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Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Rolf Torring 004 - Im Todessumpf

Titel: Rolf Torring 004 - Im Todessumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Weg zu suchen. Dann hob er seinen Arm und hieb einige Äste fort. Im nächsten Augenblick war er verschwunden. Rolf und Hasting folgten ihm sofort, während ich durch mein augenblickliches Zögern jetzt den Schluß machte. Ich merkte mir die Stelle, an der Hasting verschwunden war, und stand nach wenigen Schritten vor einer Öffnung, die in die Wildnis hineinführte. Pongos unvergleichlicher Spürsinn hatte selbst unter diesen Schwierigkeiten einen Wildpfad gefunden, ohne den ja auch ein Eindringen nur schrittweise unter größten Anstrengungen möglich gewesen wäre. Ich beeilte mich jetzt, vorwärts zu kommen, und stieß bald auf Hasting. Weiter vorn sah ich undeutlich Rolf und vor ihm Pongo, der auf dem ziemlich guten Pfad munter ausschritt. Ich dachte gar nicht mehr an die Bata-Leute, denn bei diesem unheimlichen Regen würden sie auch nicht viel unternehmen können. Wußten sie doch vielleicht gar nicht, an welcher Stelle wir in ihr angebliches Gebiet eingedrungen waren. Beinahe zwei Stunden schritten wir den gewundenen Pfad entlang, da schien der Regen plötzlich noch stärker zu werden, so unglaublich das auch erscheinen mochte. Doch bald merkte ich auch die Ursache. Wir waren aus dem Walde herausgetreten und befanden uns jetzt inmitten mannshohen Bambusrohrs, über das nur manchmal wie ein grauer Hügel irgendein einsamer Urwaldriese hervorragte, der mit den vielen Schmarotzerpflanzen einen kleinen Wald für sich bildete. Wenn wir Rast machen und unseren Lagerplatz für die Nacht aussuchen wollten, taten wir doch schon am besten, uns unter das gewaltige Dach eines solchen Riesen zu flüchten. Aber vorläufig schienen Rolf und Pongo nicht daran zu denken, denn unermüdlich ging es weiter durch den trommelnden fast schmerzhaften Regen. Wieder verstrich über eine Stunde, da schien es mir, als würde der Boden weich und nachgiebig. Sollten wir schon so weit in das Sumpfgebiet eingedrungen sein? Oder hatten die unendlichen Wassermassen, die der Himmel herab schickte, den Boden so aufgeweicht, obgleich er durch das Großwild steinhart getreten war?
    So plötzlich, wie er gekommen, hörte der Regen auch wieder auf, und die Sonne prallte mit voller Wucht auf uns herab. Dieser plötzliche Übergang wirkte fast schmerzhaft, denn unsere Ohren hatten sich schon an das Trommelgeräusch, unsere Augen an die graue Dämmerung gewöhnt. Pongo und Rolf blieben jetzt stehen, und wir konnten endlich das erste Wort miteinander reden. „Wir nähern uns ganz entschieden dem sumpfigen Gebiet", sagte Rolf, „denn der Boden ist nicht durch den Regen so elastisch geworden, sondern es ist bereits trügerischer Untergrund. Ihr könnt auch an den üppigen Moosen sehen, daß sie viel Feuchtigkeit aus der Erde saugen. Nun, solange der Pfad hier weiterführt, sind wir vor dem Einsinken sicher. Aber wir wollen jetzt zur Vorsicht einige Chinintabletten schlucken und die Moskitoschleier nehmen. Da, sie fangen schon an zu schwirren." Schnell gebrauchten wir diese Vorsichtsmaßregeln, die auch Pongo nicht verschmähte, denn die gefährlichen Fieberträger schoben sich jetzt in dichten Mengen unter den Blättern hervor, unter denen sie Schutz vor dem Regen gesucht hatten. Über die Hände zogen wir dünne, aber feste Lederhandschuhe.
    „Wir wollen dem Pfad noch möglichst bis Mittag folgen", schlug Rolf wieder vor, „dann suchen wir uns einen Standplatz bis morgen unter einem der Urwaldriesen, die vereinzelt aus dem Bambusfeld hervorragen. Ich glaube, daß wir dort einen ganz guten Lagerplatz finden. Es ist übrigens möglich, daß die Bata-Leute durch den Regen von unserer Spur abgekommen sind. Was meinen Sie, Herr Hasting?"
    „Ich denke mir, daß sie diesen Pfad genau kennen und auch wissen, daß wir ihn benutzt haben. Sie haben im Regen nur nichts gegen uns unternommen, aber ich bin fest überzeugt, daß wir sie bald auf dem Halse haben werden."
    „Nun, je eher, desto besser. Es ist nämlich ein unangenehmes Gefühl, ständig von dieser Gefahr bedroht zu sein. Aber jetzt weiter, die Sonne wirkt sonst zu unangenehm." In der alten Reihenfolge setzten wir uns wieder in Marsch. Jetzt waren wir umschwirrt von dichten Wolken Moskitos, die blutgierig nach irgendeinem kleinen Loch in unseren Schleiern suchten, um uns Fieber und Krankheit zu bringen. Unsere Kleidung begann jetzt unter den sengenden Sonnenstrahlen zu rauchen, und es sah spaßig aus, wie die vor mir Schreitenden von Wolken umhüllt wurden. Aber auch der Boden dunstete jetzt, und

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