »Ja.«
    Ein verstehendes Lächeln glitt über Taylors Gesicht. »Deswegen. Ich habe mich schon gewundert, dass du so vernarrt in den Kleinen bist.«
    Ein weiterer, strenger Blick von Carol brachte ihn zum Verstummen.
    »Jake«, sagte sie leise, »bist du denn sicher, dass sie dich verlassen hat?«
    Schweigend hielt Jake ihr den Brief hin, und hastig überflog sie die wenigen Zeilen, ließ den Zettel dann schockiert sinken.
    »Ich glaube

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