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Rolf Torring 021 - Unter Fanatikern

Rolf Torring 021 - Unter Fanatikern

Titel: Rolf Torring 021 - Unter Fanatikern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Überfälle."
    Er lockerte die beiden Pistolen in seinem Gürtel, nahm seine Büchse — ein ganz modernes Repetiergewehr — von der Schulter und legte sie quer vor sich auf den Sattel. Dann rief er seinen Leuten einige Worte zu, und zu meinem Erstaunen bemerkte ich, daß sich auch die Diener ganz gleichgültig zum Kampf bereit machten.
    Wir nahmen jetzt auch die Büchsen auf den Sattel — Pongo allerdings mit etwas betrübter Miene. Wenn er auch gelernt hatte, gut au schießen, seine Hauptwaffe war doch immer der mächtige Massaispeer geblieben, den er in den unterirdischen Gängen Lhassas verloren hatte
    „Wir werden schwere Verluste erleiden," meinte Rolf jetzt, „denn die Räuber werden gut versteckt oben in den Bergen sitzen."
    „Das stimmt," gab Ho-ang gleichmütig zurück, „wir müssen sehr schnell durch den Paß reiten. Er ist ungefähr zwei Kilometer Lang."
    „Und eine Umgebung des Gebirge« ist unmöglich?' forschte Rolf noch einmal.
    „Unmöglich,' gab der Chinese zurück, „auf beiden Seiten liegen unpassierbare Sümpfe."
    „Nun, daran müssen wir uns durchschlagen," sagte Rolf, „es täte mir nur leid, wenn Sie Leute verlieren würden."
    „Sie fürchten den Tod nicht," sagte Hoong ruhig, „sie gehen dann zu Ihren Ahnen in ein besseres Leben."
    Mit diesem schönen, festen Glauben, der sich so tief in die Seelen der orientalischen Völker gesenkt hat, läßt es sich allerdings leicht kämpfen. Der Tod steht nicht drohend, sondern gütig, ja Freude bringend, vor den Männern. Es ist ja bekannt, daß Chinesen und Mongolen lochend in den Tod gehen, während ihre Angehörigen weiße Kleider der Freude anlegen.
    Wir waren jetzt nur noch hundert Meter vom Eingang des Passes entfernt. Ohne jede Verabredung entsicherten wir unsere Büchsen, 'Und auch die Diener des Chinesen taten dasselbe. Sie schienen diesen Weg schon oft geritten zu sein. Ho-ang sagte:

    „Wenn wir auf fünfzig Meter heran sind, müssen wir die Pferde laufen lassen, so schnell sie können. Dann haben wir die gefährliche Stelle in wenigen Minuten hinter uns. Beim Durchreiten müssen wir ständig in die Höhe schießen, das schreckt viele Gegner ab."
    Da dieser Rat der beste war, stimmten wir sofort zu. Bald war der Zeitpunkt gekommen. Ho-ang 'hob die Hand, und sofort setzte sich die ganze Karawane in scharfen Trab. Wir brausten in den Paß hinein. Kein Schuß fiel, und der Chinese machte ein sehr erstauntes Gesicht, wie ich bemerkte, während seine Augen die Felsen absuchten. Sollte sich Pongo doch geirrt haben? Hatte er vielleicht Wölfe gesehen?
    Doch solch Irrtum war unserem treuen Riesen noch nie unterlaufenen. Menschen mußten es schon gewesen sein, aber vielleicht waren es harmlose Hirten oder Jäger, die vielleicht Furcht vor uns hatten .
    Jetzt passierten wir eine scharfe Ecke. Und da sahen wir sofort, daß wir in eine Falle geraten waren Quer über den Weg war eine hohe Barrikade aus Felstrümmern aufgeschichtet, über die unsere Pferde unmöglich springen konnten
    Und als wir notgedrungen unsere Tiere zum Halten brachten, erhielten wir von allen Seiten heftiges Feuer. Zwei Chinesen warfen unter gellenden Schreien die Arme hoch und stürzten schwer aus dem Sattel. Sie waren zu ihren Ahnen gegangen, und sie sollten nicht die einzigen bleiben
    „Herunter von den Pferden," brüllte Rolf, „Deckung an den Felsen suchen"
    Sofort übersetzte Ho-ang diesen Befehl seinen Leuten, schnell schwangen wir uns von den unruhigen Pferden herab und liefen an den Rand der Straße. Das Schießen der Feinde wurde sofort schwächer, und jetzt konnten wir uns auch nach einem Ziel für unsere Kugeln umsehen.
    Wir hatten uns so verteilt, daß auf jeder Seite der Straße ungefähr die gleiche Zahl stand, so konnten wir beide Felswände unter Feuer halten. Von drüben fiel jetzt ein Schuß, und dicht neben mir warf ein Diener die Arme hoch und brach lautlos zusammen.
    Aber im gleichen Augenblick krachte Rolfs Büchse, und oben an der Felswand sprang eine dunkle Gestalt m die Höhe, wankte und rollte den Abhang hinunter.
    Ein Wutgebrüll — auch über uns — erklang, dann prasselten die feindlichen Schüsse wahllos um uns herum, erforderten aber kein weiteres Opfer unter den Dienern Ho-angs.
    Aber dieser Wutausbruch der Räuber gab uns genügend Gelegenheit, um mehrere Schüsse anzubringen. Rolf brachte zwei Kugeln an, ich konnte einen Feind erledigen, auch Pongo traf. Vier Körper rollten drüben hinab.
    Ho-ang, der uns gegenüberstand, erwies

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